In der Schweiz gibt es keine historischen Windmühle mehr. Die einzig belegbare Windmühle befand sich in Lutry und lief von ca. 1680 – 1750. Da Windkraft damals wie heute in der Schweiz keine Rolle spielt oder gespielt hat, wurde die Wasserkraft als naheliegende Energiequelle schon bald entdeckt.
An meeresnahen Lagen, wo es schon immer Wind, aber wenig Wasserkraft gegeben hat, wurden Windräder für verschiedene Aufgaben benutzt. Das wohl wichtigste Einsatzgebiet war das Ausschöpfen der Deiche an der Nordsee. Das Land liegt unterhalb des Meeresspiegels. Es dringt deshalb immer ein wenig Wasser in das angrenzende, trockengelegte Land. Diese rein mechanische Anwendung hat den Vorteil, dass die meiste Windenergie als Pumpleistung genützt werden kann. Das System ist weitgehend selbststeuernd, da viel Wind auch erhöhten Wasserdruck auf die Dämme bedeutet. Natürlich müssen auch da Wartungsarbeiten an der Mechanik vorgenommen werden. Die Emissionen der Windräder beschränkten sich auf ein gelegentliches Knirschen im Gebälk. Weitergehende Emissionen wie Infraschall kann man wegen der grossen Distanz zu bewohnten Gebäuden und auch absolut als Pegelwert vernachlässigen. Die kleinen Windräder machen kaum pulshaltigen Lärm, weil die Struktur der Flügel komplett andere physikalische Eigenschaften aufweist.
Moderne Windkraftanlagen werden praktisch ausschliesslich für die Stromgewinnung betrieben. Das bringt verschiedene Nachteile mit sich:
- Strom kann nicht gespeichert werden.
- Strom wird ausschliesslich dann erzeugt, wenn der Wind weht, nicht wenn man Strom benötigt.
- Strom in das öffentliche Stromnetz gespiesen, kann bis zu 100% verloren gehen, wenn keine Verbraucher da sind.
- Transportverluste von 30% im öffentlichen Stromnetz
Da der Bau, Betrieb und die Wartung eines modernen Grosswindkraftwerkes sehr teuer sind, muss es „Genug Wind haben“. Diese Drei Wörter haben es in sich. Sie werden in der Schweiz immer dann benutzt, wenn man über die Tatsache hinwegtäuschen will, dass man davon nichts versteht oder es eben nicht ganz so genug Wind hat. Was ist also „Genug Wind haben“?
Deutschland hat viel Erfahrung mit Windkraftanlagen. Das EEG (Energie Einspeisegesetz) wurde im Jahr 2004 dahingehend geändert, dass nur noch Windkraftanlagen subventionsberechtigt sein sollen, die eine minimale Menge an Strom produzieren. Der Begriff „Referenzertrag“ bezieht sich immer auf einen ganz bestimmten Typ von Windkraftanlage (WKA). 60% dieses Werts sollte innerhalb von 5 Jahren erwirtschaftet werden, damit die Anlage als effizient gelten kann.
Bei der in der Schweiz am Schwyberg und auf dem Heitersberg geplanten Anlage „Enercon 82“ ist der Referenzertrag je nach Höhe der Gondel (Zentrum des Rotors) ca. 30 GWh (Gigawattstunden). Also 30’000 MWh (Megawattstunden). Oder 30’000’000 KWh (Kilowattstunden).
Interessanterweise bewegen sich die Planwerte der Initianten der WKA immer genau an dieser Schwelle. Auf dem Heitersberg wird der Wert genau erreicht. Auf dem Schwyberg ist es immerhin 66%. Diese als „hervorragenden“ mit „Genug Wind“ bezeichneten Standorte streifen also nach Angaben der Windradlobby und den Erfahrungen Deutschlands mit immerhin 30’000 installierten Anlagen knapp an der Ineffizienz vorbei.
Das ginge ja noch, wenn die Planwerte der Initianten einigermassen der Realität entsprechen würden. Nimmt man einen Nennleistungsvergleich zwischen der seit Jahren in Betrieb stehenden Anlage „Mont Crosin“ mit den geplanten Anlage Heitersberg vor, kommt man auf eine Uebertreibungsrate von 50%! Beim Schwyberg findet sich das gleiche Muster wieder. Interessanterweise bestätigen die Initianten am Heitersberg diese Tatsache indirekt über die „Milchbüechlirechnung„. Rendite 2.8 % (mit 50% geschönten Daten). Da fragt man sich doch sofort: Warum stellt man so eine Anlage dann auf?
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