ProNatura Waadt fordert ein Moratorium gegen unüberlegten Bau von Windkraftanlagen

Der Mut, der mafiosen Windradlobby die Stirn zu bieten ist bemerkenswert

Die Vereinigung Pro Natura Waadt fordert den waadtländer Staatsrat zu einem zweijährigen Moratorium gegen den virulenten Bau von Windkraftanlagen in den Höhen des Jura auf. Dazu können wir nur gratulieren! Es braucht einigen Mut, gegen den dümmlichen Mainstream einer völlig desinformierten Bevölkerung und der Politiker anzukämpfen. Langsam aber sicher bemerken die Umweltverbände, wie fatal sich die schleichende Industrialisierung des Jurabogens durch die riesigen Industrieanlagen mit dem unerklärlichen grünen Image auf die Landschaft und die Natur auswirkt.

Der Filz von Politik und Wirtschaft ist enorm

Das hindert die Präsidentin der Grünliberalen Partei des Waadtlands und gleichzeitiges Mitglied der Windradlobbyorganisation „Suisse Eole“, Isabelle Chevalley, nicht daran, diese Forderung als „Leiten von Wasser auf die Mühlen der Atomlobby“ zu bezeichnen. Ein typisches Argument, das die Windradlobby immer wieder aus den Annalen der feuchten und modrigen Gruften der Ökofundis hervorklaubt. Ein Ersatz von Kernkraftwerken durch die Windkraft oder auch nur ein sinnvoller Beitrag an das heere Ziel einer erneuerbaren Landesversorgung durch diese teuere und ineffiziente Technologie kann von diesen Leuten nicht im Ansatz bewiesen werden. Es klappt bisher in keinem einzigen Land dieser Welt. Das Funktionieren wird ausschliesslich von Fantasten ohne technische Ahnung oder ihren Waffenbrüdern, den Finanzhaien und vor Gier sabbernden Windradlobbyisten herbeigeredet. Beweisführung: Inexistent!

Die totale Umkehr aller Logik

Stellen wir die Kardinalsfrage: Weshalb werden in JEDEM Land mit massivem Einsatz von Windkrafttechnologie aktuell neue KKW gebaut? Dänemark, Schweden, Spanien, USA, Italien, Deutschland (Renovation und Wiederinbetriebnahme Biblis A und B): Die Liste ist nicht komplett! Aber auf jeden Fall liegt es auf der Hand: Der Einsatz von Windrädern für die Stromerzeugung und die Wirkung dieser „Superlösung“ steht offensichtlich im klaren Gegesatz zu den Argumenten der Grünen und Linken dieser Welt!

Die unerklärliche Blödheit des BFE und der Politiker, ein von der Windradmafia sich selber gestecktes Ziel von 600 GWh Windstrom im Jahr 2030 zu fordern, hat die ungewollte Wirkung, dass wir bald ein Gaskraftwerk für die Stabilisierung des durch unzuverlässige Windräder fortschreitend destabilisierten Stromnetzes benötigen (Ausstoss jährlich 500’000 Tonnen CO2). Für den sofortigen Sekundenausgleich müssen wir einen Teil der produzierten Kernstrommenge „an Halde“ halten, damit die Kapazität vorhanden ist, wenn die Windräder wieder mal wegen Windmangel schlapp machen. „An Halde“ halten heisst hier im Klartext: „Produzieren und sofort verlieren„. Was das mit „grün“ zu tun hat, sollte man dringend – in einem Moratorium – wissenschaftlich genau überdenken und dann korrigieren. Den Grünen und Linken sollte es eigentlich schon lange wie Schuppen von den Augen gefallen sein, dass sie auf den Leim einer geld- und machtgierigen Horde von Geschäftemachern gekrochen sind.
Von einem toten Pferd absteigen ist aber offensichtlich schwieriger, als weiterhin grüne und populäre Sprüche zu klopfen.

Michel Bongard, dem Generalsekretär der Pro Natura Waadt muss man dafür danken, dass er und die Pro Natura diesen Weg beschreiten. Es dürfte für die anderen Umweltverbände WWF, BirdLife und Greenpeace je länger je mehr ein Problem werden, ihren Mitgliedern die naturzerstörerische Wirkung dieser Industrieanlagen mitten im Landschaftsschutzgebiet zu erklären. Denn das Argument „Windrad =  grüne Stromproduktion“ kann beim besten Willen nicht mehr gelten seit bekannt wurde, dass die Windkraftanlagen wesentlich mehr Nachteile als Vorteile aufzuweisen haben. Den grünen Kopf einfach weiter in den Sand zu stecken ist keine Lösung.

„Erneuerbar“ ist nicht immer gut für die Umwelt

Wer alle Formen von „erneuerbarer Energie“ einfach in den Topf „Umweltschutz“ wirft, vergisst dabei, dass es entscheidende technische Unterschiede zwischen den verschiedenen Lösungen gibt. Windkraft ist in der Schweiz keine sinnvolle Lösung. Weder für die Abschaltung von KKW noch für die Produktion von „grünem Strom“. Diese Wahnvorstellung der selbsternannten Weltretter muss mit viel Aufwand aus den Köpfen einer oberflächlichen Gesellschaft entfernt werden. Im Kanton Waadt ist ein Anfang getan – die restliche Schweiz wird es auch noch erkennen!

Die europäische Energiepolitik versagt total – und die Schweiz kopiert das fleissig

Die Renovation und Wiederinbetriebnahme der ältesten deutschen Kernkraftblöcke Biblis A und B im März 2010  beweisen eindrücklich das Versagen einer Energiepolitik, die auf Windkraftwerke baut. Die Windradlobby verbreitet trotzdem weiter ungehemmt Erfolgsmeldungen von soundsoviel MW Leistung, die wieder installiert worden seien. Dass der Trend in allen europäischen Ländern mit viel Windenergieanteil in Richtung dem Bau neuer Kernkraftwerke geht, wird von grünen Politikern geflissentlich ignoriert. Die Destabilisierung des europäischen Stromnetzes durch die Windkraftwerke ist markant. Aber die EU – Umweltpolitik fordert weitere Verbesserungen des CO2 Ausstosses durch diese unerklärliche, in den Himmel gelobte Technik. Die rein rechnerische und theoretische Massnahme hat in der Praxis das genaue Gegenteil zur Folge. Weder in Deutschland noch irgend einem anderen europäischen Land wurde dadurch CO2 eingespart. Wegen dem Bau und der Produktion der erneuerbaren Energieinfrastruktur wurden massiv zusäztliche Mengen CO2 emittiert. Das System ist zum reinen Leerlauf mutiert. Viel Aktionismus, mit unerwünschten Folgen für Steuerrzahler und Stromkonsumenten!

Wie die meisten europäischen Staaten hat auch die Schweiz das deutsche EEG (Energie-Einspeise-Gesetz) übernommen. Das Konkurrenzsystem zum einwandfrei funktionierenden CO2 – Zertifikatshandel macht den Erfolg dieser guten Idee komplett zunichte. Das system EEG zusammen mit dem Zertifikatshandel ist schon länger als das eigentliche Problem erkannt worden. Das schweizerische Bundesamt für Energie hat aber zu allem Übel auch noch zwei schwerwiegende Fehler zusätzlich eingebaut, als es die KEV (Kostendeckende Einspeiseverfügung) vom deutschen EEG abgekupfert hat. Eine Anpassung an das EEG übrigens, die in wichtigen Teilen von abhängigen und befangenen Exponenten der Windradlobby stammt, welche im BFE ein- und ausgehen und auch schon mal eine Verordnungsrevision in die Feder der Bundesfunktionäre diktieren dürfen. Die haarsträubenden Details dieser Verordnungen werden wir hier später noch genauer diskutieren.

  • Fehler 1: Die Subvention pro eingespiesene KWh Strom ist viel zu hoch angesetzt worden (20 Rappen). Das hindert die Windradlobby nicht daran, noch höhere Vergütungen herauspressen zu wollen. Selbstverständlich reklamieren sie teurere Gestehungskosten in der Schweiz, sagen allerdings nichts davon, dass das nur vom fehlenden Wind herrührt. Dafür zieht man unbewiesene Arbeits- Gestehungs- und Materialkosten aus dem Zauberkasten der Desinformation.
  • Fehler 2: Die sinnvolle Leistungsforderung des EEG in Form eines minimal zu erreichenden Referenzertrags wurde durch die Verordnung des BFE komplett zweckentfremdet. Die einfachen und übersichtlichen Referenzwerte des EEG, aufgeführt in direkt lesbaren Listen, wurden durch das BFE in eine hochkomplizierte mathematische Formel (Seite 36, Punkt 3.4)  gepackt, die nicht ohne die Zuhilfenahme von mindestens zwei weiteren Dokumenten überhaupt entschlüsselt werden kann! Findet man nun also diese notwendigen Zahlen für die Formel, ergibt der in der Schweiz errechnete Referenzertrag lediglich einen Drittel (10 GWh/5 Jahre) für die exakt gleiche Anlage (Enercon 82), die in Deutschland 30 GWh/5 Jahre liefern muss. Das kommt unter anderem daher, dass in dieser Formel des BFE von einer minimalen Windgeschwindigkeit von 4.5 m/s ausgegangen wird. Ein Wert, der sogar den aktuellen Empfehlungen des BFE widerspricht, die erst ab 5.5 m/s auf 100 Meter über Grund von „wirtschaftlich mit KEV“ spricht und interessanterweise dem allerersten Vorschlag der Begleitgruppe für die Erstellung des „Konzept Windenergie Schweiz“ aus dem Jahr 2004 entspricht. Dieser Vorschlag wurde von der Windradlobby damals – unter undemokratischen Umständen und unter Mithilfe des Autors – auf 4.5m/s gedrückt, um damit mehr Standorte zu erhalten. Ein Wert, der keinerlei wissenschaftliche Grundlage besitzt und rein politisch festgelegt wurde.

Man beachte: Eine Windkraftanlage des Typs Enercon 82, die wohl modernste Anlage auf dem Markt überhaupt, wurde für eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 8.5 m/s und eine Windklasse konstruiert, wie sie in der Schweiz praktisch nirgends vorhanden ist. Es gibt in der Schweiz KEINEN evaluierten Standort, der über mehr als 7 m/s Wind verfügt (Gotthard). Schwyberg, Heitersberg, Region Emmental weisen allesamt Windgeschwindigkeiten auf, die sich „zufällig“ um den politischen Wert von 5.5 m/s bewegen. Den schweizer Politikern und der gesamten Bevölkerung hat das BFE zusammen mit der Suisse Eole eine fantastische, nur den Investoren und Klimaneurotikern passende KONSTRUKTON einer märchenhaften „Windkraftfähigkeit der Schweiz“ aufgetischt.

Windkraftanlagen arbeiten deshalb gerne in der Schweiz. Hier müssen sie nur sehr selten drehen, um den geforderten Referenzertrag zu erreichen. Das ist wie oben erwähnt deshalb, weil 1. das BFE zusammen mit der Windradlobby den systematisch fehlenden Wind in der Schweiz vertuschen will. Und 2. weil diese schweizer Variante des Refernzertrages auch gar nie zur Limitierung einer schwachen Leistung nach unten gedacht war, sondern die Basis einer luschen Ausnahmeregelung darstellt: Wenn die Anlage besonders ineffizient arbeitet, erhöht das BFE die Beiträge des KEV trotz vorgesehener Reduktion nach 5 Jahren Betrieb. Damit werden schlecht planende und windfantasierende Unternehmer dafür belohnt, dass sie in der Planungsphase Behörden und Bevölkerung belogen haben.

Die Formel für die Berechnung des schweizer Referenzertrages ist allerdings dermassen ohne Praxisbezug, dass selbst schlecht laufende Anlagen davon kaum profitieren können. Hier hat sich die Windradlobby selber ein Bein gestellt. Die nächste „Revision“ der EnV wird nicht lange auf sich warten lassen. Und sie wird natürlich ganz im Sinne der Windradlobby ausfallen.

Für die Investoren wird alles aus den 20 Rappen rausgeholt

Es gilt als oberstes Ziel: Mit allen Mitteln die bundesrätliche Verordnung zu verwässern und rechtlich zu dehnen. Zum Beispiel die Regelung, dass der gesamte produzierte Strom der Anlage KEV-verrechenbar ist: Der gesamte Betriebsaufwand für die Heizung der Rotorblätter und der betriebliche Stromverbrauch – wen wunderts? – wird davon NICHT abgezogen. Damit wird der europäische Strommix mit Kohle, Gas und Atomstrom, den so ein Windkraftwerk für den Betrieb benötigt – schön grün gewaschen. Das eh schon total unehrliche Verrechnungskonzept des sogenannten „Grünen Stroms“ wird dadurch noch etwas schmutziger. Wer für solchen Strom auch noch mehr bezahlt, ist selber blöd. Man ersieht daraus eindrücklich: Diesen Leuten geht es zuletzt um die Produktion von „Grüner Energie“. Das gesamte Regelwerk des KEV ist nur dazu konstruiert worden, um einigen schlauen Krämern die Taschen zu füllen. Aus Sicht der Politiker ist natürlich alles in Ordnung: Man tut etwas gegen den Klimawandel. Die Politiker glauben es. Die Bevölkerung glaubt es auch. Und deshalb ist es gut für die nächsten Wahlen.

Einfaches Denken – oberflächliches Handeln

Dahinter steckt eine unheilige Allianz von Umweltverbänden wie WWF und Greenpeace, die das Thema Energie und Klimawechsel für ihre Spendenaktionen entdeckt haben. Sie arbeiten Hand in Hand zusammen mit Verkäufern der Technik für die Abschöpfung von alternativer Energie. Während die Umweltverbände die Natur vor dem imaginären Kollaps retten wollen, reiben sich die Krämer fleissig die Hände ab so viel Naivität. Allen voran agieren die Produzenten und Betreiber von Windrädern. Sie haben durch die Windeuphorie der letzten 10 Jahre Milliarden von Euro in ihre Kassen geschaufelt. Nach dem Gesetz der Gier muss diese Quelle mit allen legalen und illegalen Mitteln verteidigt werden. Man schreckt auch nicht vor systematischer Bestechung zurück. Das haben ja schon die „konventionellen Lieferanten“ von Grossenergieanlagen vorgemacht. Der Unterschied ist heute nur, dass man sich deswegen auch noch brüstet.

Lieber etwas komplizierter, bitte!

Es fällt auf, dass die einfachsten Lösungen zur alternativen Energiegewinnung – ohne mechanische Abnützung und extrem langer Lebensdauer – kaum beachtet werden. Wahrscheinlich, weil sie auch noch die momentan effizientesten Technologien darstellen und genau aus diesem Grund nicht subventioniert werden müssen: Die Sonnenkollektoren sind praktisch unschlagbar. Mit einer minimalen Pumpleistung wird eine zuverlässige Menge Energie vom Dach geholt, von der die Windräder – im Verhältnis zum Aufwand – nur träumen können. Die Kollektoren sind über Jahre hinweg praktisch wartungsfrei. Das Gleiche bei Photovoltaik. Die „Alterung“ ist nach 10 Jahren mit 10% Leistungsreduktion abgeschlossen. Es gibt keine mechanischen Teile, die ersetzt werden müssen. Und beide Systeme sind auf lange Sicht günstiger als die Windenergienutzung, hochverfügbar und sehr zuverlässig selbst bei wenig Sonne. Im Fall der Sonnenwärme ist sogar das leidige Speicherproblem einfach  – gelöst!
Nur die technikverliebten Ingenieure neigen typischerweise zu hochkomplexen Konstruktionen wie Windräder mit an Handyantennen erinnernden Rotoren, ausgeklügelter Elektronik und abenteuerlicher elektronischer und mechanischer Steuerung. Man muss als Ingenieur ja etwas „Neues erfinden“. So versucht auch die Firma Enetur ein grosses Stück vom Kuchen für sich zu ergattern – mit der Neuerfindung des stehenden Windrotors. Eine – zugegebenermassen – tolle Leistung der Technik. Aber auch dieses hochkomplexe, technisch brillante und deshalb im Unterhalt und Bau teuere Objekt benötigt Wind, damit es funktioniert. Und davon haben wir leider, leider – in der Schweiz – viel zu wenig. Wir hoffen, dass das Konzept vor allem im windigen Ausland seinen Erfolg feiert. Prädikat: für die Schweiz nicht geeignet. Im Weiler Heitersberg steht seit dem 10 Juni 2010 Eines – wer es seither je in windbewegtem Zustand gesehen hat, darf sich glücklich schätzen.

Gar nicht erst mit Windkraftnutzung beginnen

Tatsächlich leuchtet in der Praxis immer weniger ein, warum die schweizerische Energiepolitik überhaupt auf Windkraftnutzung setzt. Weshalb mit einer Technologie beginnen, die wegen Abwesenheit jeglicher positiver Wirkung keinen absehbaren Nutzen bringt? Die Versprechungen der Windradlobby lösen sich europaweit in warme Luft auf. Man redet von dezentraler Energieproduktion, schmiedet schöne Theorien über die Verteilung riesiger Energiemengen über neu zu bauende Hochleistungsnetzwerke. Auch wenn die Transport- und Wandlungsverluste dabei mit neuen Technologien immer kleiner werden: Die Kosten für diese Technologie sind nicht kalkulierbar. Billiarden von Euro werden dafür nicht reichen. Das gleiche Geld in die Forschung und bereits erprobte, einfachere und deshalb auch günstigere Systeme zu stecken, wäre eine echte Energierevolution. Und wir könnten uns wieder wichtigeren Dingen der Menschheit zuwenden: Zum Beispiel der Produktion von genug Nahrung.

Die gute Lösung wäre in Reichweite

Für den privaten Stromkonsumenten werden diese unnötigen Infrastrukturkosten zu erdrückenden Budgetposten in der Haushaltsrechnung. Ein Anschluss an das öffentliche Netz müsste verstärkt mit Steuergeldern subventioniert werden, oder die Preise wachsen ins Unermessliche und das System wird zunehmend asozial. In dieser Situation werden alle Hausbesitzer auf die Möglichkeiten ausweichen, die sie bereits heute zur Verfügung haben: Photovoltaik für Stromerzeugung kann den gesamten Verbrauch eines Einfamilienhauses auf dem eigenen Hausdach produzieren. Nicht  erst morgen, nein mit aktueller Technik ist das schon heute möglich. Ergänzt man solch ein System mit Sonnenkollektoren für die Wärmegewinnung ist man noch näher an einer völlig autonomen Energieversorgung der Privathaushalte. Die propagierte Entwicklung für Grossenergieanlagen macht eben auch bei der Haustechnik nicht halt. Es fehlt lediglich noch ein zuverlässiger und ökonomischer Speicher für den Strom aus Photovoltaik. Da wird uns der technische Fortschritt bald mit ersten Lösungen bedienen. Und die hochkomplexen, teueren, wartungsintensiven und anfälligen Stromnetze der Zukunft werden im Boden verfaulen, weil sie niemand mehr benötigt. Die Karavane der Energielobby zieht dann weiter, die Kamele mit Gold beladen, eine marode Weltwirtschaft zurücklassend. Die nächste Oase gutgläubiger Idioten ist nicht allzu fern.

Ein Brief aus Saint Brais

Übersetzt durch Christof Merkli aus der Satirischen Zeitschrift „La Tuile“ No 460 vom Juni 2010, Originaltext von Pascale Hoffmeyer, Originaltitel „Encore une lettre, malheureusement pas „de mon moulin“ de Daudet, mais de „mes putains d’éoliennes“ de St-Brais!

Brief über die scheiss – Windrädern in Saint Brais

An die Redaktion von La Tuile:

Guten Tag,

Ich erlaube mir Ihnen das Video der Reportage des Deutschschweizer Fernsehens zu senden, welches offensichtlich eine kritischere Berichterstattung über die Eröffnung des Windparks St.Brais betreibt als unsere lokalen Journalisten.

Der Gemeindepräsident von St.Brais eröffnete der Bevölkerung zu diesem Anlass ein paar Worte, die für die Annalen der Dummheit legendär geworden sind:

Ich bin stolz darauf, dieses Zeichen der Moderne in unser Naturerbe gebracht zu haben!

Nun, in der Zwischenzeit träume von der schnellen Rückkehr zur früheren Aussichtich ohne diese Moderne! Die Windräder von Saint-Brais haben schon viel Druckfarbe in verschiedenen Sprachen verbraucht. Es sind kurze Geschichten, die ich hier gehört habe, um Lügen und Mauscheleien, die dieses Projekt umgeben und von denen die Anwohner nichts wissen. Die einzige Geschichte, die ich mit Sicherheit erzählen kann, ist die Tatsache, dass wir die vollständige Dokumentation über die Entstehung dieses Projekts verlangt haben. Unser legitimes Recht, Gegenstand eines Gesetzes über die Transparenz in der Regierung. Das hat uns bisher zwei Monate Zeit gekostet. Sie haben uns an eine Sitzung im Dorf eingeladen, an der die lokale Gemeindebehörde, ein Vertreter des Kantons und zwei Vertreter der ADEV (Windparkbetreiber aus Basel) teilgenommen haben. Dabei haben sie uns ein Dossier übergeben, in dem die wichtigsten Teile gefehlt haben.

Aber nach der Übergabe hat uns der Vertreter des Kantons des langen und breiten erzählt, welche Schwierigkeiten wir haben werden, wenn wir diese fehlenden Informationen beim Kanton selber beschaffen wollen. Damit wollte er wohl andeuten, dass man uns dort irgendetwas geben wird, den Rest sollten wir selber suchen. Darauf haben wir die Sitzung verlassen. Sowieso, wie ja schon auf der „Einladung“ präzisiert wurde, handelten die Unterzeichner der Anfrage hinterhältig, weil sich die einen nicht bewegen wollen und andere für eine Diskussion nicht bereits sein würden.

Ihre Entschlossenheit uns zu beweisen, dass sie „ihre Arbeit gemacht“ hätten, und die wiederholten Versicherungen, welch grosse Schwierigkeiten sie für die Beweisführung dieser Aussage  hätten, sind auffällig. Besonders deshalb, weil uns am Folgetag dieser Sitzung eine Indiskretion zu Ohren gekommen ist, dass das komplette Dossier auf der Gemeindekanzlei vorhanden sei. Leider bin ich mit dem Klatsch hier nicht sehr vertraut, was ein grosser Nachteil in dieser Sache ist. Ich entdecke nun eine kleine Welt der Herren und Meister, die sich königlich amüsieren über Leute, die eine Andere Sichtweise über die „Zeichen der Moderne und das Naturerbe“  haben.

Windräder und Klimaschutz – lasst uns das mal zusammen nachrechnen!

Bevor wir beginnen, ein Blick auf die Fakten

Wir verwenden hier die aktuellsten Zahlen vom Bundesamt für Statistik. Die Links führen jeweils zu den Quellen der Angaben:

  • Ziel des Bundes für das Jahr 2030: 600 GWh Strom aus Windkraftanlagen. Das sind 1.038 % des schweizerischen Stromverbrauchs des Jahres 2006 (600 / (57800 / 100))
  • Gesamtenergieverbrauch Schweiz 2007: 865’420 Terajoule (TJ). Das entspricht 240’414 GWh.
  • CO2 – Äquivalente Emission CH Gesamtenergieverbrauch 2007: 50,88 Mio Tonnen (Seite 11, Grafik unten)
  • Stromverbrauch CH gesamt 2006: 57’800 GWh (Seite 3 unten)
  • 1 TJ = 0.2778 GWh (Siehe „Umrechnungsfaktoren“ etwa in der Mitte)
  • Anteil Stromverbrauch an Gesamtenergieverbrauch = 24.04% (57’800 / (240’413.67 / 100))
  • Anteil CO2 Emission der schweizerischen Stromerzeugung: 70 g/KWh. Diese Zahl ist heftig umstritten. Die grossen Stromerzeuger reden von weniger als 10 g/KWh, die als kernkraftfeindlich bekannte SES (Schweizerische Energiestiftung) redet von weit über 100 g/KWh.
  • Anteil Energieverbrauch *NICHT STROM* = 75% am Gesamtenergieverbrauch, also 180’310 GWh.
  • Anteil CO2 Emissionen des Energieverbrauchs ohne Stromanteil: 300 g/KWh. Diese Zahl ist weitgehend unbestritten über alle politischen Gruppierungen hinweg. Es gibt höchstens marginale Differenzen. Das kommt daher, weil die fossilen Energieträger relativ gut berechenbar sind, was den Ausstoss von CO2 betrifft.
  • Windstrom ist nicht CO2 – neutral, Siehe TEP – Studie (verhält sich ähnlich wie Wasserkraft im Verbund mit europäischem Strommix). Siehe auch EMPA/ETHZ Ecoinvest. Pro erzeugte KWh rechnen wir mit einen Mix der verschiedenen Studien, also ca. 20 Gramm CO2 pro KWh. Die erreichbare CO2 Einsparung mit Windkraftwerken gegenüber dem normalen Strommix rechnen wir demnach mit 50 Gramm pro erzeugte Kilowattstunde Windstrom. Das sind bei 600 GWh (600 GWh * 50 T = 30’000 T (Tonnen).

Die Rechnung und ein Fazit

Das jährliche Einsparpotential von CO2 durch Windkraft in der Schweiz im Jahr 2030 beträgt demnach 30’000 Tonnen. Auf den ersten Blick ist das eine grosse Menge. Im Verhältnis zur Gesamtemission CO2 unseres Energieverbrauchs ist das aber lediglich ein Anteil von 0.059%.

  • Ein einziger und einfacher Aufruf von Verkehrsminister Leuenberger, das Auto stehen zu lassen, brächte mehr.
  • Die konsequente Umsetzung des neuen Aargauer Energiegesetzes hätte eine wesentlich grössere Wirkung. Schon im ersten Jahr.

Wenn wir im Jahr 2030 Windkraftwerke mit der Produktionskapazität für 600 GWh einsetzen, sparen wir demnach lediglich 0.06% des CO2 Ausstosses gegenüber dem heutigen  Gesamtenergieverbrauch ein. Trotz der dannzumal zu erwartenden Verminderung des fossilen Energieanteils bei Heizung und Verkehr, wird sich trotzdem nicht allzuviel ändern, weil die Stützung des Windstromanteils durch ein grosses Gaskraftwerk à la Chavalon den Anteil CO2 für die Stromproduktion wieder erhöht. Wird Chavalon gebaut, emittiert es jährlich 500’000 Tonnen CO2. Das ergibt die interessante Tatsache, dass wir bei wenigen Windkraftwerken am meisten CO2 einsparen, weil wir keine Destabilisierung des Stromnetzes zu befürchten haben – wegen der marginalen Wirkung des kleinen Windstromanteils darin. Mit den angestrebten 600 GWh Windstrom im Jahr 2030 kann man nicht mehr von einer Marginalie reden. Bei Wegfall von 588 MW Windstrom muss innert weniger Sekunden Ersatzleistung eingespiesen werden können.

Energiemix im Jahr 2030

Gaskraftwerke sind als einzige Stromerzeuger in der Lage, in der erforderlichen Zeit einspringen zu können, wenn Windkraftwerke wegen Flaute oder Sturm plötzlich wegbrechen (30 Sekunden). Kernkraftwerke werden diesen Ersatz nur dann leisten können, wenn sie im Normalbetrieb über Kapazitäten verfügen, die sie dann sofort an ein destabilisiertes Netz abgeben können. Diese Überkapazität ist praktisch komplett verlorene Energie, wenn sie nicht verbraucht wird. Diese Regelenergiemenge für die Primärregelung betrug in Deutschland im Jahr 2003 bereits 3GW (Seite 23, Mitte) . Das entspricht der Leistung von 3 grossen Kernkraftwerken.
Trotzdem gibt es starke politische Gruppierungen, die den Ausstieg aus der Kernkraft mit allen Mitteln und entgegen jeder Vernunft durchsetzen wollen. Das würde zu genau der gleichen abstrusen Situation wie in Deutschland führen: Weniger Strom aus CO2 – armer Kernkraft und massiv mehr Strom aus CO2 intensiver Gaskraft. Dazu eine erhöhte Abhängigkeit von instabilen Staaten wie Russland. Dies wäre ein klassisches Multipack an lösungsorientierten Massnahmen – nur eben teurer und schlechter für alle.
Die 600 GWh Stromjahresmenge aus Wind entsprechen einer direkt nutzbaren Spitzenleistung von 600 MW (300 Windkraftwerke à 2 MW Leistung). Diese Leistung wird allerdings nur bei starkem, landesweitem Windaufkommen möglich sein. In der Realität dümpelt dieser Wert zwischen 2% (12 MW) und praktisch unerreichbaren 100% (600 MW). Zahlen von unserem Spitzenwindkraftwerk „Mont Crosin“ zeigen, dass statistisch nur alle 6 Tage ein beachtliches und deshalb für die Stromproduktion relevantes Windaufkommen zu erwarten ist. Mit „beachtlich“ sind nicht 100% oder 600 MW gemeint. Man wäre hier schon mit der Hälfte zufrieden.

200 Gramm CO2 für Stützung des Windstroms

In Deutschland muss für diese Stützung des bei Flaute wegfallenden Stromproduktion mit mindestens zusätzlichen 200 Gramm pro KWh gerechnet werden. In diesem für Deutschland jetzt schon realen Szenario fällt die CO2 Bilanz von Windkraftwerken negativ zu Buche. In Deutschland müssen konventionelle Kraftwerke regelmässig einspringen, um die fehlende Windstromkapazität ausgleichen zu können. Das wäre in der Schweiz des Jahres 2030 auch der Fall. Die Windverhältnisse des Binnenlandes Schweiz sind unvergleichbar schlechter, als beim nördlichen Nachbar mit Meeranstoss.
Es ist deshalb notwendig, in Deutschland von zwei parallel laufenden Stromversorgungssystemen zu sprechen. Das konventionelle System bürgt für die Sicherheit für den Fall, wenn das System mit erneuerbarer Energie wieder mal wegbricht. Auf absehbare Zeit wird Deutschland deshalb weder auf Kern- noch auf Gas- oder Kohlekraftwerke verzichten können. Dieses System wollen Politiker und Lobbyisten nun auch in der Schweiz einführen. Das Disaster ist absehbar …

Chavalon und die CO2 Kompensation im Inland

Das Gaskraftwerk Chavalon muss voraussichtlich den gesamten Ausstoss an CO2 im Inland kompensieren. Interessanterweise wurde in diesem Zusammenhang noch nie von Windkraftwerken als Kompensationsmöglichkeit geredet. Was auch richtig ist, sind doch Windräder eine der Hauptursachen, warum ein Gaskraftwerk überhaupt in Betrieb genommen werden muss. Es freut den Windkraftkritiker, dass sich die Politiker dieser Tatsache offensichtlich bewusst sind. Oder hat die Marketingabteilung der Suisse Eole geschlafen? Die Windradlobby ist normalerweise schnell darin, mit Trompeten und Posaunen die verwunderlichsten Eigenschaften ihrer „Kinder“ hinauszuposaunen. Aber möglicherweise fürchtet man auch einfach das aufklärende Echo.

 

Windfest Heitersberg: Wir haben es geahnt!

Der Werbeanlass für den Windpark Heitersberg hat ein weiteres Mal stattgefunden.  Wie von uns vorausgesagt, wurde nun endlich die Rendite des Projekts auf 4.8 % heraufgedrückt.  Die letztjährigen 2.8% im „Milchbüechli“ waren einfach etwas zu ehrlich, um einen Investor hinter dem Ofen hervorzulocken. Was sich an den Bedingungen gegenüber dem letzten Jahr geändert hat, ist allerdings schleierhaft. Die Nabenhöhe wurde wie erwartet endlich richtig angegeben. Die 108m sollen wohl noch ein paar cm/s Wind herauswürgen, damit man wenigstens die dringendsten Reparaturen ohne Bankkredit bezahlen kann. Aber warum hat man diese wichtige Tatsache über ein ganzes Jahr zurückgehalten? Zur Beachtung: Wir sind nun bei einer Gesamthöhe der ersten Anlage von 150 Metern angelangt. Werden jetzt wohl auch die geschönten Fotomontagen korrigiert? So um ca. die doppelte Höhe? Vielleicht …?
Der schubladisierte Vorbericht der Vogelwarte Sempach hat gefehlt. Es scheinen immer noch ein paar Schreibfehler offen zu sein … Hier fehlt den umtriebigen Initianten der Mut, den Kopf endlich aus dem Sand zu ziehen. Aber der  aus Deutschland eingeflogene Vogelexperte macht gegen Bezahlung ja auch die schönsten Vorträge über Vögel und Windräder. Die Deutschen können sowieso viel schönere Geschichten erzählen als die langweiligen Schweizer, nicht wahr? Die Bemerkung sei erlaubt: Haben wir das nicht auch  schon vor langer Zeit angekündigt?

Nervös wie geladene Maschinenpistolen

Der Besuch der IG WINDLAND hat wie der Stich ins Wespennest gewirkt. Aus allen Löchern sind die wohlvorbereiteten Bodyguards geströmt und haben den Böfei umzingelt. Einer hat sogar ein schwarzes, bedrohliches T-Shirt angezogen, um den beginnenden Bauch zu kaschieren (ha, das macht der Autor schon lange!). Jede Bewegung wurde akribisch bemerkt, Filmen und Fotografieren waren streng verboten. Das galt natürlich nur für die Gegner. An diesem öffentlichen Anlass wurde viel fotografiert. Die „Persona non grata“ durfte als einzige nicht einmal die mitgeführte Kamera abstellen, mit dem Einsatz von Besen und Rücken wurde er daran gehindert, die interessante Frau Nationalrätin zu Gesicht zu bekommen.  Sogar „Mit Benzin überschütten und anzünden“ wurde lauthals in Erwägung gezogen. Spontane sympathiebekundungen wie „Sauseckel„, „Siech“ und „Hinderletscht“ liessen die ahnungslosen Zuschauer des Windfestes verwundert um sich schauen. Was war da wohl für ein schrecklicher Verbrecher am Fest? Musste man um sein Leben bangen? Ein harmloses Gespräch über die Schliessung der Volg-Filiale konnte ernsthafte Zwischenfälle provozieren.

Doris ist’s recht

Diese an die Sprache des dritten Reiches erinnernden Worte haben Nationalrätin Doris Stump zu einer spitzen Bemerkung veranlasst „Da schiint öpper illegal z’fotografierä“ , um dann sogleich ungerührt beim Thema Windkraft und der grossflächigen Notwendigkeit dieser weiterzufahren.
Man stelle sich vor, ein Ausländer wäre so beschimpft worden. DAS hätte der Nationalrätin ganz sicher nicht gefallen. Aber es war ja nur ein Schweizer. Und dann auch noch keiner von der SP. Die vertragen das besser. Kann man sich in diesem Zusammenhang vorstellen, dass der Autor vor Jahresfrist einen rechtsanwältlichen Drohbrief erhalten hat, weil er die Investoren des Windparks als „gierige Spekulanten“ bezeichnet hatte? Und weil sich die Luventa GmbH von dieser Bezeichnung sofort selber betroffen gefühlt hat?

Ein vor Wochenfrist angekündigter Spaziergang mit dem Böfei hat die Nationalrätin nicht beantwortet. Direkt mit dem Teufel konfrontiert, weiss sie sich bestens durch eigene Leute  informiert und findet es absolut nicht nötig mit dem Vertreter der betroffenen Anwohner zu reden. Sie steht auf und hat wichtigere Dinge als die Sorgen der Bevölkerung zu besprechen. Kann das berühmte Grün von Rechsteiners „Grün gewinnt“ wohl wirklich gewinnen, wenn man sich so verhält?  Vielleicht ist das die Neue Sozialdemokratie auf Kosten der kleinen Minderheiten. So wie „Neudeutsch“ ja auch nicht von allen verstanden wird, oder sehen Sie das anders?

Der unselige Verbund

Um das Ziel der kompletten Abschaffung aller Atomkraftwerke zu erreichen, sind der SP offensichtlich alle Mittel recht. Man arbeitet, wie auf Bundesebene, auch gerne mal mit der „anderen Seite“  zusammen. Die Windradlobby ist in der SP besonders gut vertreten. Der gehasste Geist der alten Atomlobby erscheint mit anderen Vorzeichen plötzlich allianzwürdig zu sein. Die Opfer eines unglaublich menschenverachtenden Windradprojekts werden ignoriert. Doris Stump scheint nicht zu bemerken, dass sie seit Kaiseraugst die Seiten gewechselt hat. Mit Windrädern verhindert man keine Atomkraftwerke. Sonst hätten die Deutschen mit ihrem 20 Kernkraftwerk-Äquivalent aus Windkraft schon lange wenigstens Eines abstellen können. Aber die renovieren lieber die ältesten Reaktorkrücken und lassen sie wieder ans Netz. Sonst droht der BlackOut. 20 „Kernkraftwerke“ mit den Eigenschaften von Windkraftwerken, haben einen schlechten Einfluss auf die sichere Stromversorgung. Was wir an anderer Stelle schon besprochen haben.

Seltsame Rechtsauffassung der Windfreunde

Das Ausgrenzen an öffentlichen Anlässen ist Spezialität der IG WIND plus / FWA. Schon bei Carfahrten ins Wallis wollte man lieber „unter sich“ bleiben. Da kann man viel besser übertreiben und weglassen. Rechtsanwälte schüchtern Journalisten, Gegner und Kritiker gerne mit wohlgeformten Briefen ein. Nur schade, dass diese den notwendigen Zweck überhaupt nicht erfüllen: Während die Windeuphoriker dauernd das Gesetzt mit Füssen treten, wollen sie das gleiche Recht gegen uns biegen: Das funktioniert nicht!

Wir haben das Fest um ca. 1430 Uhr verlassen. Das Aufatmen war hörbar. Bei uns aber auch hinter uns. Der Bericht des Lokaljournalisten in der AZ beginnt mit – sie ahnen es vielleicht:  „Es hat genug Wind …

Heftiger Wind gegen die Windräder im Jurabogen

Übersetzung aus dem Französischen durch Christof Merkli, IG WINDLAND

Original: PATRICK CHUARD | 07.05.2010 | 00:05 / Tribune de Genève

Philippe Roche und die neuenburger Windkraftgegner greifen die zukünftigen riesigen Windparks an. Nach ihnen ein das ein landschaftszerstörerisches Geschäft, für eine bedeutungslose Produktion von wenig Strom.

Stoppen wir die Windradpest! Diese Infektion ist gerade dabei, sich zu entwickeln.“ Dieses Geschoss wird von Philippe Roche abgefeuert. Überraschend ist, dass er, der naturliebende ehemaliger Direktor des WWF Schweiz und des Bundesamtes fuer Umwelt BAFU, die grünen Energien eigentlich stützen sollte. „Die Windkraft ist eine saubere Energie, gibt der Genfer zu und ihr Erfolg beweist, dass die Nachricht der erneuerbaren Energie verstanden wurde.

In diesem Fall ist es aber die geplante Massierung der gigantischen Rotoren, die Philippe Roche in Verlegenheit bringt: „In solchen Massen aufgestellt, versprechen diese Industriebauten eine regelrechte Zerstörung der Landschaft„, sagte er. „Und es werden 1000 solcher riesigen Windkraftanlagen benötigt nur um 3% des nationalen Stromverbrauchs zu produzieren. Es wäre einfacher, ein wenig Strom zu sparen! „

Umweltschützer sind gespalten

Diese Kritiker finden eine Resonanz in den neuen Vereinigung „Pro Crêtes“ in Neuenburg. Eine Phalanx von besorgten Bürgern für das  „natürliche und landschaftliche Erbe“ des Jura. „Die Stromproduzenten setzen nur auf Ökostrom, um den Verbrauchern ein reines Gewissen verkaufen zu können“, sagt ihr Präsident, Felix Gueissaz. Seine Definition der Windräder? Eine „moderne Ikone des guten Gewissens“ und keinesfalls eine glaubwürdige Alternative zur Kernenergie (40% der Stromproduktion in der Schweiz).
Die Frage irritiert das Lager der Grünen, welche auch Befürworter der erneuerbaren Energien sind: „Wir kämpften für die parlamentarische Unterstützung für die Windenergie, aber der aktuelle Windkraftboom stimmt uns nachdenklich.  Die Kehrseite der Medaille haben wir bisher zu wenig beachtet“, räumt die Nationalrätin des Kantons Waadt, Adèle Thorens ein. Mehrere Gruppen – darunter WWF und Pro Natura – Gehen wie auf Eierschalen: Ihre Anprangerung der potenziellen Schäden an der Landschaft wird sofort ergänzt durch eine sorgfältige Erinnerung, dass sie die erneuerbaren Energien auf jeden Fall unterstützen würden.

Im Ausland investieren

Die Stromproduzenten setzen auf den Wind. Einer der grössten Akteure des Marktes, die Services Industriels de Genève (SIG) haben angekündigt, mit einem Kapital von 300 Millionen bis ins Jahr 2015  70 Windkraftwerke im Jurabogen aufstellen zu wollen.
Genf zählt fest auf die jurassischen  Winde um den Strom für 100’000 genfer Haushalte produzieren zu können“, sagt Stéphane Piljs, Projektleiter der SIG.
Konfrontiert mit dem geäusserten „Skandal“ der Industrialisierung der landwirtschaftlichen Flächen von Pro-Crêtes Mitglied Henri Rollier, zuckt Chef des Umwelt-und Energie (SEVEN) des Kantons Waadt nur mit den Schultern: „Die grüne Energie sind ein neues Paradigma. Wir müssen uns überlegen, was wir der nächsten Generation überlassen“. Er relativiert auch die Aussage, dass 52 Projekte gebaut würden. Die seien zwar angestossen, aber in der Planungsphase sind erst 6″.

Pro-Crêtes, wie Philippe Roche, schlagen den Stromunternehmen vor  anderswo als auf Schweizer Boden in Windkraft zu investieren. Zum Beispiel in der Nordsee. Romande Energie schliesst diese diese Lösung nach ihrer Sprecherin Karin Devalte nicht aus: „Das wird erwogen, aber wir sind derzeit an keinem Windkraftprojekt im Ausland beteiligt.“ Momentan bleibt das Eldorado lokal.

Anmerkung des Übersetzers: Eines der wichtigsten Argumente, der Lärm im Umkreis von mehreren hundert Metern um die Windkraftwerke, wie er gerade in St. Brais zum grossen Problem geworden ist, scheint nur deshalb nicht erwähnenswert, weil es ja nur ein paar wenige „Dörfler“ betrifft. Die Landschaft ist sicher auch wichtig. Die Dauerbeschallung mit pulsierendem Lärm wird aber offensichtlich vom Grossteil der Bevölkerung noch kaum als Problem erkannt. Die schlechte Effizienz, ausgelöst durch das mangelhafte und unsichere Windaufkommen, müsste ebenfalls wesentlich stärker gewichtet werden. Sie wird manifest durch die stark überhöhte Subvention von 20 Rappen pro KWh Bruttostrom. Ein Betrag, wie er sonst in keinem Land Europas auch nur annähernd vergütet wird.

Naturama Aarau: Eingangsreferat zur Diskussion „Wieviel Gegenwind hat die Windenergie“ von Hans Christoph Binswanger

Windenergie Aargau

Aarau, 27. April 2010

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung:

Prof. Dr. Hans Christoph Binswanger
IWÖ-HSG
Tigerbergstrasse 2
CH-9000 St. Gallen

Meine Damen und Herren,

In meinem einleitenden Referat möchte ich einige generelle Bemerkungen machen zur Förderung der erneuerbaren Energien in der Schweiz und einige spezielle Bemerkungen zur Förderung der Windenergie in der Schweiz und im Kanton Aargau. Dabei gehe ich von den zwei offiziellen Zielen für die Förderung der erneuerbaren Energien im Rahmen einer nachhaltigen Energiepolitik aus. Sie sollen

  • erstens zur Minderung der CO2-Emissionen im Interesse des Klimaschutzes beitragen, und
  • zweitens die nicht-erneuerbaren und damit erschöpflichen fossilen Energieträger im Interesse der langfristigen Sicherung der Energieversorgung soweit wie möglich ersetzen bzw. ergänzen.

Beide Zielsetzungen werden zwar, wie Sie wissen, heute im Zusammenhang mit den Zweifeln an den IPCC-Reports, sowie mit dem Streit um den Zeitpunkt eines allfälligen Oil-Peaks kontrovers diskutiert. Ich gehe auf diese Auseinandersetzung aber nicht ein, sondern nehme vielmehr an, dass diese zwei Zielsetzungen weiterhin ihre Gültigkeit behalten. Im folgenden geht es mir daher nur um die Frage, welchen Beitrag die erneuerbaren Energien und insbesondere die Windenergie in der Schweiz zur Erreichung der genannten Zielsetzungen leisten können.

*

Zuerst zum Ziel des Klimaschutzes. Hier ist zu unterscheiden zwischen dem Einsatz der erneuerbaren Energien im Heiz- und Verkehrsbereich einerseits und im Strombereich andererseits. Da in der Schweiz die fossilen Energieträger praktisch nur im Heiz- und Verkehrsbereich eingesetzt werden, liegt vor allem hier die grosse Chance für den Beitrag der erneuerbaren Energien zur Reduktion der CO2-Emissionen. Anders verhält es sich im Strombereich. Der Strom wird in der Schweiz zum ganz überwiegenden Teil durch Wasserkaft und Atomenergie bereitgestellt und ist damit bereits weitgehend CO2-frei. Nur beim Import von Strom können allenfalls die CO2-Emissionen reduziert werden. Aber auch der Importstrom stammt zu einem wesentlichen Teil aus CO2-freien Energiequellen, nämlich aus französischen Atomkraftwerken und neuerdings auch aus deutschen Windkraftanlagen, die bei stossweisem Windanfall sogar gratis Strom in die Schweiz liefern. Insgesamt fällt daher der Beitrag der erneuerbaren Energien zum Klimaschutz in der Schweiz im Strombereich – im Unterschied, ich betone es nochmals, zum Heiz- und Verkehrsbereich – kaum ins Gewicht. Es ist praktisch zu vernachlässigen.

Etwas anders verhält es sich, wenn man die erneuerbaren Energien unter dem Gesichtspunkt der langfristigen Energieversorgung betrachtet. Auch wenn die Einsparung von Energie den Vorrang haben muss, können sie – auch im Strombereich – einen gewissen Beitrag leisten. Dabei gilt es aber zwischen den verschiedenen erneuerbaren Energien zu unterscheiden, denn die Unterschiede zwischen ihnen sind bezüglich der Kosten, des Potenzials und allfälliger negativer ökologischer Seiteneffekte bedeutend. Im Vordergrund steht vor allem die verstärkte Exploration der Geothermie. Eine gewisse Bedeutung kann auch noch der Ausbau der bereits bestehenden Wasserkraftwerke und der Bau von Kleinwasserkraftwerken haben. Allerdings ist wegen der notwendigen Rücksicht auf den Schutz der Fischpopulationen und auf den Landschaftsschutz grosse Vorsicht geboten. Geringere Bedeutung hat die Gewinnung von Strom aus Biomasse, die nur aus biologischen Abfällen bereit gestellt werden sollte und zudem effizienter im Heiz- und Verkehrsbereich als im Strombereich einzusetzen ist. Grösser ist das Potenzial der Photovoltaik, auch unter dem Vorbehalt des Ortsbild- und Landschaftsschutzes. Zwar sind die Produktionskosten heute noch zu hoch. Sie sind aber im Ganzen nicht höher als in unseren Nachbarländern und dürften in absehbarer Zeit deutlich sinken.

Diese Einschätzungen gelten übrigens auch für die Möglichkeit zum Ersatz von Atomenergie. Ihre Nutzung sollte meiner Ansicht nach mindestens längerfristig vor allem wegen der Problematik der Endlagerung der atomaren Abfälle auslaufen. Entscheidend ist jedoch die Energieeinsparung. Ohne eine radikale Einsparung kann auf Atomenergie nicht verzichtet werden.

*

Wie steht es nun mit der Windenergie? Ihre Produktionskosten sind zwar vorläufig niedriger als diejenigen der Photovoltaik, aber sie sind in der Schweiz wesentlich höher als in dem uns umgebenden Ausland. Sie fällt unregelmässig an. Ihr Potenzial ist gering. Die Schweiz ist ein Wasserland, kein Windland. In früheren Jahrhunderten wurden daher keine Windmühlen, sondern nur Wassermühlen gebaut. Es gab meines Wissens früher nur eine einzige Windmühle – am Genfersee -, aber auch diese soll nicht funktioniert haben. Der Wind weht in der Schweiz zu unregelmässig und zu schwach. Ich kenne nur einen einzigen Standort in der Schweiz – in Collonges im Wallis – wo der Wind mit einer Stärke weht, die derjenigen an windhöffigen Standorten um uns herum vergleichbar ist. Als ich einmal die dortigen Windkraftanlagen bei schönstem Wetter besucht habe, pfiff der Wind tatsächlich lautstark durch die Talenge. Allerdings standen die Anlagen still, sei es weil sie gerade in Reparatur waren, oder weil der Wind sogar zu stark wehte, denn bekanntlich dürfen sich die Rotoren bei einer Windstärke über einer bestimmten Obergrenze hinaus nicht drehen, weil sie sonst beschädigt werden können. Sie werden daher, wenn diese Obergrenze erreicht ist, automatisch stillgelegt.

Die grundsätzlich ungünstigen Windverhältnisse in der Schweiz werden manifest, wenn man die Einspeisevergütung in der Schweiz und diejenige in Deutschland vergleicht. In Deutschland beträgt sie heute 9,2 Euro-Cents pro kwh, also ca. 14 Rp./kwh. (In den anderen Nachbarländern ist die Vergütung ähnlich hoch.). Die Vergütung von 14 Rp.-  sie war sogar bis vor kurzem noch wesentlich tiefer – hat offensichtlich genügt, um die riesige Menge von WEA – es sind ca. 22’000 Anlagen -, die heute in Deutschland stehen, rentabel zu machen. In der Schweiz beträgt die Einspeisevergütung demgegenüber 20 Rp./kwh mit allfälligen kleinen Abstrichen in der Zukunft, ist also um fast ein Drittel höher. 14 Rp./kwh scheinen also völlig ungenügend zu sein, um den Bau von WEA bei uns attraktiv zu machen, obwohl sie in Deutschland noch eine respektable Gewinnmarge enthalten. Damit stellt sich die Frage, inwieweit eine Förderung der Windenergie in der Schweiz überhaupt sinnvoll ist. Ihre Förderung widerspricht auf jeden Fall völlig dem Prinzip der komparativen Kosten, wonach man nicht in jedem Land alles produzieren, sondern vielmehr die Produktion international auf die jeweils günstigsten Standorte verteilen soll. Dies ist übrigens auch die Idee des Emissions-Tradings, des Handels mit Emissionsrechten. Er soll bewirken, dass man die Emission von CO2 nicht wahllos überall mindert, sondern vielmehr dort, wo es am Günstigsten ist. Es ist nicht einzusehen, warum dies nicht auch als Maxime für die Windenergie gelten soll. Man produziert sie am Günstigsten an den Meeresküsten, wo starke Winde wehen, und nicht in einem Binnenland wie der Schweiz mit ihren schwachen Winden. Hier sind nicht nur die Kosten zu hoch, sondern auch das Potenzial ist zu gering. Selbst dann, wenn man alle nutzbaren Standorte, bei denen sich die Errichtung von WEA bei einer Einspeisevergütung von 20Rp./kwh gerade noch lohnt, einbezieht, würde die Windenergie gemäss Angaben des Bundesamtes für Energie bis 2030 nicht mehr als 600 Gwh produzieren, also nicht einmal 1% von 68’000 Gwh. Das ist die Landeserzeugung von Strom in der Schweiz im Jahr 2009. Zwar wird von der Windenergie-Lobby behauptet, die Windenergie könne bis 2050 6-7% der Landeserzeugung liefern. Dies ist aber sicher eine Phantasiezahl. In der gerade erschienenen Sonderbeilage der NZZ „Brennpunkt Energie“ heisst es zu den Prophezeiungen über Energiepotentiale: „Gute von falschen Propheten zu unterscheiden, ist schwierig. Misstrauen ist angebracht bei denen, die nur die Produkte ihrer eigenen Branche für das Abwenden der Energiekrise anpreisen.“ Es ist nicht einzusehen, wie man vom Jahr 2030 auf das Jahr 2050 die Windenergie-Erzeugung,  auch wenn man eventuelle Effizienzverbesserungen unterstellt, auf das Siebenfache steigern kann, zumal zweifellos die relativ besten Standorte schon bis 2030 verbaut sein werden – wenn es überhaupt zu der an sich schon enormen Erhöhung der Windenergieerzeugung von heute 27 Gwh auf 600 Gwh, also von heute kaum 0,05% auf ca. 1% kommt. Im Konzept Windenergie Schweiz aus dem Jahr 2004 war übrigens nur von 50 – 100 Gwh als Potenzial für die Windenergieerzeugung in der Schweiz die Rede.

Eine besondere Krux der Windenergie sind ihre negativen Seiteneffekte im ökologischen Bereich. Sie werden im Kommentar zum Richtplan des Kantons Aargau aufgezählt. Es handelt sich – ich zitiere – um die Lärmimmissionen und den Schattenwurf der WEA, die zu Störungen des Wohlbefindens der Bevölkerung führen, sowie um die Verdrängung weiterer Ansprüche an den Raum, nämlich Ansprüche für die Sicherung des Grundwassers, für die Landwirtschaft, für die Flugsicherheit, für die Freizeitnutzungen usw. sowie um die Beeinträchtigung von schützenswerten Fauna-Lebensräumen (Vögel und Fledermäuse). Gerade zu diesem Punkt ist im letzten Rundbrief der Schweizerischen Vogelwarte und des Schweizer Vogelschutzes (SVS) ein spezieller Artikel erschienen, in dem es heisst: „Vogelwarte und SVS erwarten von den Behörden, dass auf das Erstellen von Windparks in konfliktträchtigen und sensiblen Gebieten verzichtet wird. Die Biodiversität darf nicht den hohen Preis für den kleinen Beitrag zu unserer gesamten Energieversorgung zahlen.“

Im Vordergrund der negativen Seiteneffekte steht aber die Beeinträchtigung von Natur und Landschaft sowohl durch die WEA selbst wie durch die dazugehörende Infrastruktur (Übertragungsleitungen, Erschliessung, Bauplatz, usw.). Diese Beeinträchtigung ist in der Schweiz besonders ausgeprägt, weil in unserem Land die WEA, um überhaupt etwas Wind auffangen zu können, vor allem auf die Hügel des Jura und der Voralpen gestellt werden müssen, und deshalb von weither sichtbar sind. Sie beeinträchtigen daher das Landschaftsbild in noch wesentlich höherem Ausmass als die WEA in Deutschland, wo sie zu einem grossen Teil auf ebenen Flächen errichtet werden können. Die Beeinflussung des Landschaftsbildes könne allerdings – so heisst es im Aargauer Kommentar – je nach subjektivem Empfinden als Beeinträchtigung oder als Bereicherung empfunden werden. Sie scheint daher nur eine Geschmacksache zu sein. Dies kann man aber so nicht gelten lassen. Es ist zwar verständlich, dass Windenergie-Fans über jede WEA, die sie erblicken, begeistert sind. Aber dass das Landschaftsbild durch die Windtürme beeinträchtigt wird, ist evident. Die WEA sind technische Konstrukte, Maschinen, die sich vor die Natur stellen und zudem, wenn die Rotoren drehen, das Auge auf sich und von der Landschaft abziehen. Einzelne mittelhohe Anlagen können zwar geeignete Akzente in die Landschaft setzen. Eine Massierung von Anlagen, aber auch einzelne hohe Windenergietürme, zerstören jedoch das Landschaftsbild grundlegend. In der „Empfehlung zur Planung von Windenergieanlagen“ des Bundesamts für Energie wird daher richtigerweise gerade dem Schutz der Landschaft besondere Bedeutung beigemessen. Es heisst dort ausdrücklich unter Punkt 1.6: „Die Nutzung der Windenergie und der Landschaftsschutz stehen … oft in Konflikt zueinander.“ Unter dem Punkt 4.1 ist zudem die Rede von der „Schönheit und Empfindlichkeit der betroffenen Landschaft sowie der schützenswerten Natur- und Kulturwerke.“ Die Bedeutung der Erhaltung der für unser Land charakteristischen Kulturlandschaft möchte ich mit einem Hinweis auf das Buch „Die ausgewechselte Landschaft“ vom K.C. Ewald unterstreichen, das im jüngsten Informationsblatt der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL sehr positiv besprochen worden ist. Hier ist die Rede von den vielfachen Verfehlungen und Versäumnissen – Ewald spricht sogar von Verbrechen – an der schweizerischen Kulturlandschaft in verschiedenen Dimensionen. Umso dringlicher stellt sich die Frage, ob bzw. inwieweit diesen noch die Dimension „Windenergie“ hinzugefügt werden darf.

Den negativen Effekten der Windenergie in der Schweiz steht als positiver Effekt eigentlich nur der Symbolwert der Windenergie gegenüber, der sich vor allem daraus ergibt, dass es die einzige erneuerbare Energie ist, die sich gut fotografieren lässt. Daher wird fast überall, wo von erneuerbaren Energien die Rede ist, zur Illustration ein Bild mit Windkraftanlagen hinzu gestellt. In der bereits erwähnten „Empfehlung“ des Bundesamtes für Energie wird der Symbolwert der WEA präzisiert. Es heisst unter Punkt 3.2: Windenergieprojekte könnten an geeigneten Standorten „die Gelegenheit geben, eine neue regionale Identität zu definieren. Zudem machen Windenergieanlagen die natürliche Energieform Wind und deren Nutzung zur Stromproduktion sichtbar und können somit generelle Überlegungen zur Nachhaltigkeit der Energieproduktion anregen.“ Damit dürfte – es liegt nahe, dies zu vermuten – vor allem die Windparks auf dem Mont Crosin/Mont Soleil gemeint sein. Lassen wir dies gelten!

*

Welches Fazit ist nun aus all diesen Überlegungen für die kantonale Planung von Windenergie zu ziehen? Ich meine: Angesichts der praktischen Bedeutungslosigkeit der Windenergie für die Erreichung der beiden Ziele einer nachhaltigen Energiepolitik, der Minderung der CO2-Emissionen und der Sicherung der Energieversorgung  – aber auch für einen allfälligen Ersatz von Atomenergie wegen ihrer nur sporadischen Stromlieferung – ist in der Schweiz den Nutzungsinteressen nur eine untergeordnete Bedeutung beizumessen. Umso höher müssen die Schutzinteressen gewichtet werden. Dies sollte auch in der kantonalen Planung zur Geltung kommen. Dabei ist hervorzuheben, dass in der „Empfehlung“ des Bundesamtes für Energie – ich beziehe mich auf Punkt 4.2.1. – den Kantonen ein relativ grosser Spielraum gelassen wird, nicht nur für die kantonalen Gesetzgebung, sondern auch – wie es in der endgültigen Fassung der „Empfehlung“ ausdrücklich heisst – „für die kantonale Planung“.

Ich schlage für den Kanton Aargau vor: Erstens sollten alle Ausschlussgebiete, also alle Gebiete, wo der Bau von WEA im Prinzip ausgeschlossen ist, ohne Ausnahmen für den Bau von WEA tabu sein. Entscheidend ist ausserdem, dass in die  kantonale Planung nicht nur alle in der „Empfehlung“ des Bundesamtes für Energie genannten Kriterien für den Ausschluss aufgenommen werden, sondern weitere Kriterien, die in der „Empfehlung“ nur als Vorbehaltskriterien genannt sind, so insbesondere:

  • kantonale Biotopinventare und Schutzgebiete
  • Schutzgebiete und Objekte von regionaler und lokaler Bedeutung
  • prägende Landschaftsbereiche und -elemente (z.B. gut sichtbare Kreten)
  • regionale Naturpärke
  • Gebiete mit Konzentration von ziehenden, rastenden und nächtigenden Vögeln (Zugkorridore, Zugvogelkonzentration, Rast- und Ruheplätze)
  • Lärmemissionen auf bewohnte Gebiete, wobei, wie ich hinzufügen möchte, der Lärm der Rotoren über 1 km Entfernung störend sein kann.

Das heisst: Alle Standorte, für die diese Kriterien massgebend sind, sollten zusätzlich als Ausschlussgebiete gelten.

In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass die vielfach geforderte Vereinfachung des Bewilligungsverfahrens nicht nur dadurch realisiert werden kann, dass der eine oder andere bisher vorgesehene Zwischenschritt ausgelassen und so die Bewilligung erleichtert wird, sondern auch, dass von vornherein klargestellt wird, wo eine Bewilligung nicht in Frage kommt, und so potentzielle Gesuchsteller gar nicht veranlasst werden, sich auf ein langwieriges Verfahren einzulassen.

Zweitens sollte unterschieden werden zwischen Standorten, auf denen sich die Installierung von WEA auch bei einer Einspeisevergütung lohnt, wie sie in Deutschland – und ähnlich in den übrigen Nachbarländern – gilt, nämlich bei 14 Rp./kwh, und den Standorten, auf denen bei dieser Einspeisevergütung wegen der geringeren Windstärke in der Schweiz gar keine WEA gebaut würden. Die 14 Rp.-Grenze dürfte meiner Schätzung nach bei 6 m/sek auf 50 m über Grund liegen. Ich stütze mich dabei auf die Berechnung des Referenzertrags in den deutschen „Technischen Richtlinien für Windenergieanlagen“, die sich auf dem Beispiel einer WEA beziehen, deren Nabenhöhe 52 m beträgt und sich auf einem Referenzstandort befindet, wo die mittlere Jahresgeschwindigkeit 6,03 m/sek. für die WEA gemessen wurden. Ich postuliere darum, dass im Aargau für alle Standorte mit einer geringeren Windgeschwindigkeit als 6m/sek auf 50 m über Grund die Schutzinteressen, soweit sie nicht schon zum generellen Ausschluss von WEA geführt haben, ein stärkeres Gewicht erhalten, indem nicht der Schutzwert, sondern das Nicht-Vorhandensein eines Schutzwerts belegt werden muss, damit eine Bewilligung erteilt wird. Nur in den Standorten mit einer Windstärke von 6 m/sek. und mehr auf 50 m über Grund wären Schutz- und Nutzungsinteressen zunächst als gleichwertig zu betrachten. Damit dieser Unterscheidung Rechnung getragen werden kann, schlage ich vor,  im Aargau eine zusätzliche Karte der Windpotenzialgebiete zu erstellen, in der die Standorte mit einer Windstärke von  6 m/sek. und mehr auf 50 m über Grund ausgewiesen sind.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich auf das Verwirrspiel aufmerksam machen, das mit den Angabe über die Windstärke auf verschiedenen Höhen über Grund getrieben wird. Diese Angabe ist von grosser Bedeutung, denn bekanntlich nimmt die Windstärke und mit der Windstärke die Potenz des Windes mit der Höhe über Grund stark zu. Ursprünglich hat man die Windstärke auf einer Höhe von 10 m über Grund gemessen. In der „Empfehlung“ des Bundesamtes für Energie werden im Entwurf vom August 2009 die Gebiete mit den unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten auf 70 m über Grund, in der endgültigen Fassung die Gebiete mit den Windgeschwindigkeiten von 100 m über Grund ausgewiesen. Der Aargauer Richtplan stellt ab auf die Windstärke auf 50 m über Grund. Dies muss beachtet werden!

*

Meine Damen und Herren,

Die Planung der Windenergie ist für die vielgestaltige schweizerische Landschaft und grossen Bevölkerungsdichte von grösster Bedeutung, noch wesentlich grösser als für andere Länder, auch grösser als für unsere Nachbarländer, welche noch über umfassendere Freiräume verfügen. Sie muss daher in der Schweiz mit noch grösserer Sorgfalt – und das bedeutet auch in einem restriktiveren Sinne – vorgenommen werden. Die Einsicht in die physische und damit auch ökonomische Ineffizienz der Windenergie in unserem Land sollte dies erleichtern.

Ich glaube, dass ich mit meinen Ausführungen nun genügend Stoff zur Diskussion geliefert habe und möchte daher jetzt den Diskutanten das Wort überlassen.

Naturama Aarau: Wieviel Gegenwind hat die Windenergie im Aargau?

Am 27. April um 2000 Uhr hat die Podiumsdiskussion um die Frage der Windenergienutzung im Kanton Aargau stattgefunden. Unter der Leitung von Herbert Bühl und einer Einleitung durch Prof. Hans-Christoph Binswanger vom Institut für Wirtschaft und Ökologie der Universität St. Gallen, diskutierten Fachleute über diverse Aspekte dieses Themas.

Der alte Mann und der Wind

Professor H.C. Binswanger hat in seinem längeren Eingangsreferat Klartext gesprochen. Windenergienutzung sei in der Schweiz keine Option. Es herrsche zu wenig Wind. Die Schweiz sei eben ein eindeutiges Wasserland. Eine grössere Bedeutung für die Landesversorgung der Schweiz spricht Binswanger der Windenergie vollständig ab. Abgesehen von einer einzigen Anlage, die an einem ungewöhnlichen Ort über genug Wind verfügt, in Colonges VS, sei die Windenergie deshalb für die Schweiz abzulehnen. Für die Landschaft sei sie eine Belastung. In einer Güterabwägung sei Windkraft gegen die Werte der Landschaft im Hintertreffen, weil mit den schweizerischen Verhältnissen keinesfalls ein spürbarer Anteil Strom zur Verfügung gestellt werden könne. Unter 6m/s Wind auf 50 Meter über Grund sei daher auf Baugesuche gar nicht erst einzutreten.
Trotz seines fortgeschrittenen Alters von 80 Jahren hat H.C. Binswanger noch einmal bewiesen, dass er die ökonomischen Fragen der Energiepolitik aus dem FF beherrscht und über eine erstaunliche Übersicht über das aktuelle Geschehen verfügt.

Das Podiumsgespräch

Zuerst wurde den Teilnehmern des Podiums die Möglichkeit einer Reaktion zu den Ausführungen von Prof. Binswanger ermöglicht. Die Behördenvertreter übten sich verständlicherweise in vornehmer Diplomatie während die Windradfreunde aus dem Vollen schöpften und vor Allem Werbung für das Windfest Heitersberg machten. Der Vertreter der Windradlobby führte die wohlbekannte Liste der unbewiesenen Behauptungen der Windradlobby vor. Ein mehrheitlich windradfreundliches Publikum gab seine stille Zustimmung. Ein positiver Aspekt war die gute und sehr neutrale Gesprächsleitung von Herbert Bühl, Direktor des Naturama Aarau.

Die Teilnehmer

  • Werner Leuthard, Leiter der Fachstelle für Energie im kantonalen Departement für Bau, Verkehr und Umwelt
  • Michael Kaufmann, Vizedirketor des Bundesamt für Energie und Leiter Programm Energie Schweiz
  • Thomas Leitlein, Präsident Förderverein Windenergie Aargau und engagierter Windkraftbefürworter, Geschäftsleiter der Luventa GmbH
  • Daniel Schaffner, Geschäftsführer Jurapark Aargau
  • Johannes Jenny, Geschäftsleiter ProNatura AG
  • Christof Merkli, Präsident IG Windland, Autor windradkritischer Berichte in diesem Blog

Das Bundesamt für Energie im Erklärungsnotstand

Michael Kaufmann musste dem Referat von Hans Christoph Binswanger zustimmen, nicht ohne noch bemerken zu müssen, dass die komparativen Kosten kein Grund seien, keine Windenergie in der Schweiz herzustellen. Er zog dabei den Vergleich mit Weizen, der unter diesen Umständen auch nicht in der Schweiz hergestellt würde. Hier begeht Michael Kaufmann allerdings einen fatalen Denkfehler. Während die Weizenproduktion als kritisch für die Landesversorgung betrachtet werden muss, die aus diesem Grund auch mehr kosten darf, ist die Windenergie nicht nur unkritisch, sondern wie wir das im Referat von Professor Hans-Christoph Binswanger eindrücklich geschildert erhielten, als „für die Stromproduktion der Schweiz unerheblich“ einzustufen. Vereinfacht erkennt man hier die Logik der Windradlobby. Ein Weizenfeld wird mit einer Windenergieanlage verglichen. Da kann man schon von „beruhigender Wirkung“ reden – im Falle des Weizenfeldes mit Bestimmtheit.

Persönliche Abrechnung

Ein Referent hat sich dazu entschlossen, noch einmal allen Anwesenden damit gehörig Angst zu machen, dass die Welt bald untergehen würde, wenn wir nicht endlich mit dem massiven Einsatz von flächendeckender Erneuerbarer Energie beginnen würden. „Wir HABEN Wind“ hat er eindrücklich betont und mich daran erinnert dass auch ein Furz „Wind haben“ ist.
Der Geschäftsleiter der Luventa GmbH (Firma für die Vermittlung von Investoren für die Windszene) hatte dann auch noch einen Auftritt als wilder Rächer und beschuldigte die Podiumsmitglieder Johannes Jenny und Christof Merkli diverser schrecklicher Vergehen gegen die lieben Windradfreunde und die Natur. Die Antworten waren entsprechend kurz und bündig.

Treten an Ort

Es war von Beginn wegt absehbar, dass an diesem Gespräch Behauptung um Behauptung herumgereicht würde. Da solche Gespräche nie die notwendige Tiefe erreichen können, ist es fraglich, ob über das Mittel „Podiumsdiskussion“ wirklich ein informeller Beitrag an die öffentliche Diskussion geleistet werden kann. Die IG WINDLAND hat deshalb HIER eine Übersicht über die Aussagen und deren Belege vorbereitet.

Das Göttliche kann man glauben, das Weltliche muss man wissen

Die Jurakette steht vor der kompletten industrialisierung durch Windkraftanlagen

Jedes Jahr vervielfachen sich die Prognosen der Windradlobby und des BFE. Wo einigermassen vernünftige Unternehmer wie Jakob Vollenweider von der Juvent SA im 2007 noch von einem maximalen Anteil von 1% der Windenergie gesprochen haben, sind wir im Jahr 2009 schon bei 4’000 GWh im Jahr 2050 angekommen. Das bedeutet dannzumal den Einsatz von weit über tausend Anlagen in der Schweiz. Das schon sehr optimistische „Konzept Windenergie Schweiz“ aus dem Jahre 2004, das noch von „110 Standorten“ ausgegangen ist, verblasst dagegen als müde Knochenleserei. Was damals noch mit wenigen wissenschaftlichen Daten zu untermauern versucht wurde, ist heute total obsolet. Unter der Hand munkeln grüne PolitikerInnen bereits von sagenhaften 2’800 Anlagen.

Der komplette Wahn ist ausgebrochen

In Abwesenheit praktisch jeder auch nur leisen Kritik an diesem katastrophalen Missverständnis der Energiepolitik wurden die wenigen Profiteure eines virulenten Ausbaus immer mutiger. Eindeutige Berichte über das totale Versagen dieser Energiepolitik in Deutschland werden komplett übersehen. Da die desinformierte Bevölkerung in systematischer Ignoranz aller geäusserten Folgen den Versprechungen ihrer gekauften Gemeindepräsidenten glauben, bereitet sich die Windradindustrie auf den grossen Deal „Schweiz“ vor. Die Planungen werden immer konkreter.

Sitz der Firma TourNEvent SA in der Gemeindekanzlei

Weil da die Infrastruktur schon vorhanden ist, hat sich die Firma TourNEvent SA einfachheitshalber gleich in der Gemeindekanzlei von Rochefort eingenistet. Das bedeutet in der Windradindustrie eine neue Qualität von Unternehmertum. Während früher noch über die Trennung von Kirche und Staat diskutiert wurde, ist die Trennung zwischen Unternehmertum und Öffentlicher Verwaltung im Jura schon Vergangenheit. Es gab einmal eine Zeit, da hat man gute Steuerzahler in die Gemeinde gelockt. Heute gibt man Ihnen im Gemeindehaus Quartier.

Ein Windpark mit 18 Anlagen verstellt die ganze Gegend

Geld ist ein überzeugendes Argument. Es schlägt alle anderen Argumente mit links. Gepaart mit dem windsystemtypischen Irrtum „Klimaschutz“, das als moralische Begründung hinhalten muss, werden alle Steine auf den grünen Wiesen des Jura weggeräumt. Es herrscht Goldgräberstimmung und gleich wie im alten Klondike des 19. Jahrhunderts sind die Verbrecher die ersten, die das Territorium besetzen. Mit dem Unterschied, dass der Sheriff und seine Deputies in diesem Fall auf der Seite der Räuber stehen.

Die Nachbargemeinden sind in Zugzwang

Es ist abzusehen, dass die Nachbargemeinden nun ihre eigenen Hügel anschauen und die Goldhaufen vor dem geistigen Auge sehen, die sie aus der windigen Sache waschen können. Die Gemeindepräsidenten, die noch zögern, werden allesamt mit tatkräftiger Unterstützung des Bundesamtes für Energie als Hinterwäldler und NIMBYs bezeichnet. Sie können wählen zwischen Vernunft und Wiederwahl. Die Investoren werden haufenweise angerannt kommen, wenn nur mal die ärgerlich kleine Subvention (CHF 0.20 / KWh) endlich auf die schon lange vorbereiteten 25 bis 28 Rappen pro Kilowattstunde produzierten Strom erhöht wird. Hier kann man getrost auf den totsicheren Einfluss der Windradlobby beim Bundesamt für Energie wetten. Der Bundesrat wird schon bald wieder über einen Bettelantrag der Windradlobby, eingereicht über die Marionetten des BFE entscheiden müssen.

Psychologische Kriegsführung auf höchsten Niveau

Das Forschungsprogramm „Akzeptanzförderung der Windenergie„, das schon seit Jahren läuft, hat den Windradunternehmern mit Dokumenten wie „Code of Conduct“ (Link1 / Link2 / Link3) und einer professionellen Hilfe für Investoren die Mittel in die Hand gegeben, die Bedenken der lokalen Bevölkerung zu umgehen. Mit „Bürgerwindparks“ wird der Schein der lokalen Beteiligung und des Mitprofits der „Bürger“ konstruiert. Mit der Aussicht auf Gewinn wird das Schweigen der Bevölkerung gekauft. Die geldgierigen „Bürger“ schleichen dabei auf den Leim der Psychologischen Kriegführung einer raffiniert vorgehenden kleinen Gruppe von Windradfanatikern. Eine Gruppe von nicht mehr als zehn Personen aus Politik, Wissenschaft und Industrie. Es hat erstaunlich lange gedauert, bis die menschliche Charaktereigenschaft „Gier“ als Mittel zum Zweck gefunden wurde.

Dürrenmatt hatte eine Vision

Der Besuch der alten Dame“ ist eine „Tragische Komödie“. Die Bevölkerung im Jura verhält sich wie die Blinden Koby und Loby. Der Gemeindepräsident ist auch da. Die Bevölkerung nimmt das Angebot nicht offen an. Aber am Ende wird der Mord trotzdem von allen begangen. Leise und gemeinsam. „Aus Freude an Herzversagen gestorben“.
Claire Zachanassian ist wieder unterwegs. Im Jura gibt es noch ganze Landstriche zu bearbeiten. „Aus Naturliebe und Klimaschutz geopfert“. Der Mensch ist sein eigener Abgrund.

Der erste Grund ist das Aufstellen und der Verkauf der Anlagen

Die ersten Gewinner werden aber die Hersteller und Marktvertreter der grossen Windradproduzenten sein. Es winkt schon beim Bau und der Installation ein Umsatz von mehreren Milliarden Schweizer Franken. Es gibt aber tatsächlich normalintelligente Menschen, die ernsthaft daran glauben, die Windradlobby würde doch nicht so ein Windrad aufstellen, wenn es keinen Wind hat.
Es hat nicht genug Wind und sie stellen es trotzdem auf
. Naiv, wer dabei denkt, dass hier alles mit rechten Dingen zu- und hergeht. Schon bei der Raumplanung im Kanton Solothurn mussten Mitglieder der Begleitgruppe ausgeschlossen werden. Sie hatten unter der Hand bereits Verträge mit den Bauern abgeschlossen,  deren Hügel sie vorher in der Raumplanung als Windradzonen erklärten. Der relativ unsichere ökonomische Betrieb erscheint da mal nur ein zweitrangiges Problem zu sein. Aber das wird über kurz oder lang durch die korrupten Funktionäre in den Behörden gelöst.

Windenergie Schweiz: „Code of conduct“ oder die grosse Augenwischerei der Windradlobby

Es nimmt kafkaeske Züge an: Mit Steuergeldern erarbeitet die Windradlobby einen „Code of conduct„. Dieser „Verhaltenskodex“ der Windradbranche soll mit schönen Worten und lieben Absichten der Bevölkerung vorspielen, wie wunderbar doch eine Zukunft mit Windrädern sein könnte, wenn sie doch nur endlich daran glauben würde.

Ein Konvolut der Basler Antiatombewegung

Die Exponenten sind – wie immer – der gleiche bekannte Haufen. Robert Horbaty ist wieder mal zuvorderst dabei. Reto Rigassi, Beat Jans, Eric Nussbaumer, Jakob Vollenweider und  natürlich auch – die Wirtschaftsvertreter von ADEV, JUVENT SA, REnInvest AG, Nordex, ENERCON. Vestas wird wohl über einen Vasall einer NGO dabei sein.
Geduldet werden alle mehr oder weniger zugeneigten Behördenvertreter, NGOs und die obligate „Schweizerische Energiestiftung„, eine Frontorganisation der Gruppe „Nie wieder Atomkraftwerke„, ein gut eingespieltes aber leicht befangenes Mittel zur „Aufklärung der Bevölkerung“.
4/5 der Beteiligten dieses Geheimbundes haben ein direktes Interesse an der virulenten Ausbreitung von Windrädern in der Schweiz. Der kümmerliche Rest ist „Staffage“ ohne Stimmrecht (und wenn doch, wie üblich gefahrlos in der Minderheit): Petra Horch von der Vogelwarte Sempach, Raimund Rodewald von der SL.
Beat Jans darf ein weiteres Mal die ProNatura vertreten, die immer noch nicht gemerkt hat, dass sie damit den Teufel mit dem Beelzebub austreibt. Knecht Rupprecht ist auch da: Die Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg und die Otto-von-Guericke Universität Magdeburg tragen ihr immenses Wissen über die komplexen psychischen Erkrankungen aller Windradopponenten und ihrem NIMBY – Syndrom bei.

Diskussion ist geheim

Die Mitglieder dieses verschworenen Haufens haben sich damit einverstanden erklärt, alle Diskussionen nur intern zu führen. Keine Öffentlichkeit bitte! Das ist nichts für unbedarfte Leute wie die von der IG WINDLAND.

Die Rädelsführer und der aktuelle gelebte Verhaltenskodex

Robert Horbaty und Eric Nussbaumer, zusammen mit Rudolf Rechsteiner Präsident, Verwaltungsratspräsident und Geschäftsführer der ADEV Energiegenossenschaft sind verantwortlich für die Installation des neuesten Windparks in Saint Brais. Der Abstand zum ersten Wohnhaus beträgt 250 Meter Luftlinie.  300 m in Windrichtung liegt der Dorfkern von Saint Brais. Diese Abstände treten alle internationalen Erfahrungen und Anwendungen mit Füssen. Es muss als komplette Idiotie bezeichnet werden, Windräder dieser Grösse praktisch in die Vorgärten von ansonsten stillen, beschaulichen Dörfern zu stellen. Es ist international EINMALIG, was hier geschieht.

Die Rücksichtslosigkeit konnte nur mit einer ganz speziellen „Sozialen Akzeptanz“ der Windradlobby erkauft werden: Die Anwohner dürfen sich an der Zerstörung der eigenen Wohngegend finanziell beteiligen. Lokalpolitiker werden mit tausenden von CHF für die Gemeindekasse geködert: 30 Jahre Lärm für 40’000 Fränkli!
Den Bauern gibt man ein Butterbrot für ihr Land. Die für sie weit besseren Vergütungen nach der Richtlinie des SBV werden den gutgläubigen Bauern natürlich nicht unter die Nase geschoben. Die schlechten Abspeisungen der Suisse Eole aber schon. Wenn die Windradlobby einen akzeptablen Verhaltenskodex wirklich will, warum findet man dann in den Dokumenten folgende Worte NICHT?:

  • Rücksichtnahme
  • Anwohner
  • Abstand
  • Lärm findet man nur in Zusammenhang mit Unwissenheit, Vorurteil und als Wirtschaftfaktor

Auch an anderen Standorten werden die Abstände nicht einmal annähernd gemäss „Konzept Windenergie Schweiz“ gelebt: Schwyberg 150 Meter (420), Heitersberg  310 Meter Abstand (462). In den Klammern jeweils die notwendigen Abstände. Wer in der Schweiz aber ökologischen Strom nach der Zertifizierung „Naturmade Star“ verkaufen will, muss diese Abstände einhalten. Aber wo kein Richter, da kein Henker.

Basel und der Rest der Schweiz

Die Geschichte geht weiter. In Basel wird ausgebrütet, was in der Schweizer Energiepolitik gut ankommen soll. Die restlichen Politiker lassen sich und der ganzen betroffenen Bevölkerung weiterhin von den Basler Atomgegnern auf den Kopf scheissen. Ich hoffe, sie klebt wenigstens bis zu den nächsten Wahlen. Die Wähler können dann nicht nur sehen, was sie wählen, sondern auch riechen, wen sie nicht wählen dürfen.


Bild veröffentlicht mit Bewilligung von La Tuile, Satirische Zeitschrift aus der Romandie

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