Wir werden von „Grünen Politikern“ und schreienden Atomkraftgegnern an der Nase herumgeführt!

Die Gefährlichkeit schwacher Radioaktivität wird massiv übertrieben dargestellt.

Artikel NZZ am Sonntag vom 13. November 2011 über die Stadt Ramsar im Iran. Die natürliche Radioaktivität ist dort überdurchschnittlich hoch:

6-fache Jahresdosis radioaktive Strahlung der „unbewohnbaren Gebieten um Fukushima“ und alle fühlen sich äusserst wohl. Die Bewohner werden überdurchschnittlich alt und Krebs ist praktisch unbekannt. Die Bewohner erhalten alle 2 Stunden ihres Lebens die Dosis einer Röntgenaufnahme. Ramsar ist aber bekannt als „Das Saint-Tropez Zentralasiens“.

Was läuft hier verkehrt? Betrachten wir mal eine der bekanntesten Studien zur Radioaktivität in Ramsar: Darin lesen wir unter anderem:

Life evolved in an environment with higher radiation levels than exist today, and background radiation levels today are lower than at any time in the history of life on Earth. Since life first evolved, background radiation levels have decreased by a factor of about 10 …

[Übersetzung]Das Leben hat sich in einer Umgebung entwickelt, die höherer Strahlenbelastung ausgesetzt war als heute. Die natürliche radioaktive Strahlung ist heute tiefer denn je in der Geschichte der Erde. Seit der Entstehung des Lebens hat diese Strahlenbelastung um den Faktor 10 abgenommen …

Und weiter im gleichen Dokument:

Recently-published data suggest that there is no detectable chromsomal damage from the high levels of natural background radiation found in Ramsar and other HBRAs, contrary to thepredictions of linear, no-threshold or supra-linear models of radiation dose-response (Ghiassinejad et al. 2001; Mortazvi 2000). This suggests that the linear extrapolation of radiation risk from very high dose at high dose rates (e.g., to A-bomb , many animal studies) to moderate doses at natural low dose rates is scientifically invalid.

[Übersetzung]Früher veröffentlichte Daten zeigen, dass keine nachweisbaren chromosomalen Schäden von dieser hohen natürlichen Radiaktivität in Ramsar oder anderen Regionen mit hoher natürlicher Strahlenbelastung ausgehen. Dies im Gegensatz zu den linearen Modellen, die auch bei geringen Strahlendosen eine Schädigung nachzuweisen versuchen. Das bedeutet, dass das Modell der linearen  Schädigung von hohen Strahlendosen (Atombomben) bis geringen Dosen (natürliche Radioaktivität) wissenschaftlich widerlegt ist.

Die aufgenommene Dosis in Ramsar im Wasser der Warmwasserquellen beträgt bis zu 260 Millisievert pro Jahr. Das ist die 13-fache Menge der für Mitarbeiter von Kernkraftwerken zulässigen jährlichen Belastung. Könnte das obige Dokument der einmalige Ausrutscher eines befangenen Wissenschaftlers sein? Lesen wir das Science Magazine vom 5. August 2005:

The most interesting feature in all these cases is that the people living in these HBRAs do not appear to suffer any adverse health effects as a result of their high exposures to radiation. On the contrary, in some cases the individuals living in these HBRAs appear to be even healthier and to live longer than those living in control areas that are not classified as HBRAs.

[Übersetzung]Das Interessanteste Detail in all diesen Fällen, dass Menschen in diesen HBRAs [High Background Radiation Area] leben ist, dass keine negativen Gesundheitseffekte beobachtet werden können. Im Gegenteil, man sieht in einigen Fällen, dass Individuen, die in solchen Gebieten leben sogar gesünder sind und eine grössere Lebenserwartung aufweisen als Individuen, die nicht in solchen Regionen leben.

Energiepolitik auf der Basis „Angst wegen Unwissenheit“

Es sei klar gesagt: Grössere Strahlendosen spätestens ab 1 Sievert pro Stunde sind besorgniserregend und ungesund. Wenn aber ein paar Schreihälse mit Unterstützung der geneigten Medien wegen ein paar unkritischen und nachweislich mindestens nicht ungesunden Mikro- und Millisievert eine Atmosphäre der Angst erzeugen, ist das eine Irreführung der Gesellschaft. Es verleitet die Politiker ohne guten Grund dazu, überstürzt und Kopflos reagieren zu müssen. In unerklärlicher Panik haben vor allem Politiker im deutschen Sprachraum wie Hühner nach Fukushima überreagiert, weil sie in blinder Einseitigkeit auf die höchst unwissenschaftliche Panikmache der Atomkraftgegner und den willkürlichen Übertreibungen der mit ihnen befreundeten Medien hereingefallen sind.

Das Geschrei um die Tsunamikatastrophe in Japan wurde von den Atomkraftgegnern im deutschsprachigen Raum dazu missbraucht, ihre schwindende Existenzberechtigung zu erneuern. Vergleichen wir die in Ramsar gemessenen Strahlenwerte mit den aktuellen Angaben in Japan, so ist die Region Fukushima sicher keine Ferieninsel für Radiophobiker. Aber sie ist auch nicht einfach „auf ewig unbewohnbar„, wie das in einschlägigen Kreisen gerne portiert wird. Und die Prognosen sind nicht so katastrophal, wie es durch die gleichen Kreise gerne suggeriert wird.

Wie sieht es denn aktuell in Fukushima aus?

Zuerst einmal eine Betrachtung der Grössenverhältnisse. Sievert ist die die Dosis, die durch radioaktive Strahlung durch den menschlichen Körper absorbiert oder aufgenommen wird:

  • 6 Sievert: Tödliche Dosis (Nach direkter, kurzzeitiger Bestrahlung durch Atombombe)
  • 4 Sievert: Wenige Menschen können bei richtiger Behandlung gerettet werden.
  • 1 Sievert: Symptome wie Haarausfall, statistische Erhöhung des Krebsrisikos signifikant.
  • 250 Millisievert: Das Blutbild beginnt sich zu verändern
  • 1 MilliSievert: 1’000-er Teil eines Sievert
  • 1 MikroSievert: 1’000’000-er Teil eines  Sievert.

Betrachten wir uns doch mal das in der Liste gefährlichste Objekt bei Fukushima:

Am 29. Januar 2012 war das  der Messpunkt Fukushima I MP 7. Die Liste der aktuellen Strahlenbelastung in Gray in der unmittelbaren Nähe um die havarierten Kernkraftwerke Fukushima Daichi  zeigt einen Wert von 88 μGy/h, was 88 Mikrosievert pro Stunde entspricht (Gray“ sind für Röntgen- Alpha- und Gammastrahlen identisch mit Sievert). Dieser Wert ist während Tagen und Wochen nicht gesundheitsgefährdend.

Zum Vergleich: Symptome werden erst ab 1 Sievert (11’000-fache Dosis von 88μS/h) überhaupt erkennbar, das Blutbild beginnt sich allerdings schon ab 250 Millisievert (4’000-fache Dosis von 88μS/h) zu verändern. Die jährliche Belastung erreicht demnach am gefährlichsten Punkt um Fukushima Daichi den Wert von 771 Millisievert oder 0.77 Sievert pro Jahr. Diese wenigen stark belasteten Zonen sind demnach zur Besiedelung noch nicht geeignet. Die Belastung nimmt aber kontinuierlich und relativ schnell ab und sie wird spätestens in wenigen Jahren auf ein gut verträgliches Niveau sinken. Der restliche grosse Teil, geschätzte 80% der Region Fukushima könnte problemlos sofort wiederbesiedelt werden.

Bild: November 2011

Es ist eine Tatsache, dass eine bestimmte Dosis innerhalb kurzer Einwirkzeit grösseres Schadenpotenzial hat, als die gleiche Dosis über ein Jahr verteilt.

Es kann demnach zusammenfassend festgehalten werden, dass die Dosis in Korrelation mit der Einwirkdauer betrachtet werden muss, um ein Gebiet als bewohnbar oder nicht bewohnbar zu taxieren. Die für die Beurteilung angewendeten Höchstdosen sind aber immer noch auf dem Prinzip der linearen Belastung ausgelegt, was heute als widerlegt bezeichnet werden kann. Auch unterliegen Journalisten immer wieder dem Denkfehler, dass sie die Stundenbelastung und die Jahresbelastung in Sievert nicht unterscheiden. Die Belastung in Sievert pro Stunde ist überproportional schädlicher als die Belastung in Sievert pro Jahr. Das leitet sich auch davon ab, dass die relativ geringe Strahlenbelastung von ca. 100 Millisievert pro Jahr in aktuellen Studien nicht als schädigend bezeichnet wird.

Fukushima ist und bleibt für Jahre eine Katastrophe – wegen des Tsunami

Wir haben oben den eigentlichen Hotspot, die heisseste Zone der Kontamination betrachtet. Es gibt in der Region um Fukushima Daichi verschiedene weitere lokale Hotspots, die alle eine geringere Belastung aufweisen. Man sieht in der Liste gut, dass es sehr lokal begrenzte Bereiche sind, die höhere Strahlendosen emittieren. Sie wurden von Weiss (wenig belastet) über Gelb, Orange bis Rot (stark belastet, MP7) farblich unterschieden. Die weissen Felder überwiegen in der Liste stark. Ihre Belastung reicht von 0.001 bis 0.069 Mikrosievert Absorptionsrate, was als absolut unbedenklich bezeichnet werden kann.

Die Karte zeigt uns aber auch, dass diese Messpunkte in relativ grosser Distanz zum Unfallort liegen. Man kann sie deshalb nicht zur Region zählen und wir ignorieren sie deshalb für unsere Betrachtung.

Die Karte der Region (Ausschnitt bitte vergrössern) zeigt uns die realistischere Belastung, die nun schnell zu Gelb und Orange wechselt. Diese Belastung bewegt sich zwischen 0.070 und 0.7  mit einem Mittelwert von ca. 0.09 Mikrosievert pro Stunde. Diese Werte sind nicht gefährlich. Sie sind in dieser Karte auch Hintergrundstrahlenbereinigt. Die Farbe bedeutet demnach die Differenz zur urssprünglich gemessenen Hintergrundstrahlung (Natürliche Strahlung).

Die Katastrophe“ besteht demnach aus der Sicht der Bevölkerung ausschliesslich aus über 15’000 Toten des Tsunami und die auf diesen zurückgehenden direkten Zerstörungen der Städte und der Infrastruktur – die Havarie des Kernkraftwerks Fukushima kann daran keinen entscheidenden Beitrag vorweisen. Die Tatsache, dass praktisch niemand von der Tragödie der vielen Tsunamitoten  für die Familien und Kinder spricht, zeigt wie opportunistisch die Welt mit dem Thema umgeht. Das ist ausserordentlich unethisch und unanständig gegenüber den Hinterbliebenen dieser Naturkatastrophe. Ein Vergleich der Schäden und der Wirkung in der Presse zeigt die niederen Beweggründe der Atomkraftgegner und des Journalismus deutlich auf:

  • Havarie KKW: 2 Tote, bei KKW Fukushima Daichi, nicht als Folge von Strahlung sondern Tod durch Tsunami: Ein riesiges internationales Geschrei der Atomkraftgegner, bewirkt grundlos eine energiepolitische Wende in ganz Europa. Politiker messen sich gegenseitig in vorauseilender aber unbegründeter Kritik an Atomkraft, werden allerdings bei ehrlicher Zurückhaltung mit Nichtwahl durch die desinformierte Bevölkerung (Medienbedingt) bestraft. Die Strahlendosis in der Umgebung ist von Beginn weg vorhanden, wirkt aber zu keinem Zeitpunkt generell lebensbedrohend.
  • Tsunami: 15’000 Tote, 5’000 noch vermisst: Es sind in den westlichen Medien bisher kaum Massnahmen gegen den nächsten Tsunami diskutiert worden. Niemand fordert ein Umdenken der Gefahrenanalyse für Tsunamis.

Eine kleine Zwischenbilanz

Die einleitenden Worte zum Artikel der NZZ vom 13. November 2011 über die Stadt Ramsar im Vergleich mit Fukushima sind demnach richtig. Ganz anders verhält es sich mit der unbegründete Schürung der Angst westlicher Atomkraftgegner vor minimalster Strahlenbelastung und Wirkung im Bereich von wenigen Mikrosievert pro Jahr. Im Vergleich zur natürlichen Strahlenbelastung in Ramsar sind die Phobien der europäischen Atomkraftgegner nur als lächerliche, vollkommen unbegründete Übertreibung zu sehen.

Es ist aber auch nicht zulässig, bei Belastungen im Bereich von 200 Millisievert pro Jahr von einem erhöhten Krankheitsrisiko zu reden. Hier ist das Beispiel Ramsar für die Ungefährlichkeit geringer Strahlendosen,  gültig und nachvollziehbar. Es geht hier demnach um zwei Grundsatzfragen:

  1. Sind schon kleinste Mengen Radioaktivität schädlich (LNT, Linear-to-threshold) ?
  2. Sind erst höhere Dosen schädlich (überproporzionale Wirkung)?

Die LNT – Theorie wurde von allen ernstzunehmenden Wissenschaftlern als eindeutig unterlegen bezeichnet. Die Praxis zeigt das pure Gegenteil einer linearen Belastung. Sie ist auch medizinisch und historisch gut widerlegbar. Es gibt keine griffigen Anzeichen für die Aufrechterhaltung der LNT – Theorie. Sie wird durch die Atomkraftgegner lediglich als Argument gegen Kernkraftwerke eingesetzt – etwas Besseres haben sie bisher nicht gefunden.

Der europäische Schrei nach Abschaltung der KKW

Warum schreien die Atomkraftgegner in Europa wie am Spiess? Die Zustände in Fukushima sind und waren nie mit den Umständen in Europa vergleichbar. Japan hat verschiedene unverzeihliche Fehler und Unterlassungen begangen, damit der Atomunfall seinen Lauf hat nehmen können. Hier nur die Wichtigsten:

  • Unterlassung I: Trotz historischem Wissen um die relativ grosse Wahrscheinlichkeit eines solch zerstörerischen Tsunami hat die hierarchiegläubige Gesellschaft Japans darauf verzichtet, Fukushima Daichi entsprechend zu sichern. Das ist grob fahrlässig und hat nichts mit einer oft erwähnten „Modernen Industriegesellschaft“ westlicher Prägung zu tun. Japan war und ist ein Entwicklungsland, was Selbstkritik und Unterwürfigkeit vor Vorgesetzten Stellen betrifft. In westlichen Atomkraftwerken würden Warnungen und Hinweise offen ausgesprochen und dem Vorgesetzten in geeigneter Form mitgeteilt. Die westlichen Kernkraftwerke unterscheiden sich denn auch entscheidend im Bereich Sicherheit von denen der Japaner. Das ist mit ein Hauptgrund, warum in Japan auch ein Jahr nach dem Unfall noch praktisch alle Kernkraftwerke abgeschaltet sind. Aufrüstung der Sicherheit tut Not!
  • Unterlassung II: Sicherheitsvorkehrungen, wie sie in westlichen Kernkraftwerken seit über 10 Jahren zum Standard gehören, wurden aus Kostengründen nicht eingebaut. Deshalb konnte sich Knallgas entwickeln, das mit der Explosion des Containments die Verteilung des kontaminierten Materials in die Atmosphäre und damit auf die Landstriche rund um Fukushima erst ermöglicht hat.

Die darauf folgende Kritik der europäischen Atomkraftgegner an allen globalen atomaren Einrichtungen ist eine unehrliche Überreaktion. Die Vorfälle in Japan wurden umgehend dazu benützt, eine riesige Panikwelle zu schüren. Mit den bekannten Folgen für die Energieplanung im gesamten deutschsprachigen Raum. Alte Phobien wurden aus den Schubladen gezogen, unwahre Behauptungen von Medien und befangenen NGOs transportiert. So bekam auch die unerklärliche Angst vor kleinsten, eindeutig unbedenklichen Strahlenmengen wieder eine Bedeutung.

Die NZZ ist nicht die einzige Zeitung, die den unbegründeten Missstand um die Radiophobie diskutiert hat.

Artikel in der Weltwoche vom 10. November 2011:

Die Heilkraft der Radioaktivität:

In der Vergangenheit hat es viele Produkte gegeben, die bewusst mit Radioaktiven Stoffen versetzt worden sind: Seifen, Lippenstift, Sonnencrèmes und sogar Getränke. Zitat Weltwoche über die Atombombenabwürfe und ihre Folgen in Japan:

Bemerkenswert sind Beobachtungen bei den Überlebenden der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki. Während die Überlebenden, die einer  hohen Strahlendosis ausgesetzt waren, im Alter oft an Krebs erkrankten, zeigte sich bei denjenigen mit tiefer Strahlenbelastung das Gegenteil: Sie litten etwas seltener an Leukämie als Menschen, die nicht von Strahlung betroffen waren. In einer Dosis von bis zu 200 Millisievert schien sich die Radioaktivität positiv für die Atombomben-Überlebenden auszuwirken.

Und:

1995 kam eine andere Studie zum Schluss, dass Lungenkrebs in den Gebieten der USA mit hoher Belastung durch radioaktives Radon seltener auftritt. Erwartet worden war das Gegenteil. Das Resultat sorgte für ungläubiges Staunen unter Forschern. Man vermutete methodische Fehler. Doch 2008 bestätigte eine weitere Studie, dass Radon in mässiger Dosis das Risiko von Lungenkrebs senkt.

Diverse weitere Studien unterstreichen diesen Effekt weltweit. Zusammenfassend zeigen diese Studien, dass eine Belastung von 60 Millisievert vermutlich den grössten positiven Gesundheitseffekt ergibt. Die französische Akademie der Wissenschaften hat schon im Jahr 2005 mit der „Linear-to-threshold“ – Annahme (LNT) gebrochen. Sie ist der Meinung, dass bei einer Strahlenbelastungen unterhalb von 100 Millisievert keine  Risiken erkennbar sind.

Behauptete Leukämie-Häufigkeit bei Kindern in der Nähe von Atommeilern

Immer wieder tauchen Studien zu diesem Thema auf. Meist von „geneigten“ Organisationen wie Greenpeace bestellt, konstruieren sie mit viel wissenschaftlicher Verwirrung aus Mücken Elefanten. Einer vertieften kritischen Betrachtung halten sie allesamt nicht stand. Die aktuelle Schweizer Studie „CANUPIS“ relativiert diese Angstmachereien mit einer objektiven Studie grundlegend. Das Fazit der Universität Bern lautet:

Eine grosse schweizweite Langzeitstudie fand keine Hinweise dafür, dass kindliche Krebserkrankungen in der Nähe von Kernkraftwerken häufiger auftreten als anderswo. Die CANUPIS-Studie wurde vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM) der Universität Bern in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Kinderkrebsregister und der Schweizerischen Pädiatrischen Onkologiegruppe durchgeführt.

Diese klare Aussage hat bei den Umweltverbänden keinesfalls zu einem Umdenken geführt. Die Schauermärchen sind lebens- und vor allem spendenerhaltend für die Atomkraftgegner und ihre Verbände wie Energiestiftung und Greenpeace. In allen einschlägigen Foren findet sich die schauerlichsten Märchen von leukämiekranken Kindern im Umkreis von Kernanlagen weiterhin. Das Verhalten passt gut zu den anderen haarsträubenden Behauptungen der Atomparanoiker, die auf den genau gleich falschen wissenschaftlichen Grundlagen aufbauen.

Das finden wir bei der Energiestiftung dazu (Stand 15. November 2011):

Der Austritt von Radioaktivität ist auch im „Normalbetrieb“ eines AKW unvermeidlich und erhöht das Krebsrisiko der lokalen Bevölkerung.

und

Je näher ein Kind am AKW wohnt, desto größer die Wahrscheinlichkeit, an Krebs und Leukämie zu erkranken.

Dazu muss man wissen, dass die durch KKW emittierte, zusätzliche Strahlung den 500-sten Teil der natürlichen Umgebungsstrahlung ausmacht. Bei der typischen, natürlichen Strahlenbelastung von 1-2 Millisievert pro Jahr im schweizerischen Mittelland kann man im Vergleich mit obigen Werten nicht von „Belastung“ reden. Eine erhöhte „Belastung“ wäre aus gesundheitlichen Gründen sogar wünschenswert – gerade für die Krebsstatistik.

Die Energiestiftung unter Leitung des umtriebigen Grünen Geri Müller (Originalton Herbst 2010: „in vier Jahren gibt es kein Uran mehr„) gibt dazu eine liebevoll gestaltete Broschüre heraus. Sie soll die sorgenden Eltern mit unhaltbaren Aussagen davon abhalten, objektive und fundierte Erkenntnisse für Atomkraft zu entwickeln und den letzten Rest an menschlicher Vernunft zuzulassen.

Schauen wir noch bei Greenpeace vorbei

Auch hier findet man nur die alten „genehmen“ Studien und die so wunderbar passende Mär von den bösen kindertötenden Atomkraftwerken (November 2011). Greenpeace scheut sich auch nicht, die dümmsten Aussagen über Windkraftwerke zu verbreiten. Je dümmer desto besser. Es muss nur in das Marketingkonzept passen, dann darf man bei Greenpeace den grössten Mist verbreiten (1 Windkraftwerk soll 6’000 Haushaltungen mit Strom versorgen!).

Die Basler Windradlobby wie üblich zuveroderst dabei

In der Ausgabe „Sonnenklar“ vom 1. Februar 2012 verbreiten die Politiker Eric Nussbaumer, Didier Berberat und der Rudolf Rechsteiner-Klon Beat Jans genüsslich die unbewiesenen Behauptungen über die böse Wirkung der Atomkraft, die unbelegbaren Arbeitsplätze durch die Energiewende und den üblichen irreführenden Wortkonstruktionen (Eric Nussbaumer, grossmundig):

„Die Wissenschaft kommt zum Schluss, dass der Umstieg volkswirtschaftlich verkraftbar ist; unter anderen zieht die ETH dieses Fazit.“

Neben der Tatsache, dass diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht, ist der Umstieg für Leute wie Eric Nussbaumer, Rudolf Rechsteiner und Beat Jans sehr gut verkraftbar, schliesslich sind oder waren sie Teilhaber, Geschäftsführer, Präsidenten und Mitglieder der ADEV, einer Genossenschaft alter Atomkraftgegner, die sich heute mit dem Bau von Anlagen der erneuerbaren Energie finanziert. Man findet bei diesem sozialdemokratisch gesteuerten Fimenkonstrukt so kapitalistische Elemente wie Obligationen und Aktien, die man zeichnen kann. „Bürgerbeteiligungen“ an Windkraftanlagen sind gerade hoch im Kurs.

Geld stinkt nicht, wenn man es in den eigenen Sack stecken kann – auch nicht für die basler Weltverbesserer. Die gleichen Personen arbeiten aktiv dafür, dass die schweizer Landschaften mit Industrieanlagen gigantischen Ausmasses verbaut werden sollen – sinnlose Windräder im Land der Flauten! Die Broschüre „Sonnenklar“ strotzt von Falschaussagen mit dem einzigen Zweck: Angst machen, damit der Spendenrubel rollt. Das heuchlerische Motto dieser raffinierten Umweltverschmutzer lautet denn auch:

„Meine Umwelt ist mir etwas wert“

Bewusst an der Nase herumgeführt

Die Bevölkerung in der Schweiz, Deutschland und Österreich wird von „pseudogrünen“ Politikern aller Parteien und einigen Umweltverbänden seit Jahrzehnten an der Nase herumgeführt. Sie lügen dermassen unverschämt, dass die Balken krachen. Das Spiel mit der Angst zahlt sich immer wieder aus. Mit einem institutionalisierten Geheul haben es Extremisten geschafft, die vernünftige Energiepolitik eines ganzen Kontinents ins Gegenteil zu kehren. In den 60-er bis 80-er Jahren des letzten Jahrhunderts haben diese Organisationen noch einen Sinn gehabt. Die Umweltverschmutzung hat damals besorgniserregende Ausmasse angenommen.

Heute kann man davon nichts mehr spüren. Die Bevölkerung sammelt, entsorgt, und schützt, dass es eine Freude ist. Das ist den Umweltverbänden zugute zu halten. Heute betreiben sie nur noch ein peinliches „Halten des erreichten Besitzstandes“. Es braucht diese Organisationen nicht mehr. Sie kosten Geld und schaden der weiteren Entwicklung einer selbstbestimmten Gesellschaft.

Es gibt Umweltverbände, die nach wie vor dringend benötigt werden. So kümmert sich die Pro Natura meistens tatsächlich um die Natur, der WWF arbeitet intensiv in der Jugendbildung zum Thema Natur, wenn einzelne Exponenten nicht gerade wieder mal den Atomkraftgegnern in die Hände arbeiten. Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz und die Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft versuchen, die Landschaft vor den unbrauchbaren Windrädern zu schützen.

Was in Fukushima technisch wirklich geschehen ist:

http://windland.ch/doku_allgemein/Deutsches_Fukushima_Desaster.pdf

Gute, einfach Erklärung, wie Radioaktivität wirkt:

http://www.world-nuclear.org/education/ral.htm

Tabelle zum Verhältnis Mikrosievert – Millisievert – Sievert

Link zu allgemeinen Begriffserklärungen:

http://www.scilogs.de/wblogs/blog/die-sankore-schriften/medizin/2011-03-13/fukushima-gesundheitliche-risiken-f-r-die-bev-lkerung

Biologische Nahrungsproduktion, grüne Stromproduktion und andere sinnlose Modeströmungen

Nina Federoff in der NZZ vom 26. Februar:

„Pardon, das ist verrückt“

Nina Federoff wurde von Andreas Hirstein zu Sinn und Unsinn von biologischen Nahrungsmitteln befragt. Die amerikanische Pflanzenbiologin und Präsidentin des grössten Wissenschaftsgesellschaft der Welt AAAS war auch als wissenschaftliche Beraterin von Condoleezza Rice tätig. Im Interview äussert sie sich kritisch zur Produktion und Konsum von biologisch hergestellter Nahrung.

„Die Zusammensetzung von Bioprodukten unterscheidet sich nicht von konventionell produzierten Lebensmitteln. Bioprodukte sind nicht besser. Der Erfolg der Biolandwirtschaft beruht auf Weltanschauungen, nicht auf wissenschaftlichen Fakten.“

„Die Biolandwirtschaft ist weniger effizient, wenn sie eine Sekunde darüber nachdenken, können Sie das verstehen: Wenn Sie einen Sack Dünger kaufen, müssen sie kein Land freihalten, auf dem Sie Futter für Tiere produzieren, deren Dung Sie anschliessend auf den Feldern ausbringen. Deswegen braucht die Biolandwirtschaft viel grössere Flächen – sie ist ungefähr nur halb so effizient wie die konventionelle Landwirtschaft.“

„Die Leute können tun, was sie wollen. Aber wenn wir heute 7 Milliarden Menschen auf dem Planet ernähren wollen, dann gibt es nicht genug Land auf der Erde, um alle mit Bioprodukten zu versorgen. Wenn die Bioproduktion besser für die Gesundheit wäre, dann müssten wir die Produktivität davon steigern. Doch das ist sie nicht!“

Die ideologische Verwandschaft mit „Grünem Strom“

Was hat dieser Auszug eines Interviews auf einem Blog für Energiefragen verloren? Der Grund dafür ist einleuchtend: Die rein ideologische Bedeutung von Biologischer Nahrungsproduktion hat eine Zwillingsschwester: Sie heisst „Grüne Stromproduktion“. Mit den genau gleich unbegründeten, wissenschaftlich faktenlosen „Grünen Energie“ haben wir dasselbe Problem.

Sie taugt zu nichts Anderem als der ideologischen Befriedigung von stark beworbenen, oberflächlich denkenden, viel zu reichen 10% Menschen, die darin den letzten Kick für ein langweilig gewordenes Leben finden. Auch die sogenannte „Grüne Energie“ ist bei genauerem Hinsehen einfach Energie, die besonders ineffizient und umständlich umgewandelt worden ist. Anstelle der effizienten Energieumwandlung in Grosskraftwerken wird jedes Tröpfchen Wasser, jedes Lufthäuchchen und jedes Lumen Sonne mühsam aufgefangen und unter Zuhilfenahme komplexester Technologieen und minderwertiger Wirkungsgrade in eine andere Form von Energie – meistens Strom – gebracht. Wegen der systemischen Stochastik der alternativen Energiequellen kommt an den Steckdosen in Zürich, Basel und Genf im besten Fall 50% des ursprünglich produzierten Stroms an. Die Differenz wird grosszügig angereichert mit konventionellem Strom und die Rechnung von der EWZ enthält selbstverständlich den ursprünglich in Italien oder sonstwo hergestellten 100% grünen Strom. Eine ganz neue Form von finanzieller Absolution – ähnlich sinnvoll wie der Besuch beim Beichtvater ohne die anschliessende Umsetzung der erhaltenen Ermahnungen.

Wenn das schon alles wäre …

Die Grünstromlobby, die sich damit vor allem Prestige, ein grünes Image und nicht zuletzt einen grösseren Gewinn verspricht, scheut sich nicht im geringsten, diesen Strom durch Zertifikate, konstruierter Vorschriften und lahmer Tests noch etwas grüner erscheinen zu lassen. Wie auch bei der Biologischen Nahrungsproduktion wundert sich nur, wer die Sache etwas genauer liest:

Naturmade Star Bedingung für Windkraft:Aufgrund der Selbstbeschränkung des Verbandes Suisse Eole, Windkraftanlagen nur auf jenen Flächen zu errichten, die gemäss dem Konzept Windenergie Schweiz“ als umweltverträglich bezeichnet werden, kann dieses Kriterium in der Schweiz in der Regel als erfüllt postuliert werden.

Gäbe es keinen Natur-Kautschuk, er wäre hiermit erfunden: Das Wort „umweltverträglich“ kommt im erwähnten „Konzept Windenergie Schweiz“ nicht vor. Die darin eh schon schwabbelig formulierten Grundlagen werden mit Füssen getreten und äusserst sinnfrei interpretiert. So empfiehlt die „Suisse Eole“ auf der gleichen Gummiunterlage einen Abstand von generell 300 Metern zu bewohnten Gebäuden. Ein Abstand, der in keinem europäischen Land so kurz empfohlen wird. Liest man nun noch den Methodenbericht über die Entstehung des erwähnten „Konzept Windenergie Schweiz„, belegt sich die eigentliche Aussage von „300 Meter Abstand bei 70 Meter Nabenhöhe„. Auch bei genauer Auslegung des Konzepts sind die Abstände immer noch viel zu gering, aber immerhin etwas erträglicher. Der geforderte Abstand zum Wald von 50 Metern wird kaum je eingehalten und rechnet sich in der Auslegung der Windradlobby ganz selbstverständlich vom Mast der Turbine aus, weil das ja nicht klar definiert worden ist. Der Ursprung der 4,5 m/s Mindestwindgeschwindigkeit für Standorte von Windkraftanlagen bleiben sogar eingefleischten deutschen Windradprofis ein unlösbares Rätsel.

Gleich abenteuerlich wird der statistische Stromverbrauch der Haushalte nach System „Suisse Eole“ gerechnet. Da wird nur 60% des statistisch belegten Werts ausgewiesen, damit es in der Schweiz jeweils etwas mehr mit Windstrom beglückte Haushalte gibt.

Kritiker kriegen keinen Lohn und keine Subventionen

Diese Interpreten, die also beim Parkieren ihres Autos konsequenterweise auch nicht auf die Spiegel und Ecken ihres Autos, sondern auf die Position des Aschenbechers in der Mittelkonsole achten müssten, dürfen sich auf die Zertifizierung der Price Waterhouse Coopers abstützen. Das ist für niemand ein juristisches Problem, denn alle Bestimmungen können so ausgelegt werden, wie man gerade Lust hat. Fair ist, dass ich das ja auch dürfte. Mein Problem ist nur, dass ich beim Lügen so schrecklich rot werde und sich die Aneignung dieser speziellen Lebensphilosophie in meiner Situation nicht in Bares ummünzen lässt. Kritiker kriegen keinen Lohn, kein GA-Abonnement und keine Subventionen zugesprochen. Sie stehen bestimmt auch nicht auf der geheimen Gehaltsliste der Windradhersteller.

Die Grundlagen werden so konstruiert, dass es passt

Bei der zugrundeliegenden „wissenschaftlichen Diskussion“ des „Vereins für umweltgerechte Elektrizität“ sieht es nicht besser aus. Ein typisch pseudowissenschaftliches Gefälligkeitsgutachten, das unter dem Einfluss der Windradlobby geschrieben wurde, ist das Papier „Globale Umweltkriterien für Ökostrom„. Ein Ausschnitt aus dem Dokument:

„6.2 Windkraftwerke: Nicht bewertet werden mit dem Eco-indicator 99 Einflüsse auf das Landschaftsbild und Lärmemissionen der Anlagen. Diese Auswirkungen können über die lokalen Kriterien erfasst werden.

Genauso wenig werden andere systemische Nebeneffekte einer fehlgeleiteten grünen Energieproduktion behandelt. Als Beispiel sei hier nur die 98%-ige Stützung der installierten Nennleistung aller Windkraftwerke durch Kern- Gas- Kohle- und Ölkraftwerke erwähnt. Sie findet einfachheitshalber in der Betrachtung des „Vereins für umweltgerechte Elektrizität“ gar nicht statt.

Das Ausblenden wichtiger Fakten hat in der Schweiz System. Auch die „Schweizerische Energiestiftung“ hat auf dem rechten Auge grosse Scheuklappen montiert, wenn es um die Frage nach der Schädlichkeit von geringen Mengen radioaktiver Strahlung kommt. Man macht lieber weiterhin den Eltern Angst mit pseudowissenschaftlichen Schauermärchen über drohende Krebserkrankungen von Kindern in der Nähe von Kernanlagen. Die aktuelle Studie „CANUPIS“ des Bundesamtes für Gesundheit, welche einen Zusammenhang kategorisch ausschliesst, wird derweil gerne ignoriert.

Der Mensch will betrogen werden, weil er die Welt nicht erträgt, wie sie ist

So kaufen all diese Erde rettenden Menschen unter Zuhilfenahme einer Absolutionszahlung mit dem Namen „Grüne Energie“ ein Produkt, das ganz ohne griffige Bedingungen als „zertifiziert“ und mit dem notwendigen Hauch an Wissenschaftlichkeit daherkommt. Sie bekommen die Hälfte der versprochenen Produkts, das – wie bei den biologischen Nahrungsmitteln auch – von konventionell hergestellten Produkten nicht unterschieden werden kann. In verschiedenen europäischen Ländern stossen die gleichen Praktiken der biologischen Nahrungsproduktion auf harsche Kritik. Der grosse Skandal wurde kurze Zeit in allen Headlines der Medien geführt. Wenn beim grünen Strom auf dieselbige Art geschummelt wird, interessiert das niemanden.

Lassen sie sich gerne betrügen? Vielleicht bei einer Promotionsfahrt für Heizdecken mit einem dafür gemieteten Busunternehmen? Sie haben Glück und benötigen heute nur noch ein spezielles Stromabonnement der EWZ oder irgend eines anderen Anbieters von „grünem Strom„: Doppelt bezahlen und dafür das Gleiche erhalten, wie der budgetbewusste und genauso naturschützende Nachbar! Dafür erhalten sie zusätzlich das kostbare, unbegründete und wunderbare Gefühl, etwas Gutes für die Welt getan zu haben. Lassen Sie sich das von mir auf keinen Fall wegnehmen!

Es gäbe schon ehrliche, grüne Energie …

Es wäre problemlos möglich, ehrlich grüne Energie anzubieten und herzustellen. Dazu müssen die Kriterien aber erst einmal griffig, genau und realistisch daherkommen. Windräder, wo es keinen Wind gibt, Wasserkraftwerke in Rinnsalen, wirkungslose Sonnenkollektoren, wo es keine Sonne hat, ausgeblendete Schäden an Landschaft, Lebensraum und Natur, extreme Ineffizienz durch falsche Marktanreize: Das ist nicht die Basis einer grünen Stromversorgung. Wer Geld mit grüner Energie verdient, wird niemals in der Lage sein, objektive Lösungen anzubieten. Er wird immer nur seinen ganz eigenen Vorteil herauszuschinden versuchen. Das ist menschlich.

Unabhängige Umweltschützer, praktische Techniker und pragmatische Politiker müssen sich zusammenraufen und den Herstellern sinnvolle Bedingungen aufzeigen. Dann kann es gut kommen. Wir sind noch nicht einmal beim Start dieses Prozesses…

Verzeihen Sie mir zum Abschluss die flexible, leichte Abänderung des Zitats von Nina Federoff:

„Die Leute können tun, was sie wollen. Aber wenn wir heute 7 Milliarden Menschen auf dem Planet mit grünem Strom versorgen wollen, dann gibt es nicht genug Land auf der Erde, um alle damit zu versorgen. Wenn die Grüne Energie besser für die Menschen oder die Natur wäre, dann müssten wir die Produktivität davon steigern. Doch das ist sie noch nicht!“

Als Ergänzung empfehle ich folgenden Artikel: Wind- oder Sonnenkraft – was bringt mehr nutzbare Energie?

Nina Federoff in der New Yor Times:

Wind- oder Sonnenkraft – was bringt mehr nutzbare Energie?

Eine Frage, die so noch kaum je diskutiert wurde

Erneuerbare Energie stammt – mit Ausnahme der Geothermie – aus einer einzigen Quelle: Die Sonne liefert uns Unmengen an Energie in Form von Lichtwellen und Wärmestrahlung. Sie treffen auf die Erde und werden seit dem Beginn des Lebens durch Pflanzen, Tiere und Menschen in andere Energieformen umgewandelt. In ihrem Ursprung ist es eine reine Kernenergie. Energie aus der Kernfusion von Wasserstoff in Helium.

Die Photosynthese ist wohl das bekannteste Beispiel einer natürlichen Umwandlung von Sonnenenergie. Sie ist auch die erste Form von Energieumwandlung, die nicht auf Kernspaltung oder Kernfusion gründet. Sie hat auf der Erde ihren Anfang durch die Entstehung des Lebens genommen. Das Leben selbst ist eine komplizierte Form von Energieumwandlung. Ohne Energie gibt es deshalb auch kein Leben. Dabei muss man beachten, dass diese Urform von Energieumwandlung einen relativ schlechten Wirkungsgrad aufweist. Lediglich 3-5% der auf der Erde auftreffenden Sonnenenergie wird dabei in pflanzliche Materie und Zucker umgewandelt. Trotz dieses schlechten Wirkungsgrades entstanden alle fossilen und pflanzlichen Energieträger ursprünglich aus der Energie der Sonne.

Die Menschen haben mit der Zeit gelernt, diese Energie gezielt einzusetzen. Das Feuer hat die ersten Menschen schon bald gewärmt, ihre Spiesse gehärtet und ihre Nahrung zubereitet. Heute wird vor allem die sogenannte „Neue Erneuerbare Energie“ aus verschiedenen Zwischenformen der Sonnenenergie gewonnen: Wind, Wellen, Wasserkraft, Abfall, Pflanzenmaterial oder Holz. Die Umwandlung erfolgt mittels technischer Hilfsmittel. Wir werden hier die drei Hauptumwandler Windkraftnutzung, Photovoltaik und Sonnenthermik miteinander vergleichen.

Sonnenwärme im klaren Vorteil

Um es vorwegzunehmen: Die Sonnenwärmenutzung ist mit Abstand die erfolgreichste, ausgereifteste und sinnvollste Nutzung von „Neuer Erneuerbarer Energie“. Weit abgeschlagen, noch weit entfernt von der Photovoltaik, finden wir die Windenergie. Die weltweit nutzbare Windenergie beträgt gerade mal 0.53 Watt pro Quadratmeter nichtglaziale Erdoberfläche. Sonnenwärme kann mit einem Anteil von 116 Watt pro Quadratmeter die 219-fache Leistung erbringen. Beide Technologien werden dabei wirkungsgradbereinigt und als effektiv nutzbare Energie im praktischen Einsatz verglichen. Selbst die Photovoltaik schneidet wesentlich besser ab, als die Windenergie: Mit 33 Watt pro durchschnittlichem Quadratmeter Landfläche ist sie immer noch rund 62 mal wirkungsvoller als die Umwandlung von Windenergie in elektrische Energie. Wie kann das sein?

Die zugrundeliegenden Zahlen

Quellen: Siehe unter „Referenzen“

  • Durchschnittliche Solarkonstante 1’400 W pro Quadratmeter (bei senkrechter Einstrahlung)
  • Durchschnittliche globale Sonnenenergieeinstrahlung pro Quadratmeter: 165 W
  • Globales, nutzbares Windaufkommen Binnen in TW (Terawatt): 68 TW
  • Oberfläche Erde: 510 Mio Km2
  • Landfläche Erde: 148 Mio Km2 (vor Abzug Vereisungsfläche)
  • Abzug Vereisungsfläche gemäss IMS – Vereisungskarte: 20 Mio Km2
  • Wirkungsgrade: Wind 50%, Sonnenthermik 70%, Photovoltaik 20%

Als Vergleichsgrösse für die einzelnen Umwandlungstechniken bewährt sich interessanterweise eine Flächengrösse. Quadratmeter sind eine Einheit, in der Begriffe wie die Solarkonstante und durchschnittliche Leistung in Watt pro Quadratmeter in diesem Zusammenhang oft angewendet werden. Der Eintrag von Sonnenenergie ist ja auch bezogen auf die der Sonne zugewandte Seite der Erde, was im Endeffekt einer simplen Fläche entspricht: Die Fläche einer Halbkugel. Bei der Landfläche werden nur die „unvereisten Zonen“ berücksichtigt, da sich die Dokumente für Windkraft auch nur auf diese Zonen beschränken. Die Bedeutung des globalen Windaufkommens muss bei dieser Anlage unberücksichtigt bleiben, weil die Zahlen nur für das Binnenwindaufkommen vorhanden sind. Eine Verschiebung des Verhältnisses hat das kaum zur Folge, da alle beschriebenen Technologien auch auf die komplette Erdoberfläche angewendet werden können.

Die Rechnung

  • Windenergie: 68’000’000’000’000 W / 128’000’000’000’000 m2 = 0.53 Wm2
  • Sonnenwärme: 165 W * 0.7 = 116 Wm2
  • Photovoltaik: 165 W * 0.2 = 33 Wm2

Diskussion

Sind diese Wirkungsgrade und die Leistung vergleichbar? Alle erwähnten Technologien verfügen über den oben erwähnten maximalen Wirkungsgrad, der nur bei optimalen Verhältnissen erreicht wird.

Bei Wind wird der Wirkungsgrad bei einer konstanten Windgeschwindigkeit von ca. 8.5 m/s erreicht (30 Kmh). Bei Windkraft ist wichtig, zu wissen, dass die Leistung in der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit zunimmt. Auf der anderen Seite müssen Windkraftwerke bei spätestens 35 m/s (126 Kmh) aus technischen Gründen abgeschaltet werden. In der Regel findet die Abschaltung schon viel früher statt (24-28 m/s). Der Wirkungsgrad fällt markant zusammen, wenn Winde über 14 m/s erreicht werden. Die Nennleistung bleibt zwischen der Nennwindgeschwindigkeit und der Abschaltwindgeschwindigkeit konstant hoch. Es werden kaum mehr als 2’000 Volllaststunden jährlich erreicht. An Binnenstandorten (Distanz zur Küste ist entscheidend) fällt auch dieser Wert schnell unter eine akzeptable Grösse. Windkraft ist die unzuverlässigste erneuerbare Energiequelle. Der Intervall zwischen Flaute und Windaufkommen kann im Extremfall Wochen betragen. Die Speicherung des damit gewonnenen Stroms ist bisher kaum gelöst. Die Speicherung mittels Wasser in Speicherseen ist nur in Ausnahmefällen eine in der Praxis funktionierende Lösung, weil der Strommarkt den teueren Windstrom aus der Schweiz kaum dafür verwenden will, während er deutschen Windstrom praktisch gratis bekommt. Die deutschen Windräder verfügen heute noch über praktisch keine Möglichkeit der Speicherung in Pumpspeicherkraftwerken. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass ein grosser Teil des erzeugten Stroms nie an der Steckdose eines Kunden ankommt. Was nicht sofort verbraucht wird, ist verloren. Die fehlende Steuermöglichkeit der Leistung fällt bei dieser Technologie extrem ins Gewicht. Das hat unerwünschte Nebeneffekte wie systemische Treibhausgasemissionen und die Notwendigkeit von mitlaufenden Ersatzkapazitäten für die Stabilisierung des Stromnetzes zur Folge.

Die Umsetzung von Sonnenwärme leidet unter Bewölkung und Nebel. Der Vorteil ist aber, dass die Sonne mit Sicherheit jeden Tag scheint. Das erhöht das theoretische Potenzial und wirkt sich auch in der Praxis stabiler aus, als das zum Beispiel bei Wind der Fall ist. Da die Energie nicht umgeformt werden muss, ist der Wirkungsgrad entsprechend hoch. Sonnenwärme kann in der Praxis auch eine indirekte positive Wirkung für den Stromverbrauch haben. Dann nämlich, wenn sie den Boiler ersetzt , der den wertvollen elektrischen Strom in warmes Wasser umwandelt. Mit Sonnenenergie vorgewärmtes Wasser muss mit weniger elektrischer Energie zum Kochen gebracht werden. Die Warmwassernutzung im Haushalt und Betrieb kann mit Sonnenwärme weitgehend gelöst werden. In den gemässigten Gebieten ist die Warmwasseraufbereitung während 9 Monaten des Jahres zuverlässig sichergestellt. Während den Übergangszeiten von Winter/Frühling und Herbst/Winter kann damit auch ein guter Teil der Heizenergie gewonnen werden. Die problematischen Monate sind Dezember und Januar. In dieser Zeit ist der Wärmeeintrag marginal und muss durch eine alternative Energiequelle überbrückt werden (Holz ist ideal). Eine Ausrichtung der Kollektoren nach Süd oder Südwest ist wichtig. Werden die Kollektoren nachgeführt, kann der Energieeintrag vor allem in den Übergangszeiten zwischen den Winter/Frühling und Herbst/Winter stark verbessert werden.

Photovoltaik hat das grösste Potenzial für eine Erhöhung des Wirkungsgrades. Man darf sie aber nicht unterschätzen. Schon heute kann der jährlich benötigte Bedarf an Strom eines statistischen Haushalts  auf dem eigenen Hausdach produziert werden (Jahresmenge, Arbeit, KWh). Das Problem ist die fehlende Leistung auf Zeit (KW). Sie kann nur in Ausnahmefällen direkt erreicht werden, um die typischen Küchengeräte direkt betreiben zu können. Wenn in naher Zukunft ein funktionierender Kleinspeicher vorhanden ist, kann Photovoltaik den notwendigen Beitrag an die private Stromversorgung leisten. Es sind dann Insellösungen denkbar, die ohne Komforteinbusse während des ganzen Jahres zuverlässig funktionieren. Gute Ansätze für Speicherlösungen sind in Entwicklung und lassen hoffen. Eine in der Praxis bereits funktionierende Speicherung ist die Redox-Vanadium-Batterie. Sie ist gross, teuer und die Selbstentladung ist nicht optimal gelöst. Damit ist sie für Privathaushalte momentan keine echte Alternative.

Die Vergleichbarkeit der Wirkungsgrade und der Leistung pro Quadratmeter ist in diesem Vergleich gegeben. Alle Formen der Energieumwandlung haben spezifische Vor- und Nachteile in der Umsetzung. In der Regel heben sie sich aber weitgehend auf.

Kosten und Arbeitsplätze

Kosten entstehen in verschiedener Hinsicht. Die Ecoinvent hat sich mit den verschiedenen Kosten der Umwandlungsformen auseinandergesetzt. Jeder Technologie muss neben den direkten Gestehungskosten auch indirekte Kosten angerechnet werden. Oft vergessen werden die indirekten Kosten für die Umwelt, die Landschaft und natürlich der Natur.

Windräder haben dabei das grösste vernachlässigte Kostenpotenzial. Sie sind sehr in Mode und werden auch an den denkbar ungeeignetsten Standorten geplant und leider auch gebaut. Die Nachteile blendet man in der öffentlichen Diskussion gerne aus oder sie werden bewusst ignoriert. Zu schön ist es, von einer atomkraftfreien Gesellschaft träumen zu können. Die Windräder werden als passendes Argument missbraucht, weil das auch politisch und gesellschaftlich höchst anerkannt ist. Vergleichen wir die effektive Leistung von Windkraft mit der effektiven Leistung von Sonnenwärme, fällt die Windkraft zu einer kleinen Marginalie der erneuerbaren Energieproduktion in sich zusammen wie ein Soufflé. Das Verhältnis zwischen Aufwand (Verbauung der Landstriche und Hügel mit tausenden von Windrädern) und Ertrag (0.53 Watt pro Quadratmeter Erdoberfläche) spricht Bände. Windkraftnutzung hat kein Entwicklungspotenzial. Der Abbau der für die Windkraftwerke erforderlichen Metalle der „Seltenen Erden“ verursacht in China viel Leid. Das dabei anfallende radioaktive Thorium belastet im Anbaugebiet das Grundwasser. Hier halten sich die Atomkraftgegner gerne mit Kritik zurück. Man hackt lieber auf alten verblichenen Zahlen und Werten der russischen Aufbereitungsanlage Majak herum – ohne den Beweis dafür anzutreten, dass es da wirklich zu einer aktuellen Neukontamination kommen würde.

Die Wirkungsgrade liegen nah beim theoretischen Maximum von 59%. Die von Rudolf Rechsteiner in seinem Buch „Grün Gewinnt“ postulierte Lösung mit hunderttausenden von Windrädern kann nicht funktionieren und verblasst bei näherer Betrachtung als reine Propaganda für den Atomausstieg. Die Euphorie Rudolf Rechsteiners für Windkraft ist nur damit zu erklären, dass er als Geschäftsführer oder Präsident der ADEV selber Windkraftwerke gebaut und verkauft hat. Wie übrigens noch manch andere „Grüne Politiker“ der Schweiz, die sich bezeichnenderweise nicht nur aus der Grünen Partei rekrutieren. Opportunismus ist den Politikern aller Couleur eigen.

Die Wirkung auf die Zahl der lokalen Arbeitsplätze wird stark überschätzt. Die Wartungsarbeiten werden meist regional gelöst. Die lokalen Anlagenwarte dürfen die Betonsockel reinigen und die frische Farbe auftragen. Mit der Fernwartung wird auch die Steuerung in den Hauptsitzen der grossen Windradfirmen gelöst. Es gibt kein regionales Arbeitsplatzpotenzial, das erwähnenswert ist. Dies zeigt die internationale Erfahrung zu diesem Thema. An den Versprechungen der Verkäufer und Betreiber hat das noch nichts geändert. Auch die vermeintliche CO2 – freie Produktion ist genauer betrachtet nicht gegeben. Laut ecoinvent verursachen Windkraftwerke währen ihres Lebens 11 Gramm Co2 pro produzierter Kilowattstunde – direkt. Systemisch betrachtet sind es weit mehr.

Die Photovoltaik ist aber auch nicht ohne Tadel. Für die Produktion fallen Unmengen an direkt und indirekt emittierter Treibhausgase an. Die dafür verwendeten Rohstoffe sind teilweise sehr selten und ihre Gewinnung und Verarbeitung alles andere als unproblematisch. Die Photovoltaik hat aber zwei Vorteile: Das Entwicklungspotenzial ist relativ gross. Die Lebensdauer der Sonnenpanels ist praktisch unbeschränkt, mit Sicherheit aber ein Vielfaches der Windkraftwerke. In der Regel sind sie wartungsfrei. Das Arbeitsplatzpotential ist wesentlich grösser als bei Windkraft, da die Panels von lokalen Handwerkern meist in Zusammenhang mit einer Dachsanierung eingebaut werden.

Die Sonnenwärme ist die einzige Energieumwandlung, die eigentlich gar nichts mit Umwandlung, sondern eher mit Energieaustausch zu tun hat. Der Wirkungsgrad ist unerreicht hoch, kann aber auch nicht mehr wesentlich gesteigert werden. Die Sonnenwärme, richtig eingesetzt, ist eindeutig die hoffnungsvollste Variante der Neuen Erneuerbaren Energie in den gemässigten Zonen der Erde, also auch bei uns. Ausgerechnet sie wird durch die Kostendeckenden Einspeiseverfügung (KEV) nicht subventioniert, weil in der Regel kein Strom umgewandelt wird. Sie hat es auch gar nicht nötig. Sonnenwärme hat das Potenzial, einen entscheidenden Beitrag an unsere Energieversorgung zu leisten. Viel mehr als die hochgelobten Windkraftwerke. Mit praktisch null Nachteilen bei Produktion und Emission. Mit einer traumhaften Lebenserwartung und damit dem wohl bestmöglichen „Return on Investment“. Das lokale Arbeitsplatzpotenzial ist mit Abstand das grösste aller beschriebener Technologien. Sogar die Kollektoren werden oft in der Schweiz gefertigt.

Die Vorteile von Sonnenthermik und Photovoltaik – gerade in ihrer Kombination – ist überwältigend. Es ist nicht nachvollziehbar, dass man aus energetischen Gründen die Windkraft überhaupt noch einsetzt. Der Grund ihres Einsatzes liegt bei einer fehlgeleiteten politischen und finanziellen Förderung mit quersubventioniertem Geld. Das zieht nicht die Energie aber umso mehr die profitorientierten Kleinkrämer, Windradverkäufer und Investoren an. Für die Frage der Energiewende haben Windkraftwerke definitiv keinen entscheidenden Anteil. Wir sollten das schleunigst akzeptieren und uns den Technologien zuwenden, die dem Ziel einer ehrlichen, ökologischen Energieproduktion schon heute sehr nahe stehen.

Vorteile/Nachteile aus lokaler Sicht (Schweiz)

Windkraft: Die Schweiz ist das windärmste Land Europas. Obwohl das europäische Windaufkommen vor allem entlang den Küsten gute Werte erreicht, kann das für die Schweiz nicht im Ansatz gelten. Die Windprofis Europas empfehlen unisono  6.5 Meter pro Sekunde auf Nabenhöhe als das minimalst notwendige Windaufkommen für den sinnvollen Einsatz von Windkrafträdern. Das wird in der Schweiz praktisch nirgendwo erreicht. Die Schäden die der Natur, der Landschaft und den nahen Anwohnern drohen, stehen in keinem Verhältnis zur schwachen Wirkung. Selbst 1’000 Windräder können im besten Fall gerade mal den kleinsten Teil der Spitzenlast des schweizer Stromnetzes liefern. Im schlechtesten Fall sind es kaum bemerkenswerte 0.3%. Der Windkraft kann in der Schweiz keinerlei Vorteil zugestanden werden. Für die Energieproduktion machen sie aus keiner Betrachtungsrichtung einen Sinn.

Photovoltaik: Die Sonneneinstrahlung ist hier wesentlich besser als in Deutschland. Gerade auf höher gelegenen Hausdächern kann ein ansehnlicher Teil der privaten Stromverbrauchs produziert werden. Sinn macht das allerdings erst bei Anwendung eines kleinen Speichers und wenn das Konzept als Insellösung geplant wird. Die Wirkung der Einspeisung in das Stromnetz kann nur schwer abgeschätzt werden. Die notwendige Leistung zum Kochen und Heizen kann in der Regel nur aus einem Speichersystem zur Verfügung gestellt werden. Das Potenzial ist gross, die Schäden an Natur und Umwelt sind nicht annähernd so gross wie bei den Windkraftwerken. Diese Technologie wird auch in der Schweiz eine wichtige Rolle spielen.

Sonnenwärme hat das grösste Potenzial in der Schweiz. Neben dem noch wichtigeren Thema „Energie Sparen„, das wir hier nicht diskutieren, kann diese Technologie den grössten Teil der Warmwasseraufbereitung und einen guten Teil an die Heizleistung übernehmen. Der Wirkungsgrad und der effektive Energieeintrag ist enorm. Der grösste Vorteil ist aber das komplett und zuverlässig gelöste Problem der Speicherung. Wärme kann im Wasser auch mehrere sonnenlose Tage überdauern. Der Wärmeverlust dieser Speicherart ist marginal. In der Regel kann an 9 Monaten im Jahr das gesamte Warmwasser eines Haushalts oder Betriebs erzeugt werden. Die Nutzung von Sonnenwärme schafft auch die meisten lokalen Arbeitsplätze, weil von der Herstellung, der Beratung über die Montage und bis zur Wartung alles von lokalen Betrieben und Handwerkern ausgeführt werden kann und muss. Sonnenwärme kennt keine negativen Folgen für Umwelt und Gesellschaft. Sie ist allen anderen Formen klar vorzuziehen.

Referenzen

 

 

 

Windkraftwerke im Wald sind wohl undenkbar für die Bevölkerung

Das Bundesamt für Umwelt und Wald hat eine repräsentative Umfrage abgeschlossen, die den Stellenwert des Waldes aus der Sicht der Bevölkerung genauer beleuchtet. Im Aargau wurde diese Umfrage zusätzlich ausgewertet. Das Ergebnis ist bei beiden Umfragen klar: Die Bevölkerung will keine Aufhebung des Rodungsverbots, wie es durch die Windradlobby gewünscht wird. Die Aargauer wollen das sogar noch etwas weniger als der Rest der schweizer Bevölkerung.

Ruhiger Erholungsraum gefragt: Zwei Drittel der Aargauerinnen und Aargauer halten sich im Sommer mindestens ein bis zwei Mal pro Woche im Wald auf. Die beliebtesten Aktivitäten im Wald sind Spazieren, „einfach mal sein“ und die Natur beobachten. Action wird nicht gesucht. Die Mehrheit der Befragten fühlt sich im Wald nicht durch andere gestört. Für eine Minderheit trüben Biker oder Radfahrer, Menschen mit Hunden oder Lärm das Naturerlebnis.“

In seiner Präsentation spricht Andreas Götz, Vizedirektor des BAFU, von starkem politischen Druck der Umfrage für die Aufweichung des Waldschutzes. Damit dürfte die Frage nach Windkraftwerken im Wald vorerst beantwortet sein: Das kommt nicht in Frage!

Die meisten schweizer Journalisten können noch nicht einmal eine Pressemitteilung richtig abschreiben

Das journalistische Brett vor dem Verstand

Die Pressekonferenz der Organisation Paysage Libre – Freie Landschaft hat im Zentrum Paul Klee, Bern am 2. Februar eine Pressekonferenz einberufen. Erschienen ist kein einziger Vertreter der deutschschweizer Presse. Lediglich die Le Temps hat sich die Zeit genommen, endlich einmal etwas genauer hinzusehen. Aufgrund des umfangreichen Materials, das den Journalisten der ganzen Schweiz zugesendet worden ist, verwundert es den genauen Betrachter schon, wie die Zeitungen „der Bund“ und der „Tagesanzeiger“ aus dem hervorragend aufgearbeiteten Material nicht einmal in der Lage waren einen EINZIGEN SATZ abzuschreiben, der den Tatsachen enstpricht.

„So trat diese Woche die Bewegung Freie Landschaft, die von der St. Galler Alt-Ständerätin Erika Forster (FDP) und dem ehemaligen Buwal-Chef Philippe Roch angeführt wird, an die Öffentlichkeit. «Die Windkraft hat dermassen viele Nachteile, dass sie keine Lösung für die zukünftige Energieversorgung darstellen kann», heisst es in ihrem Manifest. Der Interessenverband der Windenergie Suisse Eole konterte umgehend: «Freie Landschaft läuft Amok!»“

Die rot markierten Stellen sind unvollständig oder falsch zitiert. Die Alt-Ständerätin Erika Forster und Philipp Roch sind zwar Mitglieder des sogenannten „Beirats“ der Organisation, führen die Tagesgeschäfte aber nicht. Die Paysage Libre – Freie Landschaft ist die Dachorganisation der lokal gegen einzelne Windkraftprojekte kämpfenden Bevölkerung. Sie setzt sich für eine vernünftige Raumplanung und Produktion von Energie ein und vertritt auf nationaler Ebene bisher immerhin ca. 2’500 Privatpersonen, die von unglaublich natur- und menschenverachtenden Projekten mit viel zu nahen Abständen zu ihren Wohnlagen betroffen sind und die sich zu Recht um ihre Gesundheit und ihren Lebensraum Sorgen machen.

Die „grüne“ Schere im Kopf

Dass der Journalismus der Schweiz jegliche Kritik an solchen umweltverschmutzenden Projekten unterdrückt, ist eine Schande. Wehren wir uns gegen diese Oberflächlichkeit einer vermeintlichen, massenhysterisch begründeten Notwendigkeit der Zerstörung unserer Landschaften und der Lebens- und Erholungsräume tausender von Menschen. Es gibt keinen einzigen Grund, weshalb wir in der Schweiz Windräder aufstellen sollten. Sie haben zu wenig Wind, sie sind zu teuer und bringen noch nicht einmal die Leistung für das Stromnetz, dass man von einem spürbaren Beitrag reden könnte.  Diese Massenhysterie ist von befangenen Politikern, Journalisten und Nutzniessern angezettelt, die unter anderem mit dem Argument „Windkraft“ so unmögliche Szenarien wie den Ersatz von Grosskraftwerken begründen wollen. Das ist unglaublich kurzsichtig und dumm. Das ist schon rein mathematisch unmöglich zu bewerkstelligen. Und deshalb muss dieses Ansinnen gestoppt werden. Die Medien werden ihrer Aufgabe als vierte Macht einmal mehr nicht gerecht.
Vernünftige Menschen dieser Schweiz, vereinigt Euch gegen diesen Schwachsinn! Unterzeichnet sie das Manifest zur Forderung nach einem vernünftigen Umgang mit Energie und Landschaft!

Wie man mit Lügen, Verdrehen und Mauscheln eine Abstimmung gewinnt

St. Croix sagt mit 53% der Stimmen Ja zu einer grossen Unbekannten

Die Suiss Eole jubelt. Ein weiteres Mal hat die grossangelegte Desinformationskampagne Früchte getragen. Alle Angaben, die die Suisse Eole in der Diskussion auf den Tisch legt, könnte sie nicht einmal im Ansatz nachweisen. Die Floskel „Es gibt genug Dokumente, die dies beweisen“ ist ein absoluter Argumentationsschlager dieser Raubritter staatlicher Subventionitis. Ich kopiere diese Suisse Eole – Argumentation deshalb und baue sie für wahrheitsliebende Leser etwas um:

„Es gibt viele Dokumente, die das genaue Gegenteil beweisen.“

Die Suisse Eole überschlägt sich auch in der neuesten Pressemitteilung fast vor Suggestivbemerkungen, die nur ihr selber einfallen können, weil sie sonst noch niemand in diesem Lichte wahrgenommen hat:

„Windenergie gehört zu den kostengünstigen erneuerbaren Energien und weist eine hervorragende Ökobilanz auf. In der neuen Energiepolitik des Bundes spielt sie eine unverzichtbare Rolle. Nach neuesten Prognosen könnten um das Jahr 2020 in der Schweiz jährlich 1200 GWh Windstrom produziert werden, was zwei Prozent des gegenwärtigen Stromverbrauchs entspricht.“

Als Mitglied der Arbeitsgruppen „Energiestrategie 2050“ im BFE mag ich mich noch gut daran erinnern, dass Windenergie in den Diskussionen, wenn sie überhaupt erwähnt wurde, eine winzige Marginalie dieser zukünftigen Energiestrategie dargestellt hat. Auch ist es klar, dass Windenergie, wenn man die Vollkostenrechnung macht, die wohl teuerste erneuerbare Energiequelle darstellt. Aber wenn man, wie dies die Windradlobby gerne tut,  die Hälfte der Kosten ausblendet, kosten die Windräder nicht viel. Bei den bösen Kernkraftwerken bemüht sich die gleiche Klientel, akribisch den letzten möglichen Kostenfaktor zu finden, damit sie die obskursten Theorien hingebogen bekommt.

Es wird in der gleichen Pressemitteilung auch ein lang gehütetes Geheimnis gelüftet. Die Frage nämlich, warum die Leistungsprognosen und die „Versorgungszahlen der Haushalte“ immer so wunderbar dahergekommen sind, wenn sie von der Windradlobby formuliert wurden. So definiert die Suisse Eole den statistischen Stromverbrauch pro schweizer Haushalt:

„Haushaltsverbrauch: Es wurde mit einem durchschnittlichen Haushaltsverbrauch von 3500 kWh/Jahr gerechnet. Dieser Vergleichswert klammert die Erzeugung von Raumwärme und Warmwasser aus.“

Es ist interessant, dass ausgerechnet die stromintensivsten Anwendungen im Haushalt NICHT  Teil des Haushaltsverbrauchs sein sollen, wenn er mit der Produktion von Windstrom verglichen wird. Verstehen sie das?

Der statistische Stromverbrauch pro Haushalt liegt bei mindestens 5’300 MWh pro Jahr. Damit  ist ausschliesslich Energie in Form von elektrischem Strom gemeint und nicht irgend eine „andere Energie, die beim Heizen zum Einsatz kommt„, wie es die schlauen Texter der IDEJA für ihren Grosskunden Suisse Eole konstruieren. Alles Andere ist eine unzulässige Beschönigung.

Schon mit der Windgeschwindigkeit hat es die Suisse Eole so gemacht: Wenn zu wenig Wind herrscht, muss man einfach behaupten, 4.5m/s Wind sind genug. Dieser  technisch nicht nachvollziehbare, weltweit mit Abstand tiefste Minimalwert wurde deshalb genauso zum Quasistandard in der Schweiz wie die ebenfalls international nirgends angewendeten 300 Meter „Empfohlener Abstand“.

Genausogut könnte man sagen, dass Atomkraftwerke kein Restrisiko aufweisen und die Radioaktivität völlig ungefährlich ist. Dann nämlich, wenn man in der Betrachtung eines KKW die mögliche Radioaktivität einfach so, wie das die Windradlobby hier tut, „ausklammert“. Nicht ganz zufällig engagieren sich alle Exponenten der Windradlobby auch gegen die Atomkraft. Die Windräder sind da ein willkommenes, leider nicht einmal im Ansatz funktionierendes Argument.

Die Suisse Eole formuliert hier eine äusserst dümmliche, durschaubare Ausrede für die seit Jahren angewendeten falschen Grundlagen, die sie auch weiterhin zur Beschönigung der Windkraftnutzung im windärmsten Land Europas verwendet. Diese Organisation belügt die Medien, die Bevölkerung und auch die meisten Politiker seit Jahren unverschämt mit nicht nachvollziehbaren Aussagen und konstruierten Fakten. Das erinnert daran, dass auch die Leistungsziele der Windkraft in der Schweiz nie von Behörden oder Politikern festgelegt wurden, sondern von Beginn weg durch die Suisse Eole allein. Das BFE lässt es zu, weil die wenigen zuständigen Personen innerhalb des BFE offensichtlich dieser Windradlobby sehr nahe stehen. Diesen Ignoranten muss man so schnell als möglich das Handwerk legen!

Desinformation der Bevölkerung ist die Basis des bisherigen Erfolgs der Windkraftwerke

Ich glaube nicht, dass die Suisse Eole damit noch lange durchkommt. Die Bevölkerung und auch die Politik wird dieses unlautere Verhalten der Windradbranche über kurz oder lang abstrafen. Die Windbetrüger müssen aufpassen: Sie haben in St. Croix einen Vorsprung von gerade mal 4 %. In Anbetracht der Tatsache, dass die Bevölkerung von St. Croix von der Windradlobby faustdick belogen worden ist, kommt das nicht gut …

 

Gedanken zu Windkraft in Deutschland

Die FAZ hat in den kalten Tagen des Februar 2012 einen umfassenden und kritischen Artikel über den Zustand und die Wirkung der Windkraftnutzung in Deutschland veröffentlicht. Für alle, die noch nicht komplett von der Massenhysterie eingenommen sind, empfiehlt sich die Lektüre dieses interessanten Artikels, der all die heiklen Themen anspricht wie „Bestechung“, „Idealismus“, „Geldgier“, „Landschaftsverschandelung“, „Tourismus“, „Sinn dieses Wahnsinns“ usw., die hier in der Schweiz durch die Windradverkäufer wie die Suisse Eole ignoriert und mit staatlich finanzierten Falschinformationen vertuscht werden.

„Die Profiteure und grünen Überzeugungstäter stehen vereint gegen Naturschützer und Bürger, die Lärm und die Verschandelung der Landschaft fürchten. Es ist ein ungleicher Kampf: Die Windmacher haben das Geld, Erfahrung, gute Anwälte und Gutachter. Sie kennen jede Lücke im Planungsrecht, setzen Gemeinderäte unter Druck oder locken mit sogenannten Bürgerbeteiligungsmodellen, Gewerbesteuern oder schlicht mit Geld – auch in Holtgast, wo der Anlagenbauer der Gemeinde für die Genehmigung eine Viertelmillion bot.“

Den kompletten Artikel finden sie hier:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/windraeder-in-deutschland-durchs-land-der-riesen-11638103.html

Anleitung gegen den ideologischen Schreibstau

Für Journalisten im deutschsprachigen Raum

Sind sie ein Mensch, der sich als Journalist oder Journalistin bezeichnet? Ja? Das trifft sich gut. Sie sind demnach genau das Zielpublikum, das hier angesprochen werden soll.

Journalisten, Autoren und überhaupt die gesamte schreibende Gilde scheint in der aktuellen Zeit über einen enormen Schreibstau beklagen zu müssen, ähnlich einer Verstopfung des Dickdarms, wenn man über längere Zeit keine gehaltvolle Nahrung zu sich genommen hat.

Ein gewisser Teil der Sche… will einfach nicht so richtig raus. Er wird geradezu manisch vom wässrigen Dünnpfiff umflossen, der in den vielen Medien der Deutschschweiz die Hauptsache des täglichen Geschäfts – so kann man es wohl sagen,  – darstellt. Mit diesem „gewissen Inhalt“ meine ich das Thema Energie. Und dabei in erster Linie das viel diskutierte aber gehaltlos dargestellte und deshalb wässrige Unterthema „Erneuerbare Energie“. Für die Gesundheit aller Beteiligten sollte der „harte Kern“ dieser Geschichte endlich aus dem Darm der Medien entlassen werden. Aber dazu muss dieser harte Kern erst mal genug Druck auf die ihn umgebenden Darmwände ausüben. Ich glaube, es ist nun höchste Zeit, diesem Druck mit einer längeren Sitzung auf dem 00 eine Lösung anzubieten. Ich werde Ihnen dabei gerne helfen. Fast wie bein richtigen Arzt, müssen wir dazu ein paar Fragen stellen:

  • Sie sind Journalist, oder Journalistin? Ja!
  • Sie empfinden einen ideologischen Druck, wenn sie über „Erneuerbare Energie“ reden? – Sehr gut!
  • Sie finden auch, dass Atomkraftwerke endlich und sofort abgeschaltet werden sollen, weil sie und alle anderen Journalisten begründete Angst davor haben? Genau!

Die gute Antwort im Voraus: Ihnen kann geholfen werden! Die Fragen werden jetzt etwas persönlicher:

  • Was geschieht in ihrem Innersten, wenn sie von einer als AtomkraftKRITISCHEN Organisation oder Person ein Pressecommuniqué erhalten (Jetzt bitte etwas nachdenken)?
  • Was geschieht in ihrem Innersten, wenn sie von einer WindkraftKRITISCHEN Organisation oder Person ein Pressecommuniqué erhalten (Jetzt bitte etwas nachdenken)?

90% der Journalisten hängen hier ab. Wir wünschen Ihnen alles Gute! Bis zum nächsten Text, den sie schon zu kennen glauben! Arrivederci! Muchas gracias! Leider konnte ihnen noch nicht geholfen werden.

Immer noch hier?

Sie sind immer noch hier? Bravo! Es ist still geworden im Raum. Aber auch übersichtlicher. Sie sind immer noch recht kritisch, ich sehe es an ihren Augen. Schliesslich sind sie JournalistIn und müssen alles sehr kritisch betrachten. Hervorragende Eigenschaft! Die Fragen werden nun spezifisch auf die verbliebenen Journalisten angepasst:

  • Haben sie so ein Pressecommuniqué einmal so richtig nachgeprüft? Alle Aussagen und Angaben? Nachgerechnet, hinterfragt, kritisch beäugt, aus einer anderen Perspektive beleuchtet oder einfacher ausgedrückt: „Recherchiert“? Hier ein Beispiel zum üben: Versuchen sie einmal herauszufinden, ob Kinder in der Umgebung von Atomkraftwerken ein erhöhtes Risiko einer Leukämie zu erwarten haben. Hier zwei kleine, dafür aktuelle Aussagen, die man natürlich äusserst kritisch betrachten muss. Aussage 1 / Aussage 2

Wir werden nun noch spezifischer. Die Fragen werden vielleicht peinlich, doch bitte ich sie, an die absolute Anonymität zu denken, die wir ihnen zusagen. Sie können ganz sich selber sein:

  • Wenn sie eine Pressemitteilung der IG WINDLAND oder der Paysage Libre – Freie Landschaft erhalten, schauen sie dann kurz in der Redaktion herum und checken ab, wer sie wohl beobachtet? Uhhhh!
  • Wenn sie nun – völlig unbegründet natürlich – den Gedanken entwickeln, diese Pressemitteilung könnte nichts mit der Atomkraftlobby zu tun haben und vielleicht erst noch exakt recherchierbare, weil belegte Aussagen enthalten – ja genau dann – haben sie Angst, ihre Kollegen könnten diese selbstkritische Haltung, in veröffentlichte Sätze geformt, ihnen wohl übel nehmen? Ahaah!

Das ist das Ende der Diagnose. Wir empfehlen Ihnen, endlich den gehaltvollen Inhalt zu entleeren und sich wieder als richtiger Journalist oder Journalistin zu fühlen. Denn damit hätten sie den ideologisch verklemmten, aber sehr gehaltvollen Inhalt endlich der Öffentlichkeit preisgegeben. Sie werden vielleicht den Pulitzerpreis für gehaltvollen Journalismus im deutschsprachigen Raum erhalten, denn sie waren der oder die erste JournalistIn, die hier den Recherchierjournalismus erfunden hat. Es wäre nicht weniger als die Abkehr vom Glauben an schöne aber leider unmögliche Geschichten zu gehaltvollen, nachvollziehbaren und demnach viel spannender zu lesenden Stories über den sinnvollen Einsatz einer guten Technologie. Und sie kämen quasi gratis noch zum schönen Ziel, die Bevölkerung etwas schlauer aus ihrem Artikel entlassen zu haben. Eine Kunst, die man nur ganz selten erfährt, wenn man in den Zeitungen der Schweiz über Erneuerbare Energie liest. Versuchen sie es! Es tut gut!

Wir werden ihnen bald wieder eine Pressemitteilung zukommen lassen. Mal schauen, wohin das führt.

 

Sind Kleinwindräder sinnvoll?

Warnung vor unseriösen Anbietern

Davon gibt es wesentlich mehr als von der seriösen Variante. Geschäftemacher im In- und Ausland werden nicht müde, Kleinwindräder als Alternative zu Photovoltaik oder Sonnenkollektoren zu verkaufen. Die Eigenheimbesitzer werden mit wunderschönen Versprechungen und Hochglanzprospekten dazu gebracht, Kleinwindanlagen aller möglichen Bauarten und Grössen zu kaufen. Damit es schön billig ist, werden Bausätze vertrieben, die dann den Strom des gesamten Haushalts herstellen sollen. Selbstredend wird dabei immer von der idealen Situation ausgegangen und es wird immer mit der „Jahresstrommenge“ argumentiert, wie bei den Krämern der grossen Schwestern der Kleinpropellermaschinen. Die Jahresstrommenge sagt aber kaum etwas Entscheidendes über die notwendige Versorgung aus. Wer sich einbildet, damit je einen Topf Wasser zum Kochen bringen zu wollen, der wird spätestens nach dem ersten Betriebsjahr ernüchtert feststellen, dass er ein gesundes Rohkostjahr absolviert hat. Wer dann noch die Rechnung macht, stellt fest, dass er für das bisschen unbrauchbaren Strom in etwa das zehnfache des normalen Strompreises bezahlt hat. Ohne Hoffnung auf Besserung.

Alle Angebote haben die zentrale Gemeinsamkeit, dass die positiven Aspekte überhöht und beschönigt dargestellt werden, während die negativen Aspekte schlicht ignoriert werden. Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat sich nun diesem Problem angenommen und ist der Sache im Detail auf die Spur gegangen.

Power Electronics Reliability Comparison of Grid Connected Small Wind Energy Conversion Systems (Vergleich Zuverlässigkeit von stromnetzgekoppelten Kleinwindanlagen)

Die Studie befasst sich mit den verschiedenen Typen der Kleinwindkraftwerke und zeigt auf, welche Elemente und Bauarten dafür bekannt sind, nicht zu funktionieren. Es hat jetzt keinen Sinn, die in englisch gehaltene Studie vollständig zu übersetzen. Aber es ist wichtig, dass die Interessenten solcher Anlagen einige exakte Aussagen zur Betriebssicherheit und den Kosten solcher Anlagen erhalten. Die Produzenten und Verkäufer sind nicht daran interessiert, den Kunden eine funktionierende, günstige Anlage zu verkaufen. Sie sind lediglich an kurzfristigen, nicht nachhaltigen Gewinnen interessiert. Die Gefahr der Desinformation ist nicht nur riesig, nein, sie ist als systematisch zu bezeichnen. Denn in den meisten Fällen scheitert eine solche Anlage spätestens beim fehlenden Wind. Eine ehrliche Beratung kann man von solchen Verkäufern beim besten Willen nicht erwarten.

In der Schweiz genügen 3m/s Wind als Bewilligungsgrund

Wie komplett verfahren die Situation in der Schweiz ist, zeigt die in der Raumplanung des Kantons Aargau auftauchende Mindestwindgeschwindigkeit für Kleinwindanlagen. Lumpige 3m/s sollen genügen, um aus solchen Maschinchen einen sinnvollen Beitrag an die Stromversorgung zu erbringen. Kein Windkraftexperte würde auf eine solche Abstruse Idee kommen, bei sich zu Hause eine solch teure Anlage aufzustellen, wenn da nur 3 Meter pro Sekunde Wind vorhanden sind. Ganz anders verhält es sich bei den Kunden dieser „Experten“. Da fallen alle Hemmungen schnell, wenn es um ein feines Geschäft geht. Solche „Spezialisten“ gibt es zu Hauf in der Schweiz. Immer dann, wenn sie daraus einen finanziellen Vorteil bekommen, fallen die kritischen und ethischen Grundsätze wie Blätter im Herbst. Die Kunden werden reihenweise über den Tisch gezogen.

In obiger Studie wird empfohlen, die Zuverlässigkeit auf Basis einer „schwachen Bewindung“ vorzunehmen. Schwache Bewindung bedeutet für diese ausgewiesenen Spezialisten aber 6 Meter pro Sekunde und zeigt schnell auf, dass die Werte in der Schweiz opportunistisch geschönt sind. Wie immer, wenn es um Windkraft geht.

„Thus in order to achieve economic feasibility, it is extremely important to investigate the reliability at low wind speed regime. Generally rated power of a wind turbine system is considered before deployment of a wind energy conversion system even though mostly the wind turbine operates at a fraction of the rated power. As a result, reliability at low wind speed regime are an important aspect from a system for high penetration of wind power to the community. This realistic assumption  leads to determine the reliability for a wind speed of 6 m/s.

Es geht offensichtlich weder den Politikern dieses Landes noch während neun Jahren grundausgebildeten Kunden die Logik in den Schädel, dass Windkraftwerke den gewünschten Strom aus dem lokal vorhandenen Windaufkommen machen. Deshalb sei es noch einmal deutlich gesagt:

  • Drei Meter Wind pro Sekunde ist praktisch kein Wind, enthält wenig Energie.
  • Sechs Meter Wind pro Sekunde ist wenig Wind, enthält aber bereits die achtfache Energie die in den drei Metern Wind pro Sekunde enthalten sind.
  • Der vom Hersteller versprochene Wirkungsgrad* der Anlagen wird nicht bei bescheidenen 3m/s Wind erreicht, sondern erst bei ca. 8 Meter pro Sekunde.
  • Die sogenannte Windverteilung (Weibull) ist erst wichtig, wenn überhaupt mal genügend Wind nachgewiesen ist. Damit wird dann die genauere ökonomische Situation errechnet.

Wenn man eine kleine Chance haben will, Strom aus Wind zu generieren, achte man auf eine jahresdurchschnittliche Mindestwindgeschwindigkeit von mindestens 6 Meter Wind pro Sekunde. Das gilt übrigens auch für die grossen Windkraftwerke.

*Bestes Verhältnis zwischen im Wind enthaltener Energie und von der Anlage ans Netz abgegebenem Strom.

 

Bundesgerichtsurteil Crêt Meuron und warum es als Begründung für eine Ausnahmebewilligung für Windkraftwerke nicht taugt

Das Bundesgerichtsurteil zum Crêt Meuron wird von der Windradlobby immer wieder dazu missbraucht, die Verschandelung der Landschaft durch Windkraftwerke zu begründen. Oft wird der Ausnahmeartikel 24 des Raumplanungsgesetzes darauf begründet. Warum dies schon lange nicht mehr funktioniert, hat mehrere Gründe. Erstens schreibt der Bund für Bauten ausserhalb der Bauzone mit einer Höhe von über 30 Metern eine Planungspflicht vor. Mit der Vernehmlassung zum Rekurs der Mittelland Windenergie GmbH zu dem von Gemeinde und Kanton klar abgelehnten Windpark Heitersberg tönt das so:

Die Planungspflicht nach Art. 2 RPG ist ein Institut des eidgenössischen Rechts. Von ihr kann nicht abgewichen werden. Sie ist ein Ausfluss des Stufenbaus der planerischen Instrumente und bedeutet, dass Bauten und Anlagen mit erheblichen Auswirkungen auf Raum, Erschliessung und Umwelt eine ausreichende Grundlage in einer Nutzungsplanung bzw. einen entsprechenden Entscheid des für die Nutzungsplanung zuständigen Organs finden müssen. Planungspflichtige Vorhaben ausserhalb der Bauzone können nicht im Weg einer Ausnahmebewilligung nach Art. 24 RPG legalisiert werden.

Eine weitere Begründung wird hier von Prof. Dr. Enrico Riva juristisch so formuliert:

Die Berufung der Beschwerdeführerin (Red. Die Mittelland Windenergie GmbH) auf den Bundesgerichtsentscheid Crêt Meuron (BGE 132 II 408) hilft ihr nicht. In diesem Fall verhielt es sich so, dass die bisher geltenden richt- und nutzungsplanerischen Anordnungen, welche das betreffende Gebiet unter Schutz gestellt hatten, geändert wurden. Die im Urteil zu beantwortende Rechtsfrage betraf also nicht eine Ausnahmebewilligung nach Art. 24 RPG, sondern die Zulässigkeit einer Abänderung bestehender planerischer Grundlagen durch neue Planungsinstrumente der selben Stufe. Der Entscheid Crêt Meuron hat für den in Remetschwil gegebene Situation keine rechtliche Relevanz.

Trotz der Tatsache, dass die Mittelland Windenergie GmbH von Gemeinde, Kanton und ihren Gegnern seit Jahren darauf aufmerksam gemacht wurde, ignoriert sie diese Realität und will den Windpark Heitersberg gegen jeden demokratischen Anstand mit ihren Rechtsanwälten durchdrücken. Sie hat dermassen Angst, dass sie der lokalen Bevölkerung endlich fundierte Unterlagen und ehrliche Studien vorlegen muss, dass sie diesen ziemlich sinnlosen Weg einschlägt. In einem normalen Verfahren mit Mitwirkung der lokalen Bevölkerung kann sie die bisherigen Ammenmärchen nicht mehr ohne passende Belege erzählen.