Gruppe „Librevent“ im Jura gegründet

Der Wind dreht definitiv im Jura. Endlich hat sich für die Region Franches-Montagnes die Opposition gegen die lärmigen und landschaftsverschandelnden Windräder vereinigt. Am 24. Februar haben sich 250 Menschen jeder Couleur und jedes Alters im Gemeindehaus von Saignelégier eingefunden um die Vereinigung „Librevent, l’Association pour la sauvegarde des paysages des Franches-Montagnes et des régions limitrophes (ASPFM)“ zu gründen.

Diesen Kampf werden wir gemeinsam gewinnen!“ ruft der aus le Noirmont stammende Jean-Marc Baume und erntet tosenden Applaus. „Das ist ein Kampf des Herzens gegen das Geld“ doppelt  Jean-Daniel Tschan, gewählter Präsident der Vereinigung nach und trifft mit wenigen Worten das zentrale Problem in dieser Gegend. Die Genfer SIG und die Basler ADEV mit Unterstützung der Zürcher EKZ haben in den schön und ruhig gelegenen Dörfern St. Brais und Peuchepatte mit Bestechung und haufenweise Lügengeschichten die Bevölkerung nach Strich und Faden betrogen. Es war abzusehen, dass sich die wehrhaften Jurassier das nicht allzulange bieten lassen würden.

Der Vorstand der neuen Vereinigung LIBREVENT setzt sich aus Karine Froidevaux (Sekretariat), Raymond Béguelin (technische Analysen), Pascale Hoffmeyer et Philippe Queloz (Kommunikation und Information), Frédéric Büchler et Heiner Baumgartner (Justiz und Politik), sowie Jean-Marc Baume (Finanzen) zusammen.

Die IG WINDLAND (Heitersberg) und alle Mitglieder der ebenfalls bald gegründeten nationalen Organisation gegen unsinnige Landschaftszerstörung,  Paysage Libre  – Freie Landschaft, wünschen der neuen Gruppe viel Kraft und Geduld im Kampf gegen die Titanen einer falsch verstandenen Energie- und Umweltpolitik.

Ursula und die Unschuld vom Lande

Wenn Leserbriefe Illusionen aufdecken

Am 12. November hat eine gewisse „Ursula“ dem vorangegangenen Kommentator und Windradkritiker im Gästebuch der IG WIND plus „gehörig“ die Meinung gesagt. Das ist ihr gutes Recht. Aber an dieser Antwort können wir sehr lebensnah nachvollziehen, warum die Windradeuphoriker nicht ganz auf dem Boden der Tatsachen leben:

„Sehr geehrter Herr Schwegler ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Windrad die Natur um einiges weniger verschandelt als ein AKW. Vergleichen Sie doch bitte womit mehr Kulturland und Boden verschwindet mit einem AKW oder einem Windrad? Wie kommen Sie auf die Idee, dass der Heitersberg keine Insel der Ruhe und Natürlichkeit mehr sein wird? Nur weil ein Windrad da steht, dass aus der Kraft der Natur Strom erzeugt? Ein Windrad ist die Unschuld und Harmonie und kann keine Landschaft verschandeln. Ich kann Ihnen versichern wenn das Windrad am geplanten Ort zu stehen kommt, gehöre ich zu den Menschen die es tagtäglich sehen werden. Ich bezeichne es als Egoismus, wenn ich Strom verbrauche aber ein Windradbau nicht unterstützen würde, egal ob dieses Windrad vor meiner Haustüre steht. Mit einem Windrad schafft die IG Wind sicher keine heile Welt aber Sie macht einen ersten Schritt, sie setzt ein Zeichen und macht anderen Mut es Ihnen gleichzutun. Ich bin nicht in der IG Wind plus Heitersberg AG und muss mich ob Ihrer Beleidigungen nicht betroffen fühlen aber ich finde es nicht nur schade sondern frech, wenn mutige, inovative, intelligente Persönlichkeiten als egoistisch, unvernünftig, profitorientiert, und wenig intelligent bezeichnet werden. Ich denke es gibt Fakten über die dikutiert werden kann ohne einander beleidigen zu müssen.“

Obwohl „Ursula“ nicht ihren ganzen Namen hat offenbaren wollen, ist es doch offensichtlich, welche Ursula damit gemeint ist. Es gibt nur zwei Ursulas, die in diesem fraglichen Ort wohnen und eine davon ist dafür bekannt, dass sie überall erzählt, sie sei „nicht in der IG Wind plus Heitersberg AG„, weil sie das uns ja auch schon gesagt hat. Sie lügt damit nicht, denn lesen sie hier, was sie wirklich ist:

  • Mitglied des Fördervereins Windenergie Aargau (gleiche Leute wie IG WIND plus)
  • Helferin bei jedem Windfest auf dem Heitersberg
  • Adressverwaltung für IG Wind plus und FWA
  • Verwalterin Mailliste aller Interessenten und Mitglieder der beiden „Windvereine“
  • Sehr wahrscheinlich auch Webmasterin der Website „windenergie-heitersberg.ch“

Also ich persönlich wäre schon lange Mitglied desjenigen Vereins, in dem ich dermassen viele wichtige Funktionen wahrnehmen würde. Aber ich in ja auch nicht Ursula! Und weil Ursula die Ehrlichkeit in Person ist, nenne wir sie ab jetzt „Ursula Unschuld„. Lasst uns doch mal diesen von Ursula Unschuld angestrebten Vergleich des Kulturlandverbrauchs zwischen KKW und Windkraftmaschine versuchen:

Vergleich Kulturlandverbrauch zwischen KKW Leibstadt und dem Windkraftwerk Heitersberg

Das KKW Leibstadt verbraucht eine Landfläche von 154’000 m2 und produzierte im Jahr 2009 eine zuverlässige Menge von  9’385 GWh Strom. Das Windrad auf dem Heitersberg hat einen Rotorkreis von 82 Metern Durchmesser und bedeckt damit eine Bodenfläche von 5’200 m2. Es produziert nach Angaben der Initianten eine jährliche Strommenge von unzuverlässigen 3.5 GWh Strom. Im Gegensatz zum KKW Leibstadt tut es das allerdings nicht nachweislich, sondern nur imaginär als etwas problembehaftete Prognose, wie wir das schon an anderer Stelle diskutiert haben. Trotzdem spricht das bei einem direkten Flächenvergleich pro Kraftwerk eindeutig für das Windrad.

Bei Kraftwerken ist es nun so, dass sie nicht zum Abdecken von Kulturland, sondern zur Produktion von Strom gebaut werden. Die Frage ist demnach, wieviele Windräder nötig sind, um eine vergleichbare Menge von Strom zu erhalten – oder? Rechnen wir also den Landanteil mal so: Fläche zu Produktionsmenge. Weil Gigawattstunden etwas sperrig sind, benützen wir die übersichtlichere Einheit Megawattstunden (MWh):

  • KKW Leibstadt: 9’385’000 MWh geteilt in 154’000   ergibt     61 MWh pro Quadratmeter Landbedarf.
  • Windkraftwerk Heitersberg: 3’500MWh  geteilt in 5’200    ergibt     0.67 MWh pro Quadratmeter Landbedarf.

Um mit Windrädern die gleiche Strommenge wie das KKW Leibstadt zu produzieren, benötigen wir also die 90-fache Fläche Land. Und das mit Anwendung der geschönten Prognosen der Windradlobby. In der Realität sieht es aus zwei Gründen noch viel schlechter aus für die Windräder:

  1. Die Leistungsprognosen der Windradlobby sind meistens um mindestens 1/3 zu hoch angesetzt
  2. Die Qualität des gelieferten Stroms ist nicht vergleichbar. KKW – Strom ist zuverlässig und steuerbar. Windstrom ist unzuverlässig und nicht steuerbar.

Das Windrad steht vor meiner Türe! (sagt Ursula)

Die nächste problematische Aussage macht hier unsere liebe Ursula Unschuld ohne mit den schönen Wimpern zu zucken. Wer wohnt denn so nahe am Windkraftwerk Heitersberg, dass es „vor der Türe“ steht? Das müsste wenn schon ein Jäger sein, denn die Jagdhütte steht tatsächlich nur 60 Meter von den Rotorspitzen des Kraftwerks von „Unschuld und Harmonie“ entfernt. Aber es ist ja explizit kein Jäger, der sich hier brüstet. Es ist Ursula, deren Nachnamen und deren Wohnsitz wir genauestens kennen.

Wie weit weg befindet sich nun also die Haustüre von Ursula Unschuld wirklich vom Windkraftwerk entfernt? Dazu verwenden wir die Software Swiss Map 25, eine für genaue Lokalisierung und Abstandsmessung geradezu prädestinierte Applikation. Ursula Unschuld’s Haus befindet sich in der kleinen, massstäblich eingetragenen Häusergruppe ganz links des Bildes. Weil wir der Öffentlichkeit nicht verraten wollen wer Ursula Unschuld wirklich ist, zeigen wir hier nur das Geländeprofil der Luftlinie Windkraftwerk – Ursulas Haustüre:

Ursula Unschuld wohnt in Wahrheit in einer Entfernung von 1’300 Metern von der geplanten Anlage entfernt. Das entspricht fast dem von der IG WINDLAND geforderten Mindestabstand für grosse Windkraftanlagen. Wenn Ursula auf der Strasse vor ihrem Haus steht, sieht sie nicht einmal die Spitzen der Rotoren, also gar nichts von der WKA Heitersberg. Sie hat eine kleine Chance, das Windkraftwerk zu sehen, wenn sie auf das Dach ihres Hauses steigt und auf die Zehenspitzen steht. Die Nachbarhäuser und ein schalldämpfender Wald stehen vor ihrer Tür, aber sicher keine Windkraftanlage. Mit dieser Wohnlage kann Ursula problemlos von Unschuld und Harmonie reden.

Sehen wir uns nun einmal die Situation einer Gegnerin des Windparks Heitersberg an. Kann man hier nicht eher von „steht vor der Türe“ reden? Kann es sein, dass diese Wohnlage zur Gegnerschaft zu einem Windpark berechtigt? Wenn Ursula Unschuld hier wohnen würde, das behaupte ich einfach mal ganz frech, dann würde  Ursula Unschuld eher die Adressen, die e-mails und die Website der IG WINDLAND verwalten.

Die Systematik der Halbwahrheiten

Ursula ist eine typische Windradfreundin, wie wir sie oft erleben. Sie ist eine liebe, umweltbewusste Frau, die der Welt helfen will. Es ist dabei äusserst interessant, dass unsere Windradfreunde immer in sicherer Distanz zu solchen wunderbaren, grünen Pilotanlagen mit visionärem Charakter leben. Die Nähe zu den Windmonstern muss einen ganz schlechten Einfluss auf die Farbe Grün haben. Sind es wohl die Infraschallwellen, die das bewirken? Und bewirken sie auch, dass man den Boden der Realität wieder sieht? Es muss so sein, denn was Ursula Unschuld als typische Vertreterin einer verrückten Ideologie so an technischen Überlegungsfehlern produziert, ist virulent. Es gilt die Regel: Die Aussagen der Windradlobby müssen jedes Mal überprüft werden. Geschönte Halbwarheiten und immer häufiger auch der blanke Unsinn kommen jewils zum Vorschein. Solche Visionen, wie sie die IG WIND plus oder der Förderverein Windenergie Aargau propagieren, sind nur durch professonelle und psychiatrische Therapie kurierbar. Die notwendige Wahntherapie ist allerdings äusserst schwierig, da die monopolistische Medienlandschaft im Aargau an den gleich irren Visionen leidet. Früher waren Massenhysterien auf das Hallenstadion begrenzt. Die Windkraftvisionen überziehen bald den gesamten Globus. Von einer technischen Begründung – keine Spur.

Wie man Windkraftwerke mit Samthandschuhen baut

Auf dem Heitersberg geht es langsam aber sicher zur Sache. Die Behörden sind auf’s Äusserste gespannt. Auf der Gemeindekanzlei des Fleckens Remetschwil wird in diesen Zeiten Baugeschichte geschrieben. Das erste Grosswindkraftwerk der Nordostschweiz wurde nach langem Hin- und Her mit der Veröffentlichung des Baugesuchs auf den Weg geschickt.

Zuerst eine Pro-Forma Windmessung erwirken …

Die Behörden der Gemeinde Remetschwil waren von Beginn weg mit diesem komplexen Projekt überfordert. Das ist  der Normalzustand in der Schweiz und wahrscheinlich in jeder Gemeinde der Welt. Schon im Jahr 2007 wurde das augenfällig. Eine Baubewilligung für die Windmessanlage wurde auf dem Latrinenweg bewilligt. Die betroffenen Anwohner hatten dazu NICHTs zu sagen. Trotz klarer Anweisung durch den Kanton, dass bei einer zu erteilenden Ausnahmebewilligung auf jeden Fall ein ganz normales „Baugesuchsverfahren“ hätte in Anwendung kommen müssen. In der Antwort zum Baugesuch Nr. BVUAFB.07.1519-1 durch die  Abteilung für Baubewilligungen ist das klar ersichtlich:

Punkt 2.1 Baubewilligungspflicht

Messeinrichtungen sind zwar gemäss §30 lit. f ABauV1 im ganzen Gemeindegebiet von der Baubewilligungspflicht ausgenommen. Gemäss §30 Abs. 3 muss, falls eine Ausnahmebewilligung erforderlich ist, ein Baugesuchsverfahren durchgeführt werden…

… Die Messstation ist deshalb auf eine Ausnahmebewilligung gemäss §67 BauG3 angewiesen.

Die katastrophal unwissenschaftliche Messung, die in den folgenden 19 Monaten stattgefunden hat, passt perfekt in dieses unprofessionelle Vorgehen einer verantwortlichen Gemeindebehörde. Durch die Nichtveröffentlichung hat der damalige Gemeinderat verhindert, dass die Messung auf wissenschaftlichen Kriterien hätte aufbauen können. Ausserdem hätte eine Vogel- und Fledermausbeobachtung am selben Turm wesentlich zur Aufklärung der Probleme beitragen können.  Der Gemeinderat hat sich bisher für dieses Vorgehen in keiner Weise entschuldigt.

Es passt hervorragend zu diesem Vorgehen, dass nach Ablauf der Frist grosszügig auf eine pünktliche Räumung der Anlage verzichtet wurde. Die Initianten durften noch drei weitere Monate weiterwursteln. Im Antrag hat man das damit begründet, dass die abbauende Firma aus Deutschland gerade etwas überlastet sei. Vorher musste die IG WINDLAND die Gemeindebehörde erst darauf hinweisen, dass die Anlage auf den 1. Januar hätte entfernt werden sollen. Grundprinzip: Antrag der Initianten = gutheissen / Antrag der Gegner ablehnen.

Wie wir in desen Tagen von der Meteotest erfahren haben, wurden diese Daten entgegen den mündlichen Angaben der Initianten NIE analysiert. Die an praktisch allen Windmessungen des Landes beteiligte Metotest wurde also weder beratend noch technisch beigezogen. Was ist wohl der Grund, warum diese Winddaten lediglich bei der kleinen, unbekannten Firma JH Wind in Deutschland ausgewertet wurden? Ist es die vermutete Nähe dieser Firma zum umtriebigen Initianten Thomas Leitlein, dass die Schattenwurfanalyse offensichtlich falsch und das Windaufkommen entgegen allen „offiziellen“ Werten dermassen stark nach oben abweicht? Oder ist es die gleiche Geschäftspolitik wie bei den meisten Windradprojekten in der Schweiz? In der Planungsphase übertreiben und dann grosszügig darüber schweigen?

Die Messdaten sind mit gutem Grund nicht öffentlich zugänglich. Eine neutrale Analyse würde  meistens ungenügendes Windaufkommen belegen. Sie werden der Öffentlichkeit mit der unhaltbaren Begründung vorenthalten, die Daten könnten sonst von Dritten für ein eigenes Projekt missbraucht werden. Dass diese Begründung reine vorgeschobene Rhetorik ist, haben wir an anderer Stelle gezeigt. Es geht den Windbauern dabei lediglich um die Verschleierung des schwachen Windaufkommens. Könnte man die zugrundeliegenden Winddaten prüfen, würde sich noch manches Projekt erklären müssen. In Deutschland wurde aus diesen Gründen im Jahr 2004 eine Referenzleistung für alle Anlagen eingeführt. Wer die geforderte Strommenge nicht erreicht, verliert Anspruch auf Subventionen. Damit wurde dem grassierenden Missbrauch falscher oder beschönigter Daten ein wirksames Mittel entgegengesetzt. Aus naheliegenden Gründen, hat das schweizerische Bundesamt für Energie darauf verzichtet. Mit solchen Kriterien würde auf dem Heitersberg und wahrscheinlich auf keinem Hügel der Schweiz ein Windkraftwerk gebaut.

… dann die Profilierung vereinfachen

Drei Jahre später, nach einer ersten Ablehnung der am 29. September eingereichten Baugesuchs wegen fehlender Bewilligungsfähigkeit durfte die zwängelnde Bauherrschaft dann trotz Zwang zur Veröffentlichung wieder von der Grosszügigkeit der Gemeindebehörden profitieren: Mit einer schwachen Begründung wurde der Antrag vom Gemeindekanzler widerstandslos durchgewinkt. Bevor die Gemeinderäte überhaupt in Kenntnis gesetzt  wurden, durfte die Mittelland Windenergie GmbH eine „vereinfachte“ Profilierung vornehmen. Das Bild zeigt, wie das mit Hilfe von Do-it-yourself und ohne Wasserwage ausgeführt wurde. Wieder einmal hat der Gemeinderat Remetschwil die Entscheidung dem Kanton überlassen.

Der noch am 23. Dezember eingereichte, gut begründete Antrag auf Nichteintreten durch die Gegner des Windparks wurde abschlägig beantwortet. Obwohl der eigentliche Entscheid für die vereinfachte Profilierung durch den Gemeinderat zum Zeitpunkt des Gegenantrages noch gar nicht stattgefunden hat!  Für die Beantwortung des Gegenantrag hat sich die Gemeinde zur Form eines einfachen e-mail entschlossen. Die spitze telefonische Bemerkung, dass man sich wohl etwas in diese Sache „verbissen“ hätte, zeigt auf, dass das Verständnis für diesen politischen Kampf bei gewissen Gemeindefunktionären noch ziemlich mangelhaft ist. Die unglaublich naive Begründung beweist es nachdrücklich. Nach dieser Logik gibt es ausschliesslich aufgeklärte Gegner und Befürworter. Dass es auch den „normalen“ Bürger interessieren könnte, wie sein Erholungsgebiet gerade verbaut wird, kann man sich da nicht vorstellen. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass sich die solchermassen mit Samthandschuhen gestreichelten Windradeuphoriker noch öffentlich beschweren, der Gemeinderat sei nicht neutral. Das war jetzt das dritte Mal, dass im Zweifel für die Initianten dieses Wahnsinns entschieden wurde. Die Rückweisung der Baubewilligung konnte ja aufgrund der entsprechenden Signale des Kantons ohne viel Mut ausgeführt werden:

Sehr geehrter Herr Merkli

Da die nächste Gemeinderatssitzung erst nächste Woche stattfindet, habe ich
Ihren Antrag eingescannt und zwischen Weihnachten und Neujahr allen
Gemeinderäten per Mail zum Studium und zur Stellungnahme zugestellt.

Nachdem die Profilierung vorgängig mit der Rechtsabteilung des Departementes
Bau, Verkehr und Umwelt abgesprochen wurde, entsprechende Fotomontagen
vorliegen und sämtlichen Personen – ob Gegner oder Befürworter – die
effektiven Masse der Anlage bewusst sind, verzichtet der Gemeinderat, auf
seinen Entscheid zurückzukommen.

Im Übrigen stellen Sie in Ihrem Antrag richtig fest, dass der Gemeinderat
das Bauprojekt mit dem Antrag auf Ablehnung an die kantonalen Behörden
weitergeleitet hat.

Wir bitten Sie um Kenntnisnahme.

Freundliche Grüsse

Es muss nicht sonderlich erwähnt werden, dass der Entscheid für eine vereinfachte Profilierung vor allem beim Gemeinderat liegt. Die erwähnten Fotomontagen wurden nach Angaben der Windradfreunde von einer „professionellen“ Stelle, immerhin einem „Geographen“ durchgeführt. Wer die Fotos nun anschaut, erkennt mit Leichtigkeit, dass sie in sich selber inkonsistente Höhen darstellen. Aber es war ja schliesslich ein „professioneller Geograph„, also bitte ja keine Zweifel anbringen! Aus praktischen Gründen gibt es seit diesem Präjudiz für nichts und Niemanden mehr auch nur den kleinsten Grund, eine ordentliche Profilierung vorzunehmen. Ein Kreidestrich am Boden genügt vollauf für ein Gartenhäuschen! Denn „alle Beteiligten Gegner und Befürworter können sich die Ausmasse bestens vorstellen.“

Prime Tower musste auch profilieren

Mit seinen 126 Meter Gesamthöhe musste der Prime Tower in Zürich als grösstes Gebäude der Schweiz ganz normal profilieren. Nun ist es so, dass man sich in der Gesamtbevölkerung wohl einfach einen Wolkenkratzer vorstellen kann. Die sieht man überall herumstehen. Auch Schweizer wissen in etwa, dass ein Gebäude inmitten der Stadt Zürich mit 126 Metern gross und dominant wirkt.


Bei Windkraftwerken ist das fundamental anders. Erstens ist das Objekt inmitten einer unverbauten Landschaft ohne Vergleichsmöglichkeiten. Darüber hinaus steht es inmitten eines Landschaftsschutzgebietes, das besonderen Schutz beanspruchen kann. Es ist unverständlich, dass ein Gemeindekanzler über solch entscheidende Ausnahmen ALLEIN entscheiden kann, ohne vorgängig den Gemeinderat mindestens konsultieren zu müssen. Wenn ein Gemeindepräsident solche Kompetenzen einfach an seine Mitarbeiter weitergibt, stellt sich die Frage nach dem Sinn seines Amts.

Es ist uns bekannt, dass mindestens ein Gemeinderat von diesem Vorgehen ausgeschlossen war. Es würde uns sehr interessieren, wie die demokratischen Entscheidungsfindung in dieser Sache funktioniert hat.

It’s amusing – Englische Windräder benötigen viel Atomstrom

Es ist kein grosses Geheimnis – England verfügt über die wesentlich besseren Windverhältnisse als die Schweiz. Die insgesamt 3’150 installierten Windkraftwerke auf der grossen Insel sollten einen spürbaren Anteil an die Stromversorgung des Landes beitragen können – theoretisch.

Es ist auch kein Geheimnis, dass im Winterhalbjahr die Windverhältnisse wesentlich besser ausfallen, als im Sommer. Was  die Windkraftenthusiasten dazu bringt, die Windkraft als guten Ausgleich für die Füllung der alpinen Speicherseen darzustellen, scheint sich in der harten Realität nicht an das Drehbuch zu halten. Es herrscht seit Wochen die klamme Flaute in Europa. Nichts zu spüren von den vollmundigen Versprechungen, dass Windräder die Versorgung gewisser Landstriche schon bald übernehmen würden. Keine Anzeichen eines realistischen Beitrages an die Stromversorgung ist zu spüren – auch nicht in der Schweiz.

3’150 Windräder bringen 1.6% der benötigten Produktionskapazität

Während sich die Suisse Eole noch überlegt, wie sie die himmeltraurigen Produktionswerte des Jahres 2010 volksgerecht zurechtbiegen will, macht sich die offizielle Presselandschaft in England bereits zum wiederholten Mal lustig über die grottenteueren, nutzlosen und für die Beheizung der Flügel auch noch Kohle- Gas- und Atomstrom fressenden Ungetüme der „grünen“ Energierevolution. Nicht zu vergessen – die Engländer machen sich über schwache Windkraft lustig, die an Standorten betrieben wird, die weit über 6m/s Windgeschwindigkeit aufweisen. Würde die englische Presselandschaft mal einen Blick auf die Windverhältnisse in der Schweiz werfen, könnte man das Wort „shocking“ anstelle von „amusing“ lesen. Sie würden sich ernsthaft an den Kopf greifen, und zweimal überlegen, warum wohl ausgerechnet die technisch begabten Schweizer einen solchen Unsinn kritiklos hinnehmen. Aber die Engländer haben genug über die eigene katastrophale Energiepolitik ihrer Regierung zu reden.

Die Kritiker in England, in diesem Fall der Journalist Richard Littlejohn, haben längst erkannt, dass man mit den alles antreibenden Klimaneurotikern nicht diskutieren kann. Nichts bringt sie von ihrem festen Glauben ab, die Windkraft sei die Lösung für unsere Energie- und Klimakrise – hier wie dort. Er schreibt in seinem Artikel dazu:

You can’t argue with them. That’s because „climate change“ isn’t a science, it’s a religion. Sceptics are trashed as heretics. The climate change lobby is a curious mix of cultists and cynical opportunists. As I write, Sky News is spotlighting a project on Humbserside aimed at brainwashing children into believing  that wind is the fuel of the future.

Übersetzung:  Sie können nicht mit ihnen argumentieren. Das liegt daran, dass der „Klimawandel“ keine Wissenschaft, sondern eine Religion ist. Skeptiker werden als Ketzer bezeichnet. „Die Klimawandel-Lobby ist eine kuriose Mischung aus Kultisten und zynischen Opportunisten. Während ich dies schreibe, berichtet Sky News über ein Projekt in Humbserside mit dem Ziel der Gehirnwäsche von Kindern, um sie glauben zu machen, dass Windkraft der Treibstoff der Zukunft sei.

Dieses Gehirnwäscheprojekt könnte seinen Ursprung in der Schweiz haben. Hier hat es auf jeden Fall wunderbar funktioniert. Die grosse Masse ist den Windbauern und Klimaspinnern schon längst komplett verfallen. Mit dem erfolgreichen Unterschied zu England, dass hier in der Schweiz selbst die Journalisten uneingeschränkt an den Gott des Windes glauben. Nicht umsonst bewegen sich Windradeuphoriker oft im Dunstkreis von fundamentalistisch-christlichen Kreisen. „Gott“ und „Schöpfung“ und der „Schöpfer“ sind oft gefundene Worte in den schleimigen Ansprachen und Schriften dieser Leute. Sogar ein Priester wurde bemüht, den Windbauern den Segen zu geben. So wird denn die prominente Segnung stolz auf der Homepage des Fördervereins Windenergie Aargau verkündet :

Denn der Auftrag der Bibel ist klar und geht jeden Menschen an, besonders erst recht uns Christen: „den Garten – das Paradies zu hegen und zu pflegen“. Gott sei Dank hat die Zukunft schon begonnen, wenn auch in kleinen Schritten, die dennoch für die Windradinitianten eine Ermutigung ist und neue Interessenten anspornen möchte. Vinzenz Felder, Priester im R. Oberrohrdorf.

Ganz nach dem Prinzip: „Wirf den 5-er rein, dann nickt der Neger lustig„. Es gibt doch nichts Schöneres, als wenn man für eine unethische Schweinerei den lieben Gott an seine Seite reden kann. Aus dem biblischen Paradies wurden wir übrigens geworfen – Adam hat den Apfel von Eva genommen, diesen „Garten“ können wir also nicht mehr pflegen. Aus dem irdischen Paradies werden wir  vertrieben, weil moderne Verführer nicht saftige Äpfel sondern unbrauchbare Industrieanlagen anbieten und dafür teuflische Freuden versprechen. Das Vorgehen des Priesters wundert weniger, wenn man weiss, dass der Bruder der umtriebigen Windradinitiantin am Heitersberg mitten im Kirchenrat zu Rohrdorf sitzt und mit gutem Gewissen als Arbeitgeber des unter Druck geratenen Priesters bezeichnet werden darf.

Die Kritiker der dümmlichen Windkrafthysterie müssen sich solch blasphemischer Wort- und Sinnverdrehungen nicht bedienen. Sie versuchen mit bescheidenem Erfolg die Diskussion auf die fachliche Ebene zu bringen – genau das, was die Windkraftträumer bei jeder Gelegenheit ebenfalls als ihre heere Absicht verkünden und anschliessend mit schönen Worten um den heissen Brei herumreden. „Sie wissen genau, dass es viele Dokumente gibt …„. Die Erfindung der Sinnumkehrung zur Verfolgung politischer Ziele ist historisch begründet und menschlich: Die Nazis haben für „Gefangennahme ohne rechtliche Grundlage“ flugs den Begriff „In Schutzhaft nehmen“ erfunden. Die Windbauern sind keine Nazis, ihr skruppelloses Vorgehen zur Verdrehung der Tatsachen ist umso erschreckender.

Gegen blinde Ideologie kann kein noch so fundiertes Argument helfen – Glauben macht selig! + Dominus Eolus Amen +.

Systematische Fälschung der Leistungsprognosen durch die Suisse Eole

Die schöne Theorie der Suisse Eole

Bei allen Projekten der Windradlobby wurde eine als „präzise“ bezeichnete Windmessung vorgenommen. Es entspricht den Tatsachen, dass mit einer methodisch und fachlich richtig vorgenommen Windmessung die zu erwartenden Leistungswerte sehr genau prognostiziert werden können. Oder besser gesagt: Werden könnten.

Weil die Windmessungen als selbstdeklarierte und unbegründbare Geheimsache einer Öffentlichkeit vorenthalten werden, kann die Windradlobby im Vorfeld der Projektierung eines Windparks jedes nur erdenkliche Märchen erzählen, was die prognostizierte Leistung dieser technischen Wunderwerke betrifft. Eine der ersten Grosswindanlagen der Schweiz steht seit dem Jahr 2005 im Feldmoos in der Gemeinde Entlebuch. Mit grossartigen Reden und noch grossartigeren Zahlen wurde in der Presse am 28. Oktober 2005 dafür geworben:

… für den Initianten, Bergbauer Roland Aregger, und für die ganze Region: Die 900-Kilowatt-Turbine wird mit Hilfe der vor Ort reichlich vorhandenen und erneuerbaren Ressource Wind Strom für den Bedarf von rund 300 Haushalten produzieren. In Zeiten steigender Ölpreise und erstarkter Warnungen vor künftigen Stromversorgungslücken hat Entlebuch ein neues Wahrzeichen erhalten: Es weist in die energiepolitische Zukunft. Bei strahlendem Herbstwetter und mit Präzision wurden die drei je 26 Meter langen Rotoren in windiger Höhe am Anlagenturm befestigt. Rund zwei Monate nach der Unwetterkatastrophe, welche die Gemeinde Entlebuch besonders hart getroffen hat, trägt das örtliche Klima nun zur Regionalentwicklung bei. Die Windturbine wird jährlich geschätzte 1’000’000 kWh Ökostrom produzieren ( 1’000 MWh oder 1 GWh, Anm. Autor) – notabene klimafreundlich und zu einem markttauglichen, längerfristig garantierten Abnahmepreis.

Die Realität kommt spät, aber sie kommt immer

Was ist nun aber die realistissche Leistungsbilanz, nach immerhin 4 Jahren Betrieb? Man sehe und staune:

(Grafik bezogen von www.wind-data.ch)

Es wurden über die Jahre 06 bis 09 gerechnet gerade mal 696 MWh jährlich produziert. Dabei wurde das erste Betriebsjahr fairerweise nicht mitgerechnet. Wer jetzt meint, dass diese doch stark unter den Erwartungen ausgefallene Leistung auch wirklich ins Stromnetz geliefert worden ist, täuscht sich gewaltig. Eine solche Anlage benötigt für den Betrieb Strom aus dem öffentlichen Stromnetz, um überhaupt funktionieren zu können. Die wunderbare Nettolieferung ist also noch einmal um mindestens 1% – bei Anwendung einer Enteisungsanlage bis zu 35% tiefer. Nach vierjährigem Betrieb zeigt es sich nun eindrücklich, dass weder reichlich Wind vorhanden, noch die versprochenen 300 Haushalte versorgt werden können. Wie wenn man das nach den erfolgten Windmessungen nicht hätte berechnen können. Aber die Messungen haben inhaltlich gar nie wirklich interessiert. Es ging und geht auch heute noch ausschliesslich um die simple Forderung, dass „eine Windmessung durchgeführt wurde“.

Das Ergebnis, wenn man die Bedingungen frisiert

Die unerklärliche Bedingung, dass auf 50 Meter über Grund eine minimale Windgeschwindigkeit von 4.5m/s nachgewiesen werden muss, entspricht etwas der gedachten Bedingung des Strassenverkehrsamtes, dass alle Automobile ab einer erreichbaren Maximalgeschwindigkeit von 50 Km/h als Rennwagen einzustufen sind. Die technisch realistischen Eigenschaften eines „Rennwagens“ erreicht man bei Windkraftanlagen aber erst ab ca. 9m/s durchschnittliches Windaufkommen! Diese künstliche Limite ist erwiesenermassen ein Wert, der durch die Windradlobby so tief angesetzt wurde, damit den Politikern und letztendlich der Bevölkerung ein brauchbares Windaufkommen in der Schweiz vorgegaukelt werden konnte. Das Bundesamt für Energie spricht heute von immer noch zu schwach ausgelegten minimalen 5.5m/s auf 100 Meter Höhe gemessen. Es gibt dabei aber keinen Grund, ein Windkraftwerk aufzustellen, wenn nicht mindestens 6m/s auf 50 Meter über Grund nachgewiesen sind.  Im windkrafterfahrenen Deutschland gilt ein Standort mit weniger als 6.4m/s (auf 80 Meter über Grund gemessen) als minimale Bedingung. Diese Regelung wurde exakt deshalb eingeführt, weil auch in Deutschland Missbrauch getrieben wurde. Das deutsche EEG (in der Schweiz KEV) sieht auch eine minimale, absolute Leistungslimite für jeden Typ WKA vor, der erreicht werden muss, um nicht aus der Abnahmepflicht zu fallen. Würde diese Regelung in der Schweiz angewendet, müssten praktisch alle bestehenden Anlagen auf Subventionen verzichten.

Die Verwirrung mit Windgeschwindigkeiten und Messhöhen hat nur den einen Grund: Verwirrung stiften, damit niemand auf die Idee kommt, diese Zahlen zu prüfen. Und da 99% der Journalisten nicht  recherchieren was sie schreiben, ist das schon eine gute Sicherheit, dass diese Lumperei nicht öffentlich aufgedeckt wird. Ausserdem langweilen solche Zahlenbeigen enorm. Keine gute Grundlage für eine oberflächliche Klatschspalte!

300 Haushalte sind 151 Haushalte

Nehmen wir einen statistischen durchschnittlichen Haushaltsverbrauch von 4.6 MWh/a als Basis, und ziehen wir fairerweise kein Watt für den Betriebsaufwand ab, können mit der Anlage im Entlebucher Feldmoos theoretisch 151 Haushalte versorgt werden. In der Praxis sind es aber noch wesentlich weniger. Ohne Stützung durch Atom- und Wasserkraft könnte hier auf keinen Fall von „Versorgung“ gesprochen werden. „Unterstützung“ ist der ehrlichere Begriff. Wenn wir jetzt den Betriebsaufwand mit der erzeugten Energie vergleichen könnten, würden wir auf horrende Strompreise stossen, die solche Anlagen der Allgemeinheit kosten. Da solche Rechnungen natürlicherweise der Öffentlichkeit vorenthalten werden, darf die Suisse Eole weiterhin ungestraft ihre systematischen Übertreibungen unter die Bevölkerung bringen. Am Ende bleibt nur Schall und Rauch. Die einzigen Profiteure der Windkraftnutzung sind die Betreiber, die die Chance einer dümmlichen „Kostendeckenden Einspeisevergütung“ bis zum letzten Rappen ausnützen. Und die darin von korrupten Funktionären und „Freien Mitarbeitern“ der Bundesverwaltung kräftig unterstützt werden.

Mit Photovoltaik funktioniert das schon länger

Wenden wir bei der Photovoltaik die gleichen Massstäbe an, wie die Suisse Eole im Fall WKA Feldmoos, ist der Betrieb eines stromautarken Einfamilienhauses schon lange Wirklichkeit. Es kann pro Hausdach mit lediglich 15m2 Fläche der jährliche Stromverbrauch eines statistischen Haushalts produziert werden. Aber da redet kein Mensch von „Versorgung„. Es ist hier selbstverständlich, dass der Spitzenbedarf aus dem öffentlichen Netz bezogen werden muss. Obwohl diese Strommenge tatsächlich auf dem Dach des betreffenden Einfamilienhaus produziert wird, ist es unmöglich, damit eine Heizung oder einen Kochherd zu betreiben. Warum? Beim Kochen zum Beispiel wird eine hohe Leistung pro Zeiteinheit benötigt. Diese Leistung steht bei allen Neuen Erneuerbaren Energien für die Produktion von Strom nicht zur Verfügung, wenn man sie benötigt. Bei Photovoltaik und bei Windkraft genausowenig, wie bei Sonnenkollektoren und eben allen „stochastisch“ produzierenden Energiequellen. Weil der Stromspeicher fehlt, kann die notwendige Energiedichte nicht erreicht werden, um das Kochfeld auf die nötige Betriebsleistung zu bringen. Zum Verständnis muss man dazu allerdings den Unterschied zwischen Stromleistung und Strommenge unterscheiden können.

Das Phantasieprodukt „Versorgung eines Haushalts“ kann im Zusammenhang mit Strom aus Neuer Erneuerbarer Energie praktisch nie angewendet werden. Neue Erneuerbare Energie kann die Spitzenlast niemals auch nur annähernd zur Verfügung stellen, wenn sie gebraucht wird. Die genaue und ehrliche Beschreibung der Wirkung von Strom aus Neuer Erneuerbarer Energie müsste demnach für obiges Beispiel des Windrades Feldmoos und für alle Windkraftanlagen richtigerweise heissen: „… produziert die Strommenge, die 151 statistische Haushalte wärend eines Jahres verbrauchen„.

Halb- und Viertelwahrheitsgehalt

Das Wort „Versorgung“ ist Ausdruck des reines Wunschdenkens einer an Wunder glaubenden Gruppe von Idealisten und Theoretikern. Und es wird mit der klaren Absicht angewendet, den Durschnittsbürger über die wahren Begebenheiten im Unklaren stehen zu lassen. Er soll daran glauben. Das erreicht man am besten mit einfachen und deshalb meist äusserst unrichtigen Begriffen wie „300 Haushaltungen können versorgt werden„. Und diese Fehlinformation entspricht dann jeweils etwa der Hälfte der Wahrheit. Man nennt solche Wahrheiten – ebenfalls nicht ganz richtig – „Halbwahrheiten„. Da das nun schon zum zweiten Mal die halbe Wahrheit ist, müsste im Feldmoss bei Entlebuch mathematisch richtiger  der Begriff „Viertelwahrheit“ angewendet werden. Da fragt man sich nur noch, wo die Wahrheit endet und wo die Lüge beginnt.

Das grosse Halali auf den Wald ist eröffnet

Das schweizerische Waldgesetz ist nicht das restriktivste der Welt. In Japan wurde die reglementierte Nutzung des Waldes schon vor vielen hundert Jahren eingeführt. In Europa ist das schweizerische Waldgesetz wohl als das nachhaltigste zu bezeichnen. Es verbietet grundsätzlich die Rodung und den Bau von Anlagen mit „Nichtforstlichem Nutzen“. Die strengen Vorschriften sind historisch begündet. Um das Jahr 1840 wurden grosse Waldflächen gerodet. Der Restbestand des schweizerischen Waldes wurde noch auf eine Fläche von lediglich 700’000 Hektaren geschätzt. Die daraus resultierende Erosion hatte grosse Murgänge und Überschwemmungen zur Folge. Im Gebiet des Emmentals mussten notfallmässig Hänge mit schnellwachsenden Nordamerikanischen Kiefern bepflanzt werden, eine Baumart, die nicht heimisch, aber schnell wachsend das Problem bald gelöst hat. In der Folge erholten sich die Waldflächen bis zur heutigen Fläche von 1.2 Mio Hektaren Wald. Tendenz steigend.

Vernünftige Politiker bauen das Fundament für die Lobbyisten der Windradlobby

In den letzten Jahren wurde das Thema Wald immer wieder auf das politische Parkett gebracht. Am 25. Juni 2009 hat die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Ständerats die Parlamentarische Initiative 09.474, „Flexibilisierung der Waldflächenpolitik“ eingereicht. Am 20. Oktober des gleichen Jahres hat die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates dem Inhalt der Initiative zugestimmt:

Es ist eine Änderung des Bundesgesetzes über den Wald zu erlassen mit dem Ziel, in Gebieten mit einer Zunahme der Waldfläche Konflikte mit landwirtschaftlichen Vorrangflächen, ökologisch oder landschaftlich wertvollen Gebieten sowie dem Hochwasserschutz zu beseitigen; dies durch eine Flexibilisierung der Pflicht zum Rodungsersatz in den betroffenen Gebieten. Gleichzeitig sind geeignete Instrumente vorzusehen, damit in den Gebieten mit einer Zunahme der Waldfläche eine weitere, unerwünschte Ausdehnung der Waldfläche eingeschränkt werden kann. Dabei soll die Gesamtwaldfläche nicht reduziert werden.

Diese Anpassung kann als sinnvoll, auch aus der Sicht eines pragmatischen Naturschutzes bezeichnet werden. Es war absehbar, dass es nicht lange dauern würde, bis die Profiteure der Windradlobby diesen vorsichtigen Tabubruch für die Nutzung des Waldes bemerken und die Möglichkeiten für ihre eigenen Ziele erkennen würden. Weil der Wald bei einer Mehrheit der Bevölkerung bekanntlich einen äusserst sensiblen Status geniesst, ging die Windradlobby mit der bewährten Vorsichtigkeit ans Werk. Weitere Infrastrukturanlagen und Freizeitanlagen im Wald wurden bei einer landesweiten repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 1999 deutlich abgelehnt. Da hat man zuerst die Marketingorganisation der Suisse Eole  eingeschaltet, um über ein eingespieltes und eingeschmiertes Mediennetzwerk ein paar Versuchsballone loszulassen.

Carpe diem – die Windradlobby beisst an

Nach einem Jahr Wartefrist, aber mit einem gut hörbaren Vorgeplänkel mit viel Vorfreude auf das offensichtlich von langer Hand vorbereitete und intern diskutierte Postulat Cramer, wurden in den Zeitungsartikeln im Mittelland die ersten Aussagen publik, dass man doch auch im Wald solche Anlagen aufstellen sollte. Schliesslich sei das in Deutschland schon länger die Normalität und hätte da keinerlei nachteilige Folgen gezeitigt. Wie üblich wurden weder die Nachteile noch die in Deutschland gezeitigten Folgen minimal recherchiert. Die Windradlobby darf seit Jahren erzählen, was immer sie will. Mangels Verständnis und mit viel vorausschauendem Gehorsam wird es von den Medien unkritisch aufgenommen und fleissig portiert. Das längst erwartete Postulat wurde jetzt also Realität:

Ständerat Robert Cramer als Speerspitze der Suisse Eole

Das Postulat 10.3722 – „Erleichterung des Baus von Windkraftanlagen in Wäldern und auf Waldweideflächen“ ist mit einem ehrlichen Titel ausgerüstet worden. Man muss ja auch gar nichts befürchten, denn wenn man das Wort „Windenergie“ in den Mund nimmt, darf man bei uninformierten Parlamentariern immer noch mehrheitlich mit freudigem Erschauern rechnen. Dafür wird praktisch alles geopfert, was früheren Generationen lieb und teuer war – auch der Wald. Dieses Postulat hat nur auf den ersten Blick etwas Gemeinsames mit der Parlamentarischen Initiative 09.474. Es ist nicht weniger als das grosse Halali auf den Waldschutz:

Der Bundesrat wird beauftragt zu prüfen, ob es nicht sinnvoll wäre, Massnahmen zu ergreifen, dank denen der Bau von Windkraftanlagen in Wäldern oder in Waldnähe sowie auf Waldweideflächen erleichtert werden kann, wenn dort ein nutzbares Windkraftpotenzial besteht. Diese Massnahmen könnten in einer Praxisänderung bestehen oder, wenn notwendig, sogar in einer Änderung des Waldgesetzes. Der Bundesrat achtet dabei darauf, die Landschaft und die Naturschutzgebiete sowie die Fauna und Flora bestmöglich zu schützen.

Es wird sofort klar, dass es sich um einen echten Paradigmenwechsel handelt. Die Suisse Eole ist davon überzeugt, dass schon das schwächste Lüftchen ein „nutzbares Potenzial“ darstellt. Also dürfen wir bei der Realisierung im dannzumal aktualisierten Waldgesetz davon ausgehen, dass neben jedem unbewaldeten Hügel nun auch noch auf jedem bewaldeten Hügel ein Windpark aufgestellt werden soll. Ganz im Sinne der Klimafanatiker, die die gesamte Weltkugel (ernsthaft!) in ein Meer von Windkraftanlagen verwandeln wollen. Das heuchlerische Achten auf die Natur ist zwar ein krasser Gegensatz zur erwarteten Wirkung, macht sich aber ausserordentlich gut, auf den ersten Blick. Dem Bundesrat hat das Postulat in einer ersten Reaktion auch gefallen:

Antwort des Bundesrates vom 24.11.2010

Der Bau von Windenergieanlagen im Wald oder in Waldweiden kann unter bestimmten Umständen ökologisch und ökonomisch vorteilhaft sein. Angesichts der Zunahme der Waldfläche in der Schweiz und der unterschiedlichen ökologischen Qualität der verschiedenen Waldflächen ist der Bundesrat bereit, die Möglichkeiten zur Erleichterung des Baus von Windenergieanlagen im Wald oder in Waldweiden zu prüfen.

Was ist hier ökologisch?

Zum Glück muss das der Bundesrat nicht im Detail erklären. Wahrscheinlich würde die Antwort ähnlich inkompetent ausfallen, wie bei der Zentrale der Pro Natura: „Windkraftnutzung schützt die Natur vor dem drohenden Aussterben von Pflanzen und Tieren“ (widerlegt). Oder: „Strom aus Windkraft ist sauber“ (widerlegt). Oder „Wir müssen etwas tun und Zeichen setzen“ (Ja, aber das Richtige tun, bitte). Wer das als ökologisch bezeichnet, soll sich doch so eine Baustelle mal genauer anschauen. (Bilder Mathias Kreh, Deutschland)


Was ist hier ökonomisch?

Der Bau von Windkraftanlagen im Wald hat keinen Vorteil, sondern lediglich Nachteile: Beim Bau müssen die Waldstrassen massiv verbreitert werden, Bäume links und rechts der Waldautobahn werden gerodet. Es muss neben dem eigentlichen Bauplatz für die Windkraftanlage auch noch eine etwa fünfmal so grosse Fläche für die Baumaschinen und die Arbeitsplattform gerodet werden. Beim Rückbau (Geri Müller:“ Man kann das alles spurlos entfernen!) muss die Waldstrasse wieder verbreitert werden oder bleibt praktischerweise gleich auf 4 Meter Breite anstelle der ursprünglichen 2 Meter Breite. Das grösste Problem ist aber die entstehende Lichtung im geschlossenen Wald. Nachdem der europaweit massiv den Wald schädigenden Sturm Lothar 1999 über die Lande gezogen war, konnte eine professionelle Analyse die Ursachen klar eingrenzen. Das  Dokument „LOTHAR Ursächliche Zusammenhänge und Risikoentwicklung“ bezeichnet die Lücken im geschlossenen Waldgefüge als grösste Ursache der massiven Schäden:

Auf Seite 30 unten finden wir folgenden Abschnitt:

„Die Eigenschaften der kollektiven Stabilität, namentlich das Bestehen von Unterbrechungen des oberen Kronendaches (Lücken, starke Eingriffe in die Oberschicht) bzw. einer Schwächung (starker Borkenkäferbefall) scheinen relevanter zu sein als die individuellen Stabilitätseigenschaften.“

Und auf Seite 33 des gleichen Dokuments:

„Untersuchungen im Windkanal lassen annehmen, dass die Schaffung von Lücken grösser als eine Baumlänge entscheidend wirken könnten. … Dank grösseren Zwischenräumen in den Kronen steigt die Bewegungsamplitude der verbleibenden Bäume; der Dominoeffekt wird dann offensichtlicher. Sind einmal einzelne Lücken gebildet, tritt der Wind mehr in die Lücken ein und bildet Turbulenzen, welche den Lückenrand in Windrichtung destabilisieren (GARDINER et al. 1997). Ab einer bestimmten Auflösung des Bestandes kann die Netzwerkwirkung der Gerüstbäume nicht mehr funktionieren und die Kohärenz der Struktur hält nicht mehr Stand. So genügen bei fortgeschrittener Auflösung des Bestandes wenige starke Böen, um flächige Schäden zu verursachen.“

Weiter auf Seite 35:

„Untersuchungen im Windkanal auf die Reaktion von Modellbeständen mit unterschiedlichen Formen der Unterbrechung des Kronendaches zeigen, dass weniger regelmässige Unterbrechungen, sondern vielmehr Lücken für die Auflösung des Bestandesgefüges bzw. für den Zusammenbruch desselben verantwortlich sind. Sogar ungleichförmige Strukturen reagieren besser als Lücken (MORSE et al. 2003; GARDINER und MARSHALL 1997; FRASER 1964). Lücken ab einer Baumlänge lassen eine erhebliche Steigerung der Biegemomente an der windexponierten Lückenwand erkennen (STACEY et al. 1994; GARDINER et al. 1997). So darf man annehmen, dass Fronten bzw. die Bildung von grösseren Femellücken wichtige Ansätze für die Auflösung der Bestandesstabilität darstellen.“

Da diese Art von Stürmen in Zukunft wegen der Klimaerwärmung eher häufiger auftreten, wäre diese „Erleichterung zum Bau von Windkraftanlagen im Wald“ die zu erwartende Ursache von weit massiveren Waldschäden in der Zukunft. Lothar hat nur schon Waldschäden von 760 Mio. Schweizer Franken verursacht. Mit den zusätzlichen Waldlücken der Windkraftanlagen wären es dann wohl doppelt so viele (Quelle):

Die Schadensumme im Wald beträgt rund 760 Mio. CHF, besonders stark geschädigt wurden dabei die privaten Waldeigentümer. Weitere rund 730 Mio. CHF fielen durch Schäden an Gebäuden und Fahrhabe an. Insgesamt beläuft sich die Schadensumme durch den Orkan Lothar auf ca. 1’780 Mio. CHF, verursacht in nur zwei Stunden am Vormittag des Stephanstags 1999.

Waldweideflächen und Waldnahes bauen als guter Kompromiss?

Windkraftnutzung ist in der Schweiz wegen dem europaweit geringsten durchschnittlichen Windaufkommen sowieso schon auf die allerbesten Standorte für ökonomisch betreibbare Anlagen angewiesen. Waldränder und Waldweideflächen (grosse Lichtungen) sind für die Rauigkeit des Windes ein grosses Problem. Es entstehen grosse Wirbel und Scherwinde, die den gleichmässigen Windfluss stark behindern. Dieses als „Rauigkeit“ der Landschaft bekannte Element jeder Windpotenzialrechnung spielt bei solchen Standorten eine entscheidende Rolle. Mit der ökonomischen Verfälschung durch übertriebene Subvention des trotzdem produzierten Stroms kann dieser Nachteil nicht ausgeglichen werden. Es ist also auch hier eine Frage des Verhältnisses zwischen Aufwand und Ertrag. Der Aufwand ist dermassen gross, dass wir dieses Thema nicht mehr anschneiden sollten. Eine Aufweichung des Waldgesetzes zu Gunsten eines unsinnigen und mit keinen stichhaltigen Argumenten untermauerbaren Windenergienutzung mitten in der Natur macht einfach keinen Sinn.

Deutschland

Auch in Deutschland werden Windkraftwerke nicht einfach in Waldgebiete gebaut. Es handelt sich dabei um klare Ausnahmen. In Deutschland werden die grossen Windparks meistens in die offene Ebene gebaut. Da Deutschland in Richtung Norden über gute Windverhältnisse verfügt, müssen die wenigen Hügel nicht mit Windkraftwerken verunstaltet werden. Wie das in Deutschland üblich ist, wurde dazu eine exakte Studie ausgeführt. Sie soll dem Leser nicht vorenthalten werden, obwohl die Aussagen manchmal widersprüchlich sind. So geht die Studie nicht auf die Problematik der Anfälligkeit von Waldlücken auf Stürme ein. Dafür werden weitere Aspekte beleuchtet und obige Aussagen weitgehend bestätigt. Die Universität Kaiserslautern hat das Dokument „Hinweise zur Planung von Windenergieanlagen auf Waldstandorten“ erstellt.


Die neuen erneuerbaren Masseinheiten der Windradlobby

Die Exponenten der Windradlobby und auch die Medien haben seit jeher Mühe mit den Masseinheiten der neuen Technologien. Deshalb verwenden sie sie auch konsequent falsch oder gar nicht. Weil Megawatt (MW), Gigawatt (GW) oder sogar Terawatt (TW) schon etwas angsteinflössend wirken, hat die Windradlobby jetzt vorgeschlagen, einfachere Werte zu benützten. Vor allem, wenn es um die Messung von Windstärken geht, haben diese Leute eine phantasievolle, wenn nicht zu sagen lustige Methode entwickelt, um dem Durchschnittsbürger die enorm fehlenden Luftbewegungen etwas schmackhafter präsentieren zu können:

Da gibt es also die sogenannte „Genug Wind haben“ – Einheit (GWh). Sie kommt im gesamten Mittelland zur Anwendung. Praktischerweise deckt diese Einheit alle Werte zuwischen 0 Meter pro Sekunde bis 50 Meter pro Sekunde ab. Erfunden hat diese Masseinheit der findige Journalist Dieter Minder von der AZ. Seither haben wir also jeweils „Genug Wind“ im gesamten Mittelland.

Ein unbekannter Windradfreund hat letzthin den Vorschlag zur Benützung der Einheit „zerrissene Fahne pro Jahr“ vorgeschlagen (zF/a). Auch diese Einheit ist gut verständlich und deckt ein breites Spektrum möglicher Windgeschwindigkeiten ab. Hier muss kritisch erwähnt werden, dass die Qualität des Fahnenstoffes massgeblich beteiligt ist an gerüchteweisen Vorwürfen der ungenauen Messung durch ebendiese Masseinheit. Aber für den nun revidierten Richtplan ist die Genauigkeit ähnlich sinnvoll, wie die vorgeschlagenen 4.5 Meter pro Sekunde Wind als Grundbedingung, gemessen auf 50 Meter über Grund.

Dann haben wir noch die Einheit „abgedeckte Ziegel“ (aZ). Diese Einheit verzichtet sinnvollerweise auf jede zeitliche Angabe, denn wenn sich ein Ziegel löst, ist das ein klarer Hinweis auf viel Wind und auch warme Luft. Eine zeitliche Angabe ist schon deshalb unsinnig, weil man bei diesem Wert auf die Meldung von Hausdachbesitzern angewiesen ist. Eine breite, demokratische Aussagekraft muss konstatiert werden, haben doch praktisch alle Aargauer irgendwo ein Dach oder einen Teil davon in ihrem Besitz.

Daraus abgeleiteter Vorschlag für die Richtplanrevision

Als Grundbedingung sollte man folgende Werte immer verlangen, bevor ein Windradprojekt überhaupt bewilligungsfähig werden kann: 1. Es ist darauf zu bestehen, dass mindestens 1 GWh (Genug Wind haben) nachgewiesen ist. Es ist auf wissenschaftliche Methodik in der Messperiode zu achten. 2. Es muss mindestens eine zerrissene Fahne (zF/a, in schweizer Qualität ausgeführt, dem Baugesuch beigelegt werden (Kante mit zerrissenen Fetzen genügt). 3. Der Ziegel muss mit einer Skizze des ursprünglichen Befestigungsortes auf dem Dach einem Vertreter des Gemeinderates vorgelegt und der dazugehörige Zeitraum des Schadens (+- ein Jahr) mit einer Fotografie der Umgebung (optimalerweise aus Westen aufgenommen) dem Bewilligungsgesuch schriftlich angeheftet werden. Auf Windmessungen mittels Anemometer kann verzichtet werden. Diese benötigen zu viel Energie, um beheizt und damit funktionstüchtig zu bleiben. Ausserdem kann der Windradlobby so eine teuere Messmethode nicht zugemutet werden. Darüber hinaus ist die Wirkung exakter Windmessungen den dringend notwendigen Visionen und den gesetzten Zeichen äusserst abträglich.

Jetzt soll noch einer sagen, die Windradlobby hätte nicht alles getan, um diese Diskussion mit Sinn und Zweck zu beleben!

Der Mythos vom Artensterben durch die Erderwärmung

Greenpeace, WWF, BirdLife und Pro Natura finden Windräder etwas Gutes – Sie würden das baldige Aussterben von vielen Tieren und Pflanzen verhindern. Weil sie helfen würden, die globale Treibhausgasemissionen zu reduzieren, seien Windkraftwerke ein gutes Mittel für den aktiven Naturschutz. Das behaupten die Organisationen schon seit Jahren und werden nicht müde, diese Theorie immer wieder zu erwähnen, wenn die Kritiker dieser unbewiesenen Aussagen den Vogelschlag, geplatzte Fledermauslungen und andere nicht so naturnahe Nachteile der Windkraftwerke entgegenhalten. Dass eine Treibhausgasreduktion mit Windkraftanlagen möglich sein soll, haben wir hier schon länger widerlegt.

Der Paläontologe Carlos Jaramillo hat nun seine Studie über die globale Wärmeperiode vor 60 Millionen Jahren und ihre Auswirkungen auf die Biodiversität im bekannten Wissenschaftsmagazin „Science“ veröffentlicht. Darin kommt er zu einem ganz anderen Schluss: Die damalige Hitzeperiode, ausgelöst durch vulkanische Aktivität, hat der Artenvielfalt zu einer bisher unerwarteten Blüte verholfen. Die Atmosphäre hat sich damals immerhin um bis zu 5 Grad Celsius erwärmt. Nach der Theorie des Hitzestress hätten die tropischen Wälder allesamt verschwinden müssen.

Das genaue Gegenteil war der Fall. „Die Erwärmung führte zu einer Explosion der Artenvielfalt„, zitiert der Spiegel den Wissenschaftler in der Ausgabe vom 15. November 2010. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass erst die damalige Warmphase der Erde die heute erstaunliche Vielfalt des tropischen Regenwaldes verursacht hat.

Das Original – Abstract

Temperatures in tropical regions are estimated to have increased by 3° to 5°C, compared with Late Paleocene values, during the Paleocene-Eocene Thermal Maximum (PETM, 56.3 million years ago) event. We investigated the tropical forest response to this rapid warming by evaluating the palynological record of three stratigraphic sections in eastern Colombia and western Venezuela. We observed a rapid and distinct increase in plant diversity and origination rates, with a set of new taxa, mostly angiosperms, added to the existing stock of low-diversity Paleocene flora. There is no evidence for enhanced aridity in the northern Neotropics. The tropical rainforest was able to persist under elevated temperatures and high levels of atmospheric carbon dioxide, in contrast to speculations that tropical ecosystems were severely compromised by heat stress.

Originalstudie erhältlich unter http://www.sciencemag.org/content/330/6006/957.abstract (kostenpflichtig).

Vorgeschobene Argumente – einmal mehr

Es zeigt sich einmal mehr, dass praktisch alle Aussagen der Naturschutzverbände zum Thema nur verdecktes Lobbying für die ihnen nahestehenden Windbauern – sprich Suisse Eole – darstellen. Wieder und wieder erlebt der kritische Nachforscher, dass der grüne Lack JEDER Aussage dieser Extremisten lediglich den unschönen Rost darunter verdeckt. In Tat und Wahrheit haben diese Dogmatiker keine Ahnung von den Märchen, die sie durch Dick und Dünn, repetitiv und sektiererisch nach- und vorbeten. Es ist höchste Zeit, dass sich die Naturschutzverbände wieder den wissenschaftlich erhärteten Fakten zuwenden – und die Extremisten der Antiatombewegung, die sich seit Jahren gezielt an die Spitze dieser Verbände geschlichen haben, endlich wieder in den Griff bekommen. Es kann nicht sein, dass ein paar Spinner die Politik dieser wichtigen Umweltorganisationen alleine bestimmen. Die ehrlichen Naturschützer würden das der zur dreckigen Politik missbrauchten Natur zuliebe tun.

Für einzelne Spezies war das eine Katastrophe

Selbstverständlich hatte es schon damals auch Verlierer in der Fauna und Flora. Einer der damaligen Gewinner war aber offensichtlich – der Mensch. Die damalige Blüte hat auch unter den Tieren neue Arten und Formen entstehen lassen. Offensichtlich waren auch die Vorläufer der Menschheit darunter. Es ist also nur logisch, dass mit der aktuellen – weitgehend unbestrittenen aktuellen Erderwärmung – wieder einige Verlierer die logische Folge daraus zu tragen haben. Das ändert aber nichts daran, dass aus der Sicht der Natur eine Wärmeperiode wesentlich besser weggesteckt wird als eine Kälteperiode. Man darf in diesem Zusammenhang auch nicht vergessen, dass wesentlich mehr Menschen und Tiere durch Kälte umkommen, als sie durch eine sommerliche Hitzeperiode schaden nehmen könnten. Auch dies eine wissenschaftlich erhärtete Tatsache, die man gerne unerwähnt lässt, wenn man von den Vorteilen der ach so naturnahen Windkraftwerken redet.

Nach Wissenschaftlern wie Carlos Jaramillo wird der Mensch sowieso früher oder später aussterben. 99 Prozent aller Arten sind schon weg. Wir werden ihnen genauso folgen. Jaramillo: „Aber die Erde wird sich in jedem Fall von uns wieder erholen„.
Das hoffen wir doch sehr – als echte Naturschützer. Es wäre der effektivste Weg, die Klimakatstrophe zu verhindern. Das wäre gar keine Katastrophe, global gesehen.  Die Menge an CO2 war in dieser Blüteperiode um ein Mehrfaches höher als heute. Über 500 Mio Jahre betrachtet leben wir heute in einer äusserst Treibhausgasarmen Umwelt. Damals hatte es die 20-Fache Menge an CO2 in der Atmosphäre – und alle Pflanzen und Tiere lebten lustig und zufrieden. Nur der Mensch hat die naive Arroganz, er würde auf dieser Erde immer eine Rolle spielen – was für ein fundamentaler Irrtum!

Die letzten Windräder?

Originaltext: l’Illustré, Par Philippe Clot – Mis en ligne le 24.08.2010

Die aktuellen Windparkprojekte mobilisieren die Gegner mehr denn je. Die acht neuen, gigantischen Windräder auf dem Mont Crosin (Berner Jura)  sind deshalb nicht mehr in Gefahr. Aber die 108 weiteren bekannten Projekte riskieren, die Fahne streichen zu müssen.

Die Windkraftnutzung hat gerade erst so richtig Aufschwung erhalten, nun stehen die Zeichen bereits auf Sturm. Je länger je mehr werden die Windräder nicht mehr als Botschafter einer naturnahen Energieversorgung betrachtet. Sondern als Zerstörer der Landschaft. Der Wind dreht ausgerechnet jetzt, wenn die grössten Projekte in Angriff genommen werden sollten.

Mit den acht zusätzlichen grossen Windkraftanlagen, die den wesentlich Kleineren zugebaut wurden, sieht der Windpark auf dem Mont Crosin nun wie ein richtiger grosser Windpark aus, wie man ihn auch an den Küsten Dänemarks antrifft. Damit wird die bestehende Leistung des Mont Crosin verdreifacht und die durch Windkraftwerke erzeugte Kapazität schweizweit um 40% erhöht. Das entspricht dem Verbrauch einer kleinen Stadt, was den auch anwesenden Kühen trotz dem pulshaltigen Lärm ziemlich unwichtig zu sein scheint.

Die Installation dieser Windmühlen der Marke Vestas fand reges Interesse bei der Bevölkerung und auch den lokalen Honoratoren. Im benachbarten Bauernhof wurd eine Kaffeteria namens „café mit“ improvisiert. Jedes neue Turmstück und jeder neue Rotor hat hunderte von Berner und Jurassier magisch angezogen. Die Montage der riesigen Kanzel auf einer Höhe von 95 Metern, die an das Zusammenbauen eines Stücks LEGO erinnert hat, war den Aufstieg auf die Weiden des Mont Crosin wert.

Herr der Lage

Es ist eindeutig: Die BKW hat Erfolg mit ihrer Anlage auf dem Mont Crosin. Im Gegensatz zu Saint Brais, das mit der gleichen Idee völlig versagt hat. Dort sind die beiden Anlagen zu nahe an das Wohngebiet herangebaut und deshalb der Grund für ein schwieriges Zusammenleben, auch unter der Dorfbevölkerung. Ist die Windenergie eine valable Lösung für die Schweiz, die solche enormen Nachteile für Mensch, Landschaft und Natur rechtfertigen? Martin Pfisterer, Direktor der den Mont Crosin betreibenden Juvent SA sagt dazu:

Wir können in der Schweiz niemals wesentlich mehr als 1% der Energieversorgung durch Windkraftwerke sicherstellen.

Entlang der ganzen Jurakette ist derweil der Deich gebrochen und dutzende Projekte trennen die Bevölkerungsmeinung schon vor dem ersten Spatenstich. Der Mont Crosin hat keine solchen Probleme. Er könnte möglicherweise für immer drehen, sagt der Chef des klassenbesten Windparks der Schweiz.

Das ist deshalb, weil Martin Pfisterer selbst von den Windkraftgegnern respektiert wird. Er ist Advokat und seit sechzehn Jahren Direktor der Juvent SA, bekannt als ein Meister des Dialogs.

„Um solche Anlagen in einem dermassen dicht bevölkerten und landschaftlich schönen Land aufstellen zu wollen, muss man unbedingt die Bevölkerung von Beginn weg einbeziehen. Dieser Dialog darf auch nach dem Bau nicht nachlassen. Das wäre ein taktischer Fehler.“

Nur 40 Millionen KWh Strom

Die anfänglichen Turbulenzen bei der Planung des Mont Crosin hat Pfisterer in zusammearbeit mit der Stiftung Landschaftsschutz und dem Bundesamt für Energie kanalisiert. „Es wurde vereinbart, auf den Hügelkreten keine Windräder aufzustellen um die ästhetische Wirkung für die Wohngebiete zu minimieren. Und wir haben die Windräder in Gruppen unterteilt, jede zwischen je einer Geländetasche unberührter Natur. Wanderer würden sich nicht wohlfühlen inmitten eines Geländes, das ausschliesslich für die Nutzung der Energiewirtschaft gebaut wurde. Und das Planungsgebiet ist endgültig. Es werden keine weiteren Anlagen mehr gebaut.

Aber ist es der Aufwand wert für lediglich 40 GWh sechzehn dieser Maschinen zu betreiben und damit lediglich einen Tausendstel des Strombedarfs der Schweiz zu produzieren? „Das ist zwar wenig, aber auch nicht nichts“, präzisiert Pfisterer, „es ist immerhin Strom für 13’000 Haushaltungen.“

Nukleare Motivation?

Es gibt zwei Gründe, warum die Elektritzitätsunternehmen der Schweiz ihren Berner Kollegen mit einigen Dutzend weiteren Windparks folgen wollen. Der erste ist finanzieller Art. Die 20 Rappen Subvention pro KWh Windstrom machen den Wind zu einem lukratives Geschäft. Die Kostendeckende Einspeiseverfügung des Bundes (KEV) erlaubt garantiert einen marktüblichen Preis für den erzeugten Strom. Aber die Juvent SA hat auf diese Möglichkeit verzichtet. „Wir werden durch die 6’000 Kunden und Unternehmen finanziert, die sich bereit erklärt haben, uns 18 Rappen Aufpreis pro KWh Strom zu bezahlen.“

„Mit diesen Windrädern füllen sich die einen die Taschen, den Lärm haben aber andere.“ Oliver Lador, einer der Führer der Opposition gegen Windprojekte

Ohne diese freundliche und uneigennützige Unterstützung sind unsere Anlagen nicht in zehn, aber sicher in zwanzig Jahren amortisiert. Bei einer Lebenserwartung von 25 Jahren. Das wirtschaftliche Interesse ist also klein. Wir bedauern, dass diese 350 Millionen Franken an Subventionsgeldern nicht genauer überprüft werden mit den Kantonen. Es sollten damit vor allem gute Bewirtschaftungspläne gefordert werden.

Wenn man die Menschen der Region nicht ernst nimmt, ist ein solcher Windradboom reine Verücktheit. Es wird überall so ausgehen wie in Saint Brais und führt zu einer systematischen Opposition der Windkraft in der Schweiz. Deshalb gelingt es dem Bund nicht mehr als bisher 50 anstatt 350 Millionen CHF dafür zu verteilen.  Wegen der Opposition.

Die zweite Motivation der Stromversorgungsunternehmen ist politisch. Sie wollen damit zeigen, dass die neuen Kernkraftwerke notwendig sind. Denn wenn es so weiter geht, werden wir nie mehr als 1% der Stromversorgung aus Windkraft erreichen.

Um einen baldigen Energiemangel abzuwenden, müssen wir unbedingt eine neue Kernkraftzentrale bauen, weil uns Frankreich ab ca. 2020 keinen Strom aus ihren Kernkraftwerken mehr verkaufen kann. Windkraft kann einen Kernreaktor nicht wirklich ersetzen.

Das Kuckucksprinzip

Der Kuckuck legt sein Ei in das Nest eines artfremden Singvogels. Dieser brütet das Ei des Kuckucks zusammen mit den Eigenen aus. Als Jungvogel verdrängt der Kuckuck seine artfremden Nestgenossen.

Dieses Prinzip der Natur, das auch unter dem Begriff „Der Stärkere gewinnt“ bekannt geworden ist, hat sich die Windradlobby in raffinierter Weise zu eigen gemacht. Das passende Nest wurde schnell gefunden. Sie konnten wählen zwischen verschiedenen Naturschutzorganisationen wie WWF, Greenpeace, Pro Natura und den vielen lokalen Naturschutzorganisationen, die sich als Hort von Idealisten und Gutmenschen geradezu anbieten.

Wer jetzt den Eindruck erhält, in diesen Organistionen seien nur Theoretiker, Träumer und Dogmatiker beschäftigt, der täuscht sich gewaltig. In diesen Nestern tummeln sich mehrheitlich ernsthafte Naturschützer, die tatsächlich den Schutz der Natur betreiben und denen wir gerade in der Schweiz viel zu verdanken haben. Sie waren es, die früh auf die Missstände der Landschaftsverbauung und Abfallentsorgung einer ständig wachsenden Gesellschaft hingewiesen haben. Ohne diese Leute würde die Schweiz ein Hort der Abfallberge und Autobahnen sein. Mit anderen Worten: Die gefährlichen Dogmatiker sind in einer starken Minderheit. Sie sitzen nur in diesen Nestern, weil es sich da ideal für eine „bessere Welt“ kämpfen lässt. Es muss hier nicht speziell erwähnt werden, dass diese „bessere Welt“ die etwas verworrenen Phantasien von Extremisten widerspiegelt. Und weil in den Naturschutzorganisationen eben jedes Mitglied so eine mehr oder weniger realistische Vorstellung einer „besseren Welt“ mitbringt, fallen solche Kuckuckseier überhaupt nicht auf.

In diesem positiven Milieu haben sich also schon früh Leute engagiert, die nicht nur heere Absichten mit der Natur haben. Im Raum Basel hat sich mit dem Kampf gegen das Kernkraftwerk Kaiseraugst eine Kultur des „Naturschutzes“ entwickelt, das eine ganz eigene Zielsetzung verfolgt: Die Kernkraftwerke verhindern und abschaffen. Mit dem Unfall in Tschernobyl hat diese Gruppierung bis heute ein vermeintliches Recht gefunden, die Welt vor dieser „schrecklichen Technologie“ zu schützen.

Wie es Ideologien an sich haben, entstehen sie aus einem guten Grund. Weil Ideologien schnell Gefahr laufen zusammenzubrechen, wenn dieser Grund entfällt, muss das Thema dogmatisch festgeschrieben werden. Was beim Christentum und Islam zu Bibel und Koran geführt hat, nennt sich bei den baslern Ideologen „Grün gewinnt“ (Rudolf Rechsteiner). Es sind alle Elemente einer auf Glauben basierenden Ideologie vorhanden: Repetitives Wiederholen der Glaubenssätze, fehlen jeglicher wissenschaftlicher Grundlagen, schlechter Umgang mit Kritik, Verehrung von Gurus (Rudolf Rechsteiner oder Geri Müller als Beispiel), Hexenverbrennungen (Schwarz/Weiss – Denken), die in diesem Fall erst wörtlich stattfinden, aber wo ein Gedanke ist, liegt die Tat nicht mehr fern. So ist ein Kritiker sofort ein „Kernkraftgegner“ und der wird von der „Atomlobby gesponsert“. Die Mechanismen einer totalitären Gesellschaft blühen auf. Je einfacher das grüne Weltbild desto glaubhafter für die dämmernde Masse.

Einsitz in Nest 1: Bundesamt für Energie

Hier hat ein Vertreter dieser theoretischen Idealisten, Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger, früh die richtigen Fehler begangen. Durch die systematisch Besetzung seiner Bundesämter mit „genehmer Gesinnung“ hat er sich  auf der sicheren Seite gefühlt. Leider haben sich diese Gesinnungsgenossen früh verselbständigt. Das hat zum Beispiel dazu geführt, dass die „Vereinigung zur Förderung der Windkraft in der Schweiz“ (Suisse Eole) mit dem Vertreter Robert Horbaty mitten im Bundesamt für Energie hat einnisten dürfen. Obwohl man da betont, dass Robert Horbaty „nur ein externer Berater sei„, ist es doch offensichtlich, dass die gesamte Windkraftgeschichte der Schweiz durch seine Wahnvorstellungen geprägt worden sind. Seinem frühen Einfluss auf die BFE – Chefs Michael Kaufmann und Markus Geissmann haben wir es zu verdanken, dass praktisch alle Verordnungen und Zielsetzungen dieses Bundesamtes im Bereich Windenergie durch ideologische und technisch untaugliche Beschönigungen geprägt sind, gegen die wir heute selbst mit einwandfreien Argumenten KAUM MEHR BEIKOMMEN. Die ersten Zielsetzungen für die Windkraftnutzung in der Schweiz wurden nicht von Politikern, sondern von diesen Technokraten ausgeheckt und ohne das Wissen oder die Zustimmung weder des Amtsdirektors noch des Bundesrates mit einer privaten Pressekonferenz an die Öffentlichkeit gebracht. Im Nachgang konnte Bundesrat Leuenberger nur noch die gute Miene zum bösen Spiel machen, um wenigstens sein Gesicht und das der Amtsvorsteher zu wahren.

Einsitz im Nest Nr. II

Die leidige Geschichte um das „Konzept Windenergie Schweiz“ ist die logische Fortsetzung dieser Schweinereien um die Windkraftnutzung Schweiz. Hier gab es eine Arbeitsgruppe aus verschiedenen Verbänden und Amtstellen, die sich Gedanken über die zukünftige Umsetzung des Privatdekrets von Robert Horbaty machen sollte. Das Ziel war nicht mehr „ob“, sondern lediglich noch „wie und wo“ die Windkraftnutzung im windärmsten Land Europas stattfinden sollte. Hier eine Übersicht der Teilnehmer dieser Begleitgruppe mit Bewertung ihrer „Gesinnung“:

  • ADEV, Eric Nussbaumer: ADEV Windkraft AG, baut und betreibt Windräder in der Schweiz (Saint Brais).
  • Juvent SA, Martin Reutemann: Baut und betreibt Windräder in der Schweiz (Mont Crosin).
  • Schweizerische Energiestiftung: Reto Planta, engagiert sich stark für die Abschaffung und Verhinderung von Kernkraftwerken, ist überzeugt, dieses Ziel mit dem virulenten Bau von Windkraftwerken erreichen zu können, vertritt „Philosophie der kleinen Schritte“ (jedes Quentchen Wasser, Wind, Wärme usw. muss mit egal welchem Aufwand in nutzbare Energie umgewandelt werden).
  • Suisse Eole: Robert Horbaty, Förderung der Windkraftnutzung als Hauptziel, ehemaliger Geschäftsführer der ADEV Windkraft AG, siehe oben.

Diese Vertreter der Windradlobby haben nur ein Ziel verfolgt: So viele Windkraftanlagen wie möglich durchzudrücken. Als Betreiber und Bauherren solcher Anlagen sind sie, mit Ausnahme der Energiestiftung, direkt und über monetäre Anreize daran interessiert, dass Windkraftwerke auch gegen jeglichen Sinn gebaut werden können. Die Energiestiftung hat nur ein Ziel: Die Welt gegen Kernkraftwerke zu schützen und sie damit vermeintlich zu „retten“. Also entweder dogmatische Ideologie oder schlichter Mammon war die Hauptmotivation für die Beteiligung an der Begleitgruppe zur Erstellung des „Konzept Windenergie Schweiz“.

Die „Anderen“ – im Nest Nr. III

In der Begleitgruppe hatte es noch andere Vertreter der Windradlobby. Ihre Zuordnung ist allerdings etwas schwieriger, weil sie eigentlich nicht als Solche angetreten sind: Die Vertreter der Umweltverbände WWF und Pro Natura.

Beat Jans, Pro Natura: Als Basler mit klarer Abneigung gegen Kernkraftwerke ist mindestens in der Nähe der ADEV Windkraftwerke AG anzusiedeln. Als Nachfolger von Rudolf Rechsteiner im Nationalrat, dürfte die Gesinnung auch ziemlich klar sein. Die während der Diskussion zum Konzept Windenergie Schweiz eingebrachten Abstandsforderungen zu Schutzgebieten konnten vor allem deshalb durch die Autoren gestrichen werden, weil Leute wie Beat Jans mit Abwesenheit geglänzt haben. Vor allem bei der Opposition durch SAC, Heimatschutz und Stiftung Landschaftsschutz hat Beat Jans geschwiegen, weil abwesend. Damit hat Beat Jans wahrscheinlich mit Absicht einer naturschädigenden Regelung zum Durchbruch verholfen, die er als Windkraftfreund hat fördern wollen: Die kantonalen Schutzgebiete sollen kein Hindernis sein für gigantische Industrieanlagen mitten in der Natur! Zur Erinnerung: Beat Jans war eigentlich der Vertreter der Pro Natura in dieser Begleitgruppe! Auf Anfrage hat Beat Jans ein paar unbrauchbare Floskeln geäussert und dann jegliche weitere Diskussion ignoriert (Prinzip SP, siehe auch Doris Stump und Umstände Begehung Heitersberg).

Adrian Stiefel, WWF: Von ihm erhält man auf Anfrage schon mal gar keine Antwort. Der grosse Unbekannte war schon zu Zeiten der Diskussion in der Begleitgruppe aus den gleichen Gründen eher abwesend. An ihn mag sich kaum ein Mitglied der Begleitgruppe erinnern. Er wusste offensichtlich die Belange der Windradfreunde in guten Händen – der Pro Natura. Auch Adrian Stiefel hat sich als Naturschützer keinen Deut um die kantonalen Schutzgebiete gekümmert.

Die Kuckucke haben in der Chefetage der Umweltverbände schon fast alle „artgerechten Naturschützer“ verdrängt. Die Pro Natura Zentralverwaltung – sie befindet sich einfachheitshalber gleich in Basel – findet den Bau von Windrädern in Schutzgebieten und sogar im Wald als notwendiges Übel, um die Welt zu retten. Eine Kompromisslösung aus der Sicht der Pro Natura, eine händereibende Möglichkeit um viel Geld zu verdienen für die Suisse Eole. Als quasi staatliches Unternehmen (mit Lizenz zum Tiere töten) ist sie ja jetzt „der geeignete Partner“ für die  Naturschutzorganisationen. An der Fachtagung der Suisse Eole und der Pro Natura wurde peinlich darauf geachtet, dass die auch anwesenden Kritiker kaum zu Wort kommen konnten. Es wurde eine neue Technologie vorgestellt, die den Fledermäuse zu Gute kommen solle: Mit ausgefeilter Technik sterben jetzt nur noch statistische 2 (Zwei!) Fledermäuse pro Windkraftanlage und Tag. Ein echter Erfolg aus der Sicht des Naturschutzes, wirklich! Zu der Problematik der geschlagenen Vögel wurde kein Wort mehr verloren. Nach den Plänen von Leuten wie Rudolf Rechsteiner, Beat Jans, Geri Müller, Eric Nussbaumer, Robert Horbaty und weitere Illusionisten sollen bald mehrere Millionen Windturbinen das europäische Land verzieren. In der Schweiz wollen sie jeden noch so schwach bewindeten Hügel „ausnutzen“. Ein echter Vorteil für die Natur wurde noch nie nachgewiesen. Die vielen Nachteile sind klar nachweisbar. Auf Anfrage heisst es an der Fachtagung: „Sie wissen, es gibt viele Dokumente …“

Wann bemerken die Naturschützer , dass sie seit Jahren durch extreme Kernkraftgegner systematisch unterwandert und betrogen werden? Wann verhelfen sie einem echten Naturschutz wieder zu seinem Recht? Lange können sie den Kopf nicht mehr in den Sand stecken. Anstelle von Sand finden sie da je länger je mehr Betonfundamente der ach so umweltschützenden Windkraftwerke.