Die Kostendeckende Einspeiseverfügung (KEV) der Schweizer ist eine Kopie des EEG

Das Bundesamt für Energie hat es sich einfach gemacht. Wie die meisten europäischen Länder, hat es der grossen EU und Deutschland in zudienerischer Weise das EEG von den Lippen abgelesen und dermassen untauglich umgesetzt, dass es erst recht nicht funktionieren kann:

  1. Die Subventionen wurden noch erhöht, was als zuverlässigste Folge davon den Einsatz von veralteter Technik und damit einen unnötigen Effizienzverzicht zur Folge hat. Tendenz: Steigend.
  2. Die im deutschen EEG benützten Referenzerträge, die spezifisch auf jeden Windradtyp in Listenform im Internet gratis bezogen werden können, wurden mit einer untauglichen und komplizierten Formel ersetzt. Rechnet man mit viel Aufwand die Referenzleistung aus (der Name wurde natürlich auch noch neu erfunden), erhält man gerade mal einen Drittel des Werts, der in Deutschland verwendet wird. Die technisch gleiche Anlage muss in der Schweiz gerade mal den dritten Teil davon leisten, was sie in Deutschland „bringen“ muss, weil man auf den unrealistischen 4.5 m/s Mindestwindgeschwindigkeit bei 50m über Grund besteht. Damit verfolgt man ein klares Ziel: Die fehlende Windleistung in der Schweiz muss um jeden Preis vertuscht werden. Wenn eine Enercon 82 aus Windmangel in der Schweiz nicht funktioniert, kann man nun mit der bescheidenen Referenzleistungdefinition des Bundesamtes für Energie mit gutem Gewissen davon reden, dass es „genug Wind“ hat. Ein bisschen Strom tröpfelt auf jeden Fall raus. Man muss den edlen Tropfen nun nur noch gehörig subventionieren und – schwupps – hat man eine ökonomische Stromproduktion „Swiss Made“: Ökonomisch aus Sicht der Investoren, das reicht dem BFE, das dazu natürlich auch eine teure Studie hat anfertigen lassen.

Das wurde nur möglich, weil die Branchenorganisation Suisse Eole im Bundesamt für Energie prominent vertreten ist. Robert Horbaty diktiert die Bestellliste der Schweizer Windbranche ins Notizbuch der Funktionäre des Bundesamts für Energie und dieses setzt es dann folgsam in Form einer Verordnung um.

Beispiele gefällig?

In der revidierten Energieverordnung (EnV) vom 2. Februar 2010 wurde die zweijährige Frist für den Zwischenbericht nach der Anmeldung zur KEV kurzerhand auf vier Jahre erhöht, weil es sich abgezeichnet hat, dass diverse Projekte durch die lokale Opposition länger aufgehalten werden, als es der Windradlobby in den Kram passt. Denn liegt innerhalb dieser Zeit bis zum geforderten Zwischenbericht keine Baubewilligung vor, fällt die Anlage aus dem KEV raus. Dank dieser kleinen Anpassung dürfen die Windradlobbyisten nun 4 Jahre lang der lokalen Bevölkerung den Mist auftischen, den sie vorher innerhalb von 2 Jahren hätten wegräumen müssen. Denn erst mit der Eingabe zur Baubewilligung können die Opponenten wirklich erfahren, was ihnen da droht. Nabenhöhe, Standorte, Wind- Vogel- Lärm- Fledermaus- und alle anderen notwendigen Studien dürfen die Gegner dann innerhalb von 30 Tagen durchlesen und die Mängel finden, argumentieren und besser noch gleich wissenschaftlich beweisen.

Schon die allerersten „Ziele Windenergie des Bundes“ wurden mit Tricks und Schläue wie Phönix aus der Asche der Suisse Eole geschöpft: Über den Kopf der Politik hinweg, die sich lange Zeit gegen Mengenziele gewehrt hat, führte Robert Horbaty (externer Mitarbeiter des BFE, Verwaltungsratspräsident der ADEV Windkraft AG, Besitzer der in diversen Projekten des BFE sehr engagierten Firma ENCO Energieconsulting und Geschäftsleiter der Suisse Eole) im Herbst 2001 eine gemeinsame Pressekonferenz mit den Direktoren der betroffenen Bundesämter durch und erklärte die ursprünglichen Mengenziele der Suisse Eole zu „Zielen des Bundes“. Bundesrat Moritz Leuenberger durfte dann die Werte im Nachhinein absegnen, weil er sonst die Direktoren seiner Bundesämter desavouiert hätte.

Heute wird von Exponenten des BFE ohne rot zu werden, darauf hingewiesen, dass man ja einen politischen Auftrag für das Errichten von Windparks habe und diese Ziele umsetzen müsse (als Ausrede dafür, dass man kein Einsehen in die Unsinnigkeit dieses Unterfangens hat).

Anstatt die Notwendigkeit der Anlagen endlich zu überdenken, passt das Bundesamt für Energie einfach die Bedingungen an. Regel: Immer GEGEN die Interessen einer wachsenden Opposition gegen den Unsinn einer unzuverlässigen Stromversorgung mit Windkraftwerken.

5.5 m/s Wind sind mit KEV ökonomisch?

Die Informationen aus dem Bundesamt vom 25. März sprechen nun plötzlich von 5.5 m/s, die für einen ökonomischen Betrieb reichen sollen. Man kann sich den technisch logischen Forderungen der IG WINDLAND nicht mehr entziehen, übernimmt aber natürlich nicht genau den Wert von 6 m/s, der von Fachleuten wie Reto Rigassi schon seit Jahren propagiert wird.

Vorbereitung auf den Angriff mit dem Ziel: 23 Rappen Subvention!

Dieses lächerliche Geplänkel ist für jeden Kindergärtler durchschaubar: Erstens haben wir interessanterweise bei allen aktuellen Windprojekten wie auch immer um die 5.5 m/s gerechnete Windkapazität auf Nabenhöhe. Und zweitens ist es eindeutig, dass die Windradlobby schon bald mit diesem Argument ankommen wird und eine von langer Hand vorbereitete Subventionserhöhung auf 23 Rappen / KWh fordert. Grund: Man habe bei Anlagen mit 5.5 m/s Windaufkommen keine Rendite mehr!

Unsere Lösung: Mindestens 6m/s Wind auf 50 Meter über Grund, Referenzertrag wie nach EEG und abgestufte Beiträge von 10 bis maximal 15 Rappen/KWh wenn weniger produziert wird. Keine Belohnung für ineffiziente Anlagen mehr. Dann werden diese Anlagen gar nicht mehr gebaut (wie in Deutschland) und die Investoren haben ihre Sicherheit. Damit lassen sich in der Schweiz aber nur wenige Standorte betreiben. Ganz sicher nicht mehr im Mittelland, wo Windkraftwerke sowieso zu  nichts taugen. Und die unrealistischen Ziele der Suisse Eole (und damit des BFE) können im Museum für historische Irrtümer betrachtet werden (Eintritt frei).

Deutscher Atomausstieg: Eher ein Umsteigen

Deutschland hat beim Atomausstieg die Nase an die frische Luft gehalten. Frisch und mutig hat das Volk beschlossen, in Zukunft auf Atomkraft zu verzichten. Wie die Dänen. Wie die Schweden. Wie die Italiener. Wie die Spanier. Wie die Briten.

Beim Ausstieg musste man nun feststellen, dass die frische Luft nicht den notwendigen Wind hervorbringt, den man sich so dringend für die alternativen Windkraftwerke gewünscht hätte.

Das Atomkraftwerk Biblis hätte schon länger abgeschaltet werden sollen. Anstatt den Termin von Ende 2009 für die Abschaltung einzuhalten, hat man unter einigen Vorwänden Biblis A und B mit einem Gesamtaufwand von 200 Mio Euro komplett saniert und modernisiert. Für den Abbruchhammer? Bestimmt nicht!

Biblis A und B erfreut sich bester Gesundheit. Es wurde still und heimlich mindestens 10 Jahre mit einer ganz normalen Betriebskonzession wieder ins Stromnetz gehängt. Stolz verkündet Dr. Hartmut Lauer, Leiter des Kraftwerks Biblis:

Beide Blöcke wieder am Netz“ .  Block A konnte am 19. März mit dem Netz synchronisiert werden. Block B produziert schon seit November Strom und leistet damit einen Beitrag zur umweltfreundlichen und sicheren Stromversorgung in der Region.

Wem es noch nicht wie Schuppen von den Augen gefallen ist: Der Atomausstieg wird in den nächsten Jahrzehnten nicht möglich sein. Auch wenn sich die Politiker in Schönreden üben und ihrem Stimmvolk lieber die Wahrheit noch ein wenig vorenthalten: Gerade durch den Einsatz von unzuverlässiger erneuerbarer Energie wurde der Wiedereinstieg in die Atomkraftnutzung notwendig.

Das blinde Vertrauen in Windenergie hat in Deutschland lediglich ein neues Versorgungssystem gebracht, das durch das alte System regelmässig vor dem Kollaps gerettet werden muss und immer nur parallel dazu laufen kann. Durch den regelmässigen Zusammenbruch der erneuerbaren Energieversorgung muss das alte System nicht nur bestehen bleiben, sondern auch – siehe Biblis A und B – erneuert und aufgerüstet werden. Wer es bisher nicht geglaubt hat, kriegt es hier schriftlich: Die Studie des Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung sagt es klipp und klar:

Stattdessen bringt dieser Fördermechanismus massive Lasten für die Stromverbraucher mit sich, ohne aber die Volkswirtschaft tatsächlich auf lange Sicht stimulieren zu können und einen substantiellen Beitrag zur Energieversorgungssicherheit zu leisten.Vielmehr müssen wegen der schwankenden Stromerzeugung auf Basis von Photovoltaik-und Windkraftanlagen vermehrt Erdgaskraftwerke auf Abruf bereitgestellt werden, um die Netzstabilität aufrecht erhalten zu können. Mit dem starken Anstieg der regenerativen Stromerzeugung der vergangenen Jahre, vor allem auf Basis von Windkraft, erhöht sich die Abhängigkeit von Gasimporten aus Russland. All dies ist umso bedenklicher, als bei der seit 2005 herrschenden Koexistenz von EEG und Emissionshandel durch das EEG derzeit keine CO2-Emissionseinsparung erzielt wird, die über das bereits durch den Emissionshandel allein bewirkte Maß hinausgeht.

Wie bei den Dänen. Wie bei den Schweden. Wie bei den Italienern. Wie bei den Spaniern. Wie bei den Briten … Wie in der Schweiz?

Windenergie: Das Problem der seltenen Erden

Die bösen Atomkraftwerke brauchen Uran …

Atomkraftwerke emittieren wenig CO2. Auch wenn man den gesamten Lifecycle betrachtet. Kernkraft ist eine der besten Lösungen im Kampf gegen die immer noch steigende Emission von CO2 unserer hyperindustrialisierten Welt. Von oberflächlich denkenden Umweltschützern wird immer wieder das Argument des Uranabbaus vorgeschoben, um die CO2 – Bilanz der Kernkraftwerke schlechter dastehen zu lassen, als sie in Wirklichkeit ist. Die ungelöste Abfallproblematik der Kernkraftwerke wollen wir hier keinesfalls negieren. Aber wenn man die CO2 Emissionen isoliert betrachtet, schneiden Atomkraftwerke zusammen mit Wasserkraft immer noch wesentlich besser ab als alle restlichen Arten der Energieproduktion. Auch gegenüber Windkraftwerken, die systemisch betrachtet regelrechte CO2 – Schleudern sind und trotzdem von einer breiten Bevölkerungschicht als „grüne Energie schlechthin“ betrachtet werden.

Der Uranabbau ist denn auch mit der Grund, warum Atomkraftwerke überhaupt eine geringe Menge CO2 angerechnet bekommen müssen. Für die Stromproduktion und auch die Endlagerung fallen keine grossen Mengen mehr an. Hier entsteht der Anteil an CO2 vor allem beim Bau der Anlagen – genau wie bei den Windrädern auch.

… und Windräder brauchen Neodym, Dysprosium …

Bei Windrädern und vielen anderen alternativen Elektroprodukten wird ein wichtiger Faktor der CO2 – Emission schlicht vergessen: Sparlampen, Hybridautos und vor allem Windkraftanlagen benötigen sehr grosse Mengen von Metallen des Typs „Seltene Erden„.

Umweltschädigend und unmenschlich: Chinas Bergbau für den Abbau der Seltenen Erden

Diese seltenen Erden werden heute zu 95% in China abgebaut. Nicht etwa, weil es diese Lagerstätten nur in China gibt, sondern weil die Abbaumethoden dermassen umweltschädigend und unmenschlich sind, dass die Preise für den Abbau konkurrenzlos günstig ausfallen. Die Minen von China sind dafür bekannt, jedes Jahr mehreren tausend Familienvätern zum frühzeitigen Ableben zu verhelfen. Nur weil man in einer von Kopf bis Fuss von Korruption durchtränkten Gesellschaft eben keine Sozial- Sicherheits und Umweltkosten bezahlen will. Das Übel kennen wir bei allen Produkten, die in China und ähnlich gelagerten Ländern hergestellt werden.

Menschenleben opfern, für Grüne Energie

Dies kümmert die grossen Politiker unserer Zeit keinen Dreck. Die Bevölkerung schaut grosszügig darüber hinweg. Atomkraftwerke sind schlecht, weil der Uranabbau CO2 emittiert und eine Wahrscheinlichkeit von 1:100’000’000 besteht, dass jemand an Strahlenkrankheit umkommen könnte. Dass die „Grüne“ Energieproduktion aber direkt für den Tod von tausenden von Menschen durch den Abbau der chinesischen „Seltenen Erden“ verantwortlich ist, kümmert niemanden. Es wurde bisher grosszügig  übersehen. Der Bericht des Norddeutschen Rundfunks zeigt jetzt eindrücklich, dass der Abbau von Neodym in China zu massiven Umweltschäden und Strahlenbelastung führt.

Mehrere hundert Kilo pro Windraftwerk

Jede Windturbine benötigt mehrere hundert Kilo nur der Elemente Neodym und Dysprosium, einem Element, das maximale magnetische Wirkung mit Korrosionsbeständigkeit vereint. Aber auch weitere Metalle der Gruppe „Seltene Erden“ werden in grossen Mengen verwendet. Damit kann die Windkraft endgültig nicht mehr als umweltfreundlich bezeichnet werden. Sie ist so belastend wie jede andere Energieproduktionsart auch. Mit all den anderen negativen Faktoren, die den Betrieb von Windkraftwerken begleiten, dürften wir nun eigentlich langsam genug wissen, um diese Form der Energiegewinnung endgültig ins Reich der teueren Luftschlösser zu verweisen. Scheiden tut weh, aber in diesem Fall würde es vor der sinnlosen Vernichtung von hunderten von Milliarden Euro bewahren.

Windenergie Heitersberg: Wenn Schlitteln und Wandern gefährlich wird

Die Bedingungen, dass der geplante Windpark ein Vereisungsproblem hat, sind mehr als gegeben: Schon bei den fraglichen Windmessungen wurde die Vereisungsgefahr offensichtlich. Im Winter liegt regelmässig Rauhreif auf den Wiesen und bildet sich in den nahen Bäumen. Zeitweise ist der Boden komplett bedeckt mit kleinen Eiskristallen, die an den Ästen wachsen und dann herunterfallen. Wolken streifen knapp über den Heitersberghügel und bilden damit die potenteste Quelle der Vereisung, die sich auf den Flügeln der Windräder festsetzt und zu kiloschweren Geschossen heranreift.

Es liegt Gefahr in der Luft

Zur Beurteilung der Situation auf dem Heitersberg ziehen wir die Ergebnisse der „Testsite Gütsch“ ob Andermatt zu Rate. Hier wurde eine Enercon mit einem Rotordurchmesser von 40 Metern und einer Nabenhöhe von 50 Metern auf Eis und Wurf getestet. Folgende Grafik legt das Ergebnisgitter der gefundenen Eisstücke auf den wahrscheinlichsten Ort einer Windkraftanlage auf dem Heitersberg* und vergrössert die Wurfdistanz gemäss den standardisierten Berechnungen auf 250 Meter (Gütsch: 92 Meter). Zuerst mal ohne die Hauptwindrichtung anzupassen, die auf der Gütsch von derjenigen auf dem Heitersberg stark abweicht:

Man sieht hier den Schwerpunkt des Wurfziels auf dem Acker von Dölf Wyler. Der Wanderweg ist leicht betroffen, muss aber aus Sicherheitsgründen durch die Gemeinde gesperrt werden. Bereits in diesem Szenario sieht man eine mittlere Gefährdung des beliebten Schlittelhügels „Hüttliacher“. Schlitteln wird bereits zur Gefahr. Aber die Windrichtung stimmt nicht mit der Realität überein. Dazu müssen wir die Windrose um ca. 60 Grad im Urzeigersinn drehen:

Nun wird es offensichtlich: Neben der gleichbleibenden Gefahr für alle Gehwege (Inventar historische Verkehrswege, kantonale Bedeutung) wird die Auswirkung auf die Schlittelpiste massiv erhöht. Schlitteln wird lebensgefährlich und auch eine mutige Kinderbetreuerin kann hier die Verantwortung nicht mehr übernehmen. Es wäre eine grobfahrlässige Handlung hier mit Kindern zu spielen. Der Aufenthalt in dieser Gegend wird zum Spiessrutenlauf. Es gibt keinerlei Vorwarnung.

18 KW – Heizung in der freien Natur

Die Rotorblätter der geplanten Enercon 82 verfügen über starke Heizelemente, die bei Eisbefall und nach dem Abschalten der Anlage in Betrieb genommen werden. Der Stromverbrauch von mehreren Haushalten ist notwendig, um die häufigen Heizzyklen der Riesenanlage zu betreiben. Der Strom dazu wird aus dem nahen Mittelspannungsnetz der Elektra Remetschwil bezogen – der klassische europäische Strommix aus Atom-Wasser-Kohle und Gasstrom. Das kann auch in der sehr flexiblen Auslegung der Ökoszene nicht mehr als „grün“ bezeichnet werden. Gemäss den Forschungsergebnissen auf der Gütsch müssen oft mehrere Heizzyklen von je 1.5 Stunden Dauer durchgeführt werden, bis die Enteisung abgeschlossen ist.

Fällt das Eis einfach „gerade runter“?

Beim Heizvorgang steht die Anlage – sie hat vorher durch ausgeklügelte Sensortechnik erkannt, dass sich Eis auf den Rotorflächen gebildet hat. Wenn jetzt Eisbrocken abfallen, können sie durch den Wind immer noch bis zu 100 Meter weit weggetragen werden.

Das grösste Problem sind aber die Zwischenzyklen. Nach einer bestimmten Zeit, nimmt die Anlage automatisch wieder den Betrieb auf. Die angetauten Eisstücke werden jetzt mit Wucht weggeschleudert und erreichen die theoretische Distanz von ca. 250 Metern (abhängig von der Höhe der Anlage). Diese Situation ist eigentlich die gefährlichste. Hier fliegen die grössten Brocken weg: Bis zu mehreren Kilogramm vor dem Aufprall – absolut tödlich beim Auftreffen auf ein lebendes Wesen. Die Aufprallgeschwindigkeit kann bis über 300 KM/h betragen (Es gibt Quellen, die von höheren Geschwindigkeiten ausgehen, was wir aber als eher seltenes Ereignis betrachten).



Auf der Gütsch wurden Eisbocken von 1.8 Kg Gewicht gefunden. vor dem Aufprall waren sie noch schwerer. Es wird ein Sicherheitsabstand von mindestens 300 Metern zu Wanderwegen und Sportplätzen notwendig.

* Würden wir für diese Studie den Standort als Basis nehmen, der durch die Initianten des Windpark Heitersberg propagiert wird (neben der Jägerhütte, auf dem Wanderweg zum Egelsee), wäre das Kerngebiet des häufigsten Eiswurfes genau auf dem Wanderweg.

Saint-Brais: Dummheit spricht sich herum

Es ist kaum zu glauben: Die Stimmbürger von Saint Brais zeigen den nächsten Schildbürgerstreich. Nachdem sie durch die ADEV nach Strich und Faden über den Tisch gezogen worden sind, wollen die Bürger von Saint Brais unter der kundigen Leitung des Bürgermeisters die nächste Dummheit begehen. Wie wir aus dem „Quotidien jurassien“ erfahren müssen, kann sich nun die SIG (Services industriels de Genève) an der nächsten Generation von Windmühlen bereichern. Über die Firma REnInvest aus Chiasso wird das genfer Geld in den Jura gepumpt. Die REnInvest brüstet sich damit „ethisch“ zu investieren. Das scheint bei jurassischen Bauern nicht im Vordergrund zu stehen.

Zum Glück macht sich jetzt ein kläglicher Rest der verbliebenen Bürger mit normalen IQ daran, diesen Wahnsinn vor Gericht anzufechten. Man spricht von sagenhaften 30’000 Franken, die offensichtlich genügt haben, die Mehrheit deren vom heiligen Brasius total aus dem Häuschen zu bringen. Man lässt sich mit einem läppischen Trinkgeld auf 30 Jahre die Ruhe und die Lebensqualität abkaufen. Der Teufel könnte das nicht besser anstellen. Es ist schon schlimm genug, dass die Nachteile der Windkraftnutzung noch nicht bis in diesen offensichtlich sehr abgelegenen Ort vorgedrungen sind. Aber dass man sich für ein Butterbrot abspeisen lässt, wo doch der gedeckte Tisch gerade vor der berühmten Nase liegt, ist schon etwas peinlich. An einem mehrheitlichen Gehörschaden scheinen die Bewohner auch zu leiden – vielleicht ein Rest Glück im Unglück.

Die Abstände zwischen Wohnzonen und den Windrädern sind im internationalen Vergleich massiv zu klein. Entgegen eindeutigen Hinweisen, wie sie schon seit langem im Internet und in der windradkritischen Presse nachzulesen sind, werden hier Monstermaschinen unglaublichen Ausmasses vor die Haustüren der Anwohner gebaut. Liebe Saint Braiser, ihr werdet von modernen Räubern und Verbrechern ausgenutzt und der Staat schaut mit den berühmten Händen im Sack zu und grinst. Ich taufe eure schöne Gemeinde um: Sie soll ab sofort „Saint Collatéral“ heissen. Ist nicht schöner, aber wahrer.

Die ADEV hat ein paar dumme Bauern gefunden

In Saint-Brais hat es Lärm – wegen den Windrädern, die zu nahe an die Wohnzone gebaut worden sind. Für ca. einen Drittel der Bevölkerung ist das mit unausstehlichen Beschränkungen des täglichen Lebens verbunden. Dem Lärm kann man kaum entrinnen. Natürlich regen sich auch da wieder nur die direkt Betroffenen auf. Solidarität ist ein weltweites Fremdwort geworden.

Zu Allem stellt sich jetzt auch noch heraus, dass die Abgeltungen – der einzige Grund, warum  die Gemeinde die Kröte geschluckt hat – nicht nur gering, sondern geradezu lächerlich klein ausfallen. Sie entsprechen den Forderungen des Schweizerischen Bauernverbandes nicht einmal annähernd:

Dem Standorteigentümer werden in den ersten 15 Jahren minimal Fr. 6’000.-/Jahr oder 1.5% der Einspeisevergütung ausbezahlt (je nachdem was höher ist). Ab dem 16. Jahr erhöht sich der jährliche Ansatz auf 3.0% der Einspeisevergütung.

Gemäss dem Artikel von „Le Temps“ vom 17. Dezember 2009 erhalten die Standorteigentümer gerade mal 1’500 Franken pro Jahr. Intransparente Beiträge an die Weidezäunung und die Abfallentsorgung kommen zwar noch dazu. Das erhält aber die Gemeinde. Sie kassiert während vier Jahren 5’000 Franken jährlich pro Anlage. Das sei kein Schmiergeld, sagt der Maire von St. Brais. Sie sind aber ziemlich unüblich. Damit werden die Organe der Gemeindebehörde in eine Befangenheit manövriert, die nahe der Korruption anzusiedeln ist. Statt den Gemeindebehörden „unter die Arme zu greifen“,  sollte man nach SBV vorher den angrenzenden Grundeigentümern im Umkries von 100 Metern die fälligen Beträge ausrichten. Von den Einkommenssteuern würde die Gemeinde ebenfalls profitieren:

Im Umkreis von 100 m Radius erhalten die betroffenen Grundeigentümer eine einmalige Abgeltung auf der Basis von Fr. 6’000.-/Jahr. Der Betrag wird pro Quadratmeter bezahlt, wobei der Standorteigentümer ebenfalls in den Genuss dieser Einmalabgeltung kommt. Für die Vertragsdauer von 20 Jahren beträgt die einmalige Abgeltung pro Quadratmeter Fr. 2.81.

Auch die beim SBV erwähnte Teuerung ist in St. Brais unseres Wissens kein Thema.

Die Abgeltung bzw. der Minimalbetrag wird durch SBV Treuhand und Schätzungen alle zwei Jahre an die Teuerung angepasst.

Allein für die Reservation der Grundstücke hätten diese Bauern je 24’000 Franken erhalten sollen. Davon findet sich in den Ausführungen von Le Temps kein Hinweis.

Für die Reservation des Standortes empfehlen wir für die Zeitdauer der Reservation eine Abgeltung in der Hälfte der künftig zu erwartenden minimalen Vergütung, somit zur Zeit Fr. 3’000.-/Jahr.

Allem Anschein nach sind  ein paar dumme Bauern und ein noch dümmerer Gemeindepräsident auf die Lockangebote der schlauen Windradlobby hereingefallen. Sich umfassend zu informieren und das Kleingedruckte zu lesen, war noch nie die Stärke der Bauern. Aber wo bleibt hier die vielgelobte „Bauernschläue“, die eine gewisse intuitive Verhandlungssicherheit impliziert? Jahrzehnte der Hängens am Tropf der schweizerischen Subventionspolitik hat diese Leute offensichtlich immun gegen Weisheit gemacht.

Umso mehr wäre hier der SBV gefordert. Er sollte seine Mitglieder dringend vor dem Abschluss solcher Verträge warnen. Bezahlen tun das die kleinen Bauern, die jeden Strohalm ergreifen, um ihr relativ schmales Einkommen zu verbessern. Und die damit auch noch die restlichen Einwohner der betroffenen Gemeinden verraten. In Saint Brais ist die Ruhe dahin. Für ein paar lumpige Kröten, die diesen Leuten noch lange im Hals stecken bleiben werden. Und nur deshalb, weil die Windradlobby und die Politiker nicht in der Lage sind, die minimalsten notwendigen technischen Abstände zu solchen Anlagen zu verlangen. Weil sie es nicht verstehen. Weil es ihnen nicht wichtig genug ist. Die Betroffenen sind immer in der Minderheit und damit keine interessante Wählerschaft.

Der Gipfel des unethischen Handelns

Schlussendlich muss man aber festhalten, dass der ADEV hier absolut unethisches Verhalten anzulasten ist. Wer solch eine Anlage wider besseren Wissens 250 Meter an eine bewohnte Siedlung, frei von jeglichem industriellen Grundgeräuschpegel hinstellt, begeht ein Verbrechen. Es ist doppelt bedauerlich, dass die Hintermänner der ADEV angesehene Nationalräte der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz sind.

  • Zu kleiner Abstand zu Wald
  • Abstand zu nächstem bewohnten Gebäude: 250 m
  • Abstand zur Gemeinde St. Brais in Hauptwindrichtung: 300 m

Am Beispiel von St. Brais sieht man gut die Notwendigkeit, dass der Bund endlich eine sinnvolle Abstandsdefinition vorschreibt. Hier wurden offensichtlich lokale Entscheidungsträger mit Geld zur Bewilligung einer unzumutbaren Situation für die Betroffenen gedrängt. So etwas macht kein verantwortungsbewusster Gemeindepräsident mit einer Minderheit seiner Gemeinde. Was hat diesen Mann wohl dazu gebracht, diesem teuflischen Plan zuzustimmen? Vernunft kann es beim besten Willen nicht gewesen sein.

Rudolf Rechsteiner und seine Genossen von der ADEV sollten sich dafür in Grund und Boden schämen. Sie treten mit diesem Vorgehen jegliche Prinzipien eines ethisch denkenden Geistes. Solche Handlungsweisen hat man zuletzt in Zeiten der Aristokratie gesehen. Die reichen Basler, Zürcher und Genfer erleichtern ihr umweltpolitisches Gewissen, indem sie die friedlichen Dörfer des Juras mit Monstermaschinen bestücken. Sie haben ernsthaft die Nerven, jedem Gegner dieses egoistischen Wahnsinns vorzuwerfen, „Diese Anlagen nur nicht in seinem Garten zu wollen“. Weder bei Robert Horbaty, noch bei Rudolf Rechsteiner, noch bei irgendeinem dieser „Grünen Politiker und Unternehmer“ steht eine solche Anlage auch nur in der Nähe. Die wissen schon warum.

Was hat die Opposition in den letzten 8 Jahren gemacht?

Die lokale Bevölkerung muss sich aber auch einige kritische Fragen gefallen lassen: Wie ist es möglich, dass über 8 Jahre einer Planung die Probleme nicht offen diskutiert wurden? Haben diese Leute tatsächlich während dieser ganzen Zeit kein einziges mal daran gedacht, dass mit solch kleinen Abständen die Lärmprobleme eine ganz logische Folge sind? Kann es sein, dass gebildete Menschen einfach den Worten ihres naiven Gemeindepräsidenten geglaubt haben? Oder war es die reine Gier nach den lumpigen paar Fränkli, die diese Leute an den Rand der Blindheit gebracht haben? Warum ist die Solidarität unter der Bevölkerung so schlecht? Warum können lumpige 23 Stimmen in einer Gemeinde mit 220 Einwohnern gleich den nächsten Fehler begehen, ohne dass der Rest der Bevölkerung aufschreit? Hier in St. Brais steht Einiges nicht zum Besten. Ich empfehle als ersten Schritt bei den nächsten Wahlen nicht die willigen, sondern die fähigen Politiker zu wählen.

Der Besuch der alten Dame ADEV in Saint-Brais

17.12.2009 – Le Temps, Übersetzung ins Deutsche durch Christof Merkli, 12. März 2010

Der Wind füttert die Gemeinde und den Groll

ST. BRAIS – Zwei Windkraftanlagen wurden am Rand des Dorfes St.Brais gebaut. Die Gemeinde kassiert dafür Geld, aber einige Anwohner beschweren sich.

Am Eingang zu den Freibergen, im Norden der Schweiz. Nachdem man 500 bis 1000 Höhenmeter überwunden hat, führt der Weg durch eine Felspforte. Auf der anderen Seite über den Bäumen erscheinen auf einer Anhöhe zwei riesige Maschinen mit Rotoren, das Dorf Saint-Brais dominierend. «Das erste Mal, wenn man sie sieht, ist das schon ein eindrückliches Erlebnis» Sagt der Maire, Frédy Froidevaux.

Im Oktober 2009 wurden durch die ADEV aus Liestal zwei Windkraftwerke in Betrieb genommen. Die Turbinen verfügen über eine Leistung von je 2 Megawatt und einem Rotordurchmesser von über 80 Metern.  «Und einer Gesamthöhe von 119 Metern», präzisiert der Maire. «Wir haben auf einer Weide gebaut, durch die der Wind fegt und wo der Wald nicht mehr stört». Die erste Windkraftanlage steht 300 Meter vom Dorf entfernt, die Zweite gerade dahinter.

«Diese Monster sind ein hässlicher Schandfleck in der Landschaft und erzeugen einen unerträglichen Lärm», erzählt Pascale Hoffmeyer Queloz, die in Saint-Brais wohnt, eine Gemeinde mit 220 Einwohnern wovon etwa 100 auf abgelegenen Höfen leben. Während sie gut akzeptiert auf den Kreten des Mont Crosin im Berner Jura stehen, wo sie sich eher diskret zwischen Bäumen und isolierten Höfen verstecken, erzeugen die Windkraftanlagen von Saint-Brais eine breite Debatte.

Nach achtjähriger Planungszeit sind sie endlich am 31 Oktober 2009 in Betrieb genommen worden. «Es war die Hölle am Wochenende von Allerheiligen», sagt Frédy Froidevaux ironisch. Ein Krach «vergleichbar mit dem Lärm eines Flugzeuges in der Anflugsschneise eines Flughafens, hier allerdings kontinuierlich», bestätigt Pascale Hoffmeyer. «Das ist abhängig davon, woher der Wind weht und wie die Windräder ausgerichtet sind», erklärt Sandrine Girardin, Finanzverwalterin der Gemeinde. «Der Wind von Südwest macht Probleme». «Wir haben gewusst, dass man die Regelung noch optimieren muss», bestätigt auch der Maire. «Die Mehrheit der Einwohner wissen das und tragen ihr Schicksal mit Geduld. Die Situation hat sich verbessert. Wenn man die Ohren spitzt, hört man das Flüstern der Windräder. Aber in der Praxis stört mich das nicht. Ich bin derjenige, der den Windrädern am nächsten wohnt».

Um das Dorf zu besänftigen, wurde die Drehzahl der Propeller durch die Nacht ein Drittel reduziert. «Das ändert nichts, der Lärm bleibt stechend», sagt Pascale Hoffmeyer dazu. Wir wohnen in Saint-Brais, weil wir die Natur und die Stille hier schätzen». Hier nähert man sich den akustischen Unbilden des Dorfes. «Wir werden nie mehr zur ursprünglichen Ruhe zurückfinden.» Sie verlangt die Demontage der Turbinen. «Wir haben für dreissig Jahre unterschrieben», antwortet der Maire.

«Grosser ökologischer Betrug»

Mit zwei weiteren Familien «Widerständler für die privaten Interessen», gemäss dem Maire, bezeichnent Pascale Hoffmeyer Queloz das Ganze als «Grossen ökologischen Betrug». «Wenn diese Windräder den Energiekonsum der Gemeinde und der Region abdecken würden, wäre das besser zu akzeptieren. Aber man hat diese Monster bei uns hingepflanzt um den Genfern und Zürchern ein gutes Gewissen zu ermöglichen. Wir dürfen unseren Energiebedarf nicht mit einer solchen Umweltverschmutzung erzeugen. Es ist viel Geld im Spiel aber zu wenig Diskussion um die dadurch erzeugten Probleme.»

Der Rest der Bevölkerung scheint weniger kritisch zu sein. Das ist wohl deshalb, weil die Rotoren momentan im Leerlauf drehen. Ohne Lärm. «Mein Keramikatelier ist 300 Meter entfernt, das raubt mir den Schlaf nicht», sagt Alfred Messerli. «Unsere Landschaft verändert sich. Das ist nun mal so. Man muss mit der Zeit gehen und die Nachteile der Konsumgesellschaft akzeptieren», ergänzt ein Bauer.

Für Saint-Brais, das nur über eine Dreherei und keine Beiz mehr verfügt, deren Poststelle in Gefahr ist, abgebaut zu werden und die Bauzonen für 5 Franken den Quadratmeter anbietet, sind die Windräder eine gute Sache.

Die Kompensation dafür

Während mehreren Jahren kassiert die Gemeinde jährlich 5’000 Franken pro Windkraftanlage und Jahr und liefert 2% des Stromverbrauchs von Zürich. «Man schätzt dieses Einkommen von 40’000 Franken», stellt der Maire fest. Dies entspricht dem operativen Defizit der Gemeinde. Die drei Landwirte, deren Rinder auf den Wiesen der Windmühlen grasen, erhalten 1’500 Franken pro Jahr. «Das ist weit unter dem Betrag, den wir für neue Projekte zugesagt haben», stellt Sandrine Girardin fest. Die ADEV hat der Gemeinde Saint-Brais zusätzlich 20’000 Franken an die Abfallentsorgung und die Einzäunung der Weidefläche bezahlt. Hat man sich bestechen lassen? «Absolut nicht», erwidert der Maire. Das ermöglicht uns zu investieren.»

Er sieht vor noch weitere zwei bis drei Windkraftanlagen zu bauen. In einem anderen Abschnitt der Gemeinde.  «Wir hatten sieben Angebote für den Bau und wir haben SIG (Services industriels de Genève) gewählt», präzisiert Frédy Froidevaux.

Auf dem Höhepunkt der Kontroverse um die Belästigung hat die Gemeindeversammlung das Projekt mit 21 Stimmen gegen 13 angenommen. Der Maire rechnet mit der Realisierung bis 2012. «Finanziell wird es das Doppelte bringen».

Lärm einer ENERCON 82 in St. Brais – in der Deutschschweiz hört man davon nichts

Es wird immer offensichtlicher. Wenn in der Winkraftwelt etwas Unangenehmes geschieht, stopfen sich die Redaktionen der Deutschschweiz die altbewährten Pfropfen in die Ohren und üben sich in den drei chinesischen Weisheiten. Es ist unglaublich aber wahr: Während die ADEV mit gefälschten Lärmmessungen ihre ineffizienten Windkraftanlagen mit der Unterstützung von Nationalräten wie Rudolf Rechsteiner durchdrückt, nimmt man weder im klimafreundlichen Basel noch Zürich davon Kenntnis. Der Skandal um die gefälschten Klimaauswirkungen ist an diesen Leuten genauso vorbeigegangen wie die berühmte von Hunden angekläffte Karawane.
Die Experten versagen dermassen oft, dass man nicht mehr von „Unfällen“ reden kann. Es ist offensichtlich ein riesiger Filz der sich zwischen extremen Atomkraftgegnern, naiven Politikern und verblödeten Journalisten ausgebreitet hat. Jegliche Selbstkritik wurde in den Bach der Unkenntnis geworfen. Die Bevölkerung muss darunter leiden, dass sie jahrelang nach Strich und Faden belogen worden ist. Das Gros der Einwohner in diesem Land schert sich allerdings auch keinen Deut um die betroffenen Minderheiten. Erst wenn sie selber zu Nachbarn dieser lärmenden Ungetüme werden, bemerken sie die Falle. Da die Opposition immer lokal ist, wird sie national kaum zur Kenntnis genommen. Die Lobbyisten der Windenergienutzung reiben sich die Hände ab solch weit verbreiteter Naivität.

Diese unglaubliche Ignoranz scheint auch in Zukunft ohne jede Folge für den Sinneswandel eines von Lobbyisten durchsetzten Energiedepartements zu sein. Offensichtliche Probleme werden nur aus einem einzigen Grund unter den Teppich gekehrt: Man müsste die Energiepolitik der vergangenen zehn Jahre als total gescheitert bezeichnen. Die Beamten in Bern möchten das natürlich lieber aussitzen, bis sie ihre Pension am Trockenen haben.

Es muss jetzt dringend etwas geschehen. Die Windradlobby ist auf dem besten Weg, die gesamte Schweiz in ein energiepolitisches Disaster zu führen. Wenn die Politik sich weiterhin lieber mit sich selber beschäftigt, anstatt mit dem Aufräumen der dringendsten Probleme zu beginnen, werden wir keine gute Zukunft haben.

Die Forderungen der IG WINDLAND sind je länger je notwendiger:

  • 1’500 Meter Abstand von Windkraftanlagen zu Wohn- und Lebensraum.
  • Nur Standorte mit gutem Windaufkommen (6m/s +) sind zu berücksichtigen.
  • Einführung eines Referenzertrages pro Anlagentyp wie in Deutschland für die Verhinderung von ineffizienten Anlagen (im EEG seit 2004 verankert).
  • Totaler Schutz aller lokalen, kantonalen und bundesweiten Schutzgebiete mit einer klaren Abstandsdefinition.

Windpark Heitersberg – die geschönten Angaben der IG WIND +

Schon über ein Jahr vor unseren umtriebigen Initianten für ein Windkraftwerk auf dem Heitersberg haben wir als Gegner eine Schattenberechnung präsentiert, die auf Basis der üblichen Berechnungsgrundlagen des Landesumweltamts Nordrhein-Westfalen erstellt worden ist (ab Seite 46). An diesen Aussagen ist nichts zu ändern. Sie gelten genau gleich mit der kleinen Differenz, dass die Anlage auf dem Heitersberg noch 10 Meter höher wird, der bewegte Schattenwurf sich also eher noch weiter ausdehnt. So sieht das in der Realität aus:

Je nach Sonnenstand des laufenden Jahres beginnt der bewegte Schattenwurf oben rechts nach unten links und wandert dann im Herbst nach unten rechts bis oben links. Das ganze Spiel wiederholt sich im zweiten Halbjahr im umgekehrten Sinn. Den Standort der Windkraftanlage ist im Zentrum der Parzelle 390 positioniert. Je nach endgültiger Position, kann sich das Verhalten im Bereich von +- 20 Meter verändern. Eine Verbesserung der Situation für die Anwohner und Wanderer ist aber auf keinen Fall möglich.

The fine art of cheating

Wieso sieht das bei den Initianten komplett anders aus? Sie drehen ein paar Schräubchen zu ihren Gunsten, und schon wirkt der bewegte Schatten ganz moderat:

  • Nabenhöhe ist nur 98 Meter statt 108 Meter
  • Standort der WKA mitten auf Wanderweg (der Kanton Aargau sagt dazu klar „Njet“). Hier ist der Waldabstand auch viel zu klein. Es muss auf der Parzelle eine Ecke gefunden werden, die bei der Bewirtschaftung das kleinste Hindernis darstellt. Das ist genau auf der anderen Seite der Parzelle der Fall. Hier ist der einzig mögliche Standort der WKA gemäss Forderungen des Kantons. Schon bei der Abstandsmessung haben sie den falschen Standort angegeben. Hier wurde diese Beugung der Tatsachen noch etwas weiter ausgedehnt.
  • Die Software ist so eingestellt, dass nur der Kernschatten dargestellt wird. So sieht das natürlich wunderbar aus. Und jetzt schauen wir uns das geschönte Bild mal an. Zuerst im Original (die Karte haben wir etwas schärfer gezeichnet, damit man sieht, wo die bewohnten Gebäude stehen).


Und jetzt noch mit der Korrektur, wenn man die Anlage dahin stellen würde, wo sie auch wirklich hin muss:


Man sieht hier, dass schon mit den unverändert optimistischen Daten der IG WIND + und des Fördervereins Windenergie Aargau die Beschattung nicht nur für EIN, sondern für mindestens ZEHN Häuser ein echtes Problem darstellt. Nimmt man bei den zwei obigen Zeichnungen noch die zusätzliche Höhe von Plus 10 Metern, kann man getrost den gesamten Sennhof als betroffen bezeichnen. Und nicht nur mit „ein wenig Schattenwurf“, sondern mit massivem Wechsel zwischen hell und dunkel während mindestens vier Monaten im Jahr. Dass aber über das ganze Jahr die gesamte Gegend am blinken ist, wird hier natürlich nicht im Ansatz erwähnt. Wir haben hier ein exemplarisches Beispiel, wie uns die Windradlobby nach Strich und Faden bescheisst. Sie können der Bevölkerung erzählen was sie wollen und dabei sicher sein, dass praktisch niemand Lust verspürt, die Angaben auch mal zu prüfen.

Wandern mit Stroboskop

Eine Wanderung über den Heitersberg bei Sonnenschein findet MIT einem Windpark so statt, dass man die ganze Gegend wie mit einem eingeschalteten grossen Stroboskop betrachten darf. Es blinkt im Sekundentakt. Bei mehreren Windkraftanlagen ist es dann zeitverschoben im schlimmsten Fall eine genüssliche Wanderung mit drei Stroboskopblitzen pro Sekunde. Eine wahre Herausforderung für die Augen, ein Problem für den empfindlichen Gleichgewichtssinn.

Windfest Heitersberg

Das Heitersberger Windfest findet am 12. Juni 2010 statt. Zeit: 11.00 Uhr bis 21.00 Uhr. Wie letztes Jahr trifft sich da eine kleine Gruppe von gläubigen Windkraftfreunden. Sie werden ein weiteres Mal versuchen, die interessierte Bevölkerung von der Notwendigkeit der Überbauung des Heitersbergs mit Windkraftanlagen (WKA) zu überzeugen. Dabei haben sie sich viel vorgenommen:

Wie Windräder das Klima retten können

Der Klimawandel wird von der enormen Menge an CO2 verursacht, die die Weltbevölkerung in die Atmosphäre gibt. Der Förderverein Windenergie Aargau möchte der Bevölkerung weismachen, dass das Aufstellen von 1’000 ineffizienten Windkraftwerken allein in der Schweiz, ein wesentlicher Beitrag an die Lösung dieses Problems darstellt. Sie werden den Leuten des Langen und Breiten erklären:

  • Dass Windräder CO2 – neutral sind.
  • Dass es genug Wind hat, um viel Strom damit zu produzieren.
  • Dass Windräder beruhigend wirken und der Landschaft einen ästhetischen Charakter geben.
  • Dass Windräder keinen Lärm und kaum Schattenwurf emittieren.
  • Es werden Fotomontagen aufliegen, auf denen das erste Windrad etwas zu klein in der Landschaft dargestellt wird und im Vordergrund einen Dreckhaufen zeigen, damit die Gegend nicht als zu schön rüberkommt (belastete Gegenden sind einfacher zu verbauen).
  • Sie werden im Zusammenhang mit dem Grundthema Klimaschutz die sonderbaren Vorgänge im IPCC und die entdeckten e-mails zur Vertuschung der Wahrheit rund um die Auswirkungen des Klimawandels NICHT erwähnen.
  • Sie werden diese Worte genau lesen und versuchen, trotzdem das Beste daraus zu machen.

Und die Bevölkerung wird es glauben oder nicht. Auf jeden Fall werden die Beweise wie üblich nicht mitgeliefert. Weil es für diese Leute eh nur eine Sache des Glaubens ist. Wenn sie es wissen würden, gäbe es gar kein Windfest auf dem Heitersberg.

Das Programm – die Vorschau

Anton Friedrich wird mir wieder bös in die Augen schauen, wenn ich zu Besuch komme und sagen: „EIS falsches Wort und ich schmeiss di eigehändig usä!“ Um damit die Gesprächskultur der IG WIND + in der kürzest möglichen Form zusammenzufassen.
Die Initiantin des Windpark Heitersberg wird die neue „Milchbüechlirechnung“ vorlegen (natürlich nur für EINE Anlage). Sie wird nicht mehr Milchbüechlirechnung, sondern „Businessplan“ (Bisnisplän) heissen. Das ist deshalb, weil böse Buben mit dem Wort „Milchbüechli“ Schindluder getrieben und das sorgfältig geführte Milchbüechli der Initiantin durch den Schlamm gezogen haben. Es wird jetzt nicht mehr eine magere Rendite von 2.8% ausgewiesen, sondern mindestens 5%.

  • Die 15 jährige Verlustzone, die die Anleger zu überbrücken haben, wird nach Möglichkeit nicht mehr so stark erwähnt.
  • Die Nabenhöhe wird jetzt plötzlich richtig angegeben mit dem Hinweis, man hätte das schon immer gewusst.
  • Die Vorstudie der Vogelwarte Sempach wird in irgend einer passenden Form erwähnt, man hätte hier nur sicher sein wollen, dass da keine Schreibfehler drin seien und nur deshalb mit der Veröffentlichung fast zwei Jahre gewartet.
  • Es wird eine andere Vogelstudie vorgelegt, die bessere Aussagen zu Gunsten der Windradfreunde aufweisen wird. Wahrscheinlich kommt sie aus Deutschland und könnte etwa den folgenden Titel tragen: „Greifvögel benötigen genügend Windräder, damit sie überleben können„. Oder: „Die Spatzen pfeifen’s von den Windrädern, es ist ihnen wohl dabei, denn es hat hier ja gar keinen Wind„.
  • Ein „Spezialist“ aus Deutschland wird die falschen Angaben der Windradgegner zerpflücken. Auch er wird aus Platzgründen auf die Beweisführung verzichten.
  • Reto Rigassi von der Suisse Eole wird wieder da sein und das vom BFE zur Verfügung gestellte Werbekapital von CHF 525’000 für das Jahr 2010 teilweise ausgeben. Er wird ein paar Greifvögel beobachten, die über dem Heitersberg kreisen und sich daran erinnern, dass er am Windfest 2009 zum Windradfeind Nr.1 gesagt hat: „Wenn es hier Rotmilane gibt, kann das Windrad nicht gebaut werden“. Natürlich wird er das an der Öffentlichkeit nicht wiederholen. Wie so Vieles, was er uns unter der Hand mitgeteilt hat.
  • Viele schöne Bilder werden aufgehängt, auf denen der praktisch inexistente Schattenwurf kaum sichtbar ist (weil er herausgefilter wurde). Das wird die Besucher unterhalten. Denn Bildli sagen viel mehr als Beweise. Theresia Meier-Wettstein wird den Besuchern beratend zur Seite stehen und ihnen ihre ganz eigene Wahrheit schmackhaft machen.
  • Es wird ein ranghoher Vertreter der Bürgerwindanlage bei St. Brais auftreten, er wird wahrscheinlich Robert Horbaty heissen. Vielleicht senden sie sogar einen echten Nationalrat der auch an diese schönen Windräder glaubt:  Rudolf Rechsteiner reisst sich geradezu um öffentliche Auftritte um die Abschaffung der Kernenergie zu propagieren. Auch dieser Vertreter der Windradlobby Schweiz wird auf die Steuergelder aus dem BFE zurückgreifen dürfen, er ist ja ein Freund von Reto Rigassi. Sie haben alle etwas Gemeinsames: Sie verdienen alle einen haufen Geld dafür, dass sie für Windkraftanlagen Werbung machen. Bezahlt durch den Steuerzahler und alle Stromkonsumenten der Schweiz.
  • Ein nicht ganz objektiver Journalist wird danach schreiben: „Es hat genug Wind auf dem Heitersberg …“. Die anderen Journalisten werden sich hüten, zu kritische Fragen zu stellen.

Das Ganze wird umrahmt von wenigen naiven Anbietern von alternativen Energien wie Sonnenkollektoren, Elektrofahrräder, Photovoltaikpanels. Sie haben auch dieses Jahr nicht begriffen, dass sie an einem Anlass von fantasierenden Extremisten der Windradlobby teilnehmen und das notwendige Deckmänteli dazu bieten. Und sie geben dafür viel Geld aus.