Es wird je länger je klarer: Für den ökonomischen Betrieb von Windrädern hat es nicht genug Wind in der Schweiz. Die grossartig hochgelobten Windprojekte fallen genauso in sich zusammen wie die irrealistischen Ammenmärchen einiger fanatischer Politiker dieses Landes. Auf dem Heitersberg schafft man mit viel Theorie und einigen Unsicherheiten 5.8m/s, im Emmental sind es noch weniger. Auf dem Schwyberg darf man an einer einzigen Stelle mit genügenden 6m/s rechnen. Der Mont Crosin schafft es gerade mal auf 9 mickrige GWh aus möglichen 60 GWh zu quetschen. Ein roter Faden zieht sich durch alle Windkraftprojekte in der Schweiz: Alle bewegen sich schon in der geschönten Planungsphase am untersten Limit der ökonomischen Mindestleistung, wie sie in Deutschland für die Abnahmepflicht durch die Netzbetreiber definiert wurde.
Moderne Windturbinen wie die ENERCON 82 sind für eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 8.5m/s (Windklasse (II) und einer Windzone (Windzone III) gebaut worden, die es bei uns gar nicht gibt: Das Hinterland der Nordseeküste. Solche Anlagen bei uns aufzustellen ist so sinnvoll wie die steinige Wüstenralley Paris – Dakar mit einem schönen und schnellen Ferrari zu fahren. Die Leistungen der Anlagen sind entsprechend.
In der Not frisst der Teufel Fliegen, sagt man. Die Windradlobby muss schon seit Jahren mit überhöhten und geschönten Werten die Bevölkerung und die Investoren bei Stange halten. Am Heitersberg treibt das die Initiantin des „Bürgerwindparks“ zu abenteuerlichen Aussagen. Sie schreibt auf der Plattform „energiedialog.ch“ am 25. Oktober 2009, um 16:57:
Das Bundesamt für Energie steht der Nutzung von Windenergie in der Schweiz sehr postitiv gegenüber. Windenergie könnte bis ins Jahr 2050 7% des Strombedarfs decken. Überrascht war man, dass es auch in der Schweiz Standorte gibt, welche vergleichbare Windverhältnisse wie an der Atlantiküste oder der Osteeküste aufweisen. Z.B. im Wallis in Collenges und Martigny. Aber auch im Mittelland gibt es Standorte, die wirschaftlich nutzbar wären. Leider sind noch nicht alle Kantone soweit, dass sie die Windenergienutzung genügend fördern. Die nötigen Rahmenbedingung lassen auf sich warten, derweil wichtige Jahre verstreichen, in welche sich die Schweiz mit Innovationskraft mit neuen Nischenprodukten als Zulieferer für die Nutzung erneuerbarer Energie etablieren könnte.
Die Frage nach Wind haben unsere Vorfahren schon beantwortet
Nun ist es ja so, dass die Windradlobby noch nie viel von nachvollziehbaren Aussagen und technischen Beweisen gehalten hat. Dass es aber in der Schweiz Windverhältnisse wie an der Atlantik- und Ostseeküste gibt, ist schon eine sehr gewagte Aussage. Vielleicht vergleicht hier Frau Theresia Meier-Wettstein die auch dort vorkommenden Flauten mit unseren Windverhältnissen. Es ist tatsächlich richtig, dass wenn an der Atlantik- oder Ostseeküste Flaute herrscht, dies für die schweizer Verhältnisse windigem Wetter entspricht.
Unsere Vorfahren haben sich zum Thema Wind auch schon etwas überlegt – Es gibt eine einzige bezeugte „historische Windmühle“ in der Schweiz. Von Wasserrädern haben wir aber schon oft gehört. Schon als Pfahlbauern haben wir intensiven Handel mit halb Europa getrieben. Aber die Idee der Holländer, Windräder für Wasserpumpen oder Kornmühlen aufzustellen, ist hier seit vielen hundert Jahren keinem Menschen als valable Lösung aufgefallen.
Mit dem Esel auf Kundentour
Die einzig bezeugte Windmühle in Lutry am Genfersee hat wahrscheinlich so funktioniert: Sobald das Windaufkommen vielversprechend war, ist der Müllersknecht auf seinem Esel in die umliegenden Dörfer geeilt und hat mit einer mitgeführten roten Fahne unter gehörigem Schreien den baldigen Betrieb der Windmühle angekündigt. Dann haben die armen Bauern sofort ihre Rosse und Wagen bereitstellen müssen, um das hoffentlich trockene Getreide aufzuladen und zur Mühle zu eilen. Oft sind sie dann vor der Mühle einer ganzen Reihe von Nachbarn begegnet, die die gleiche Absicht verfolgt haben. Nach dem dritten Bauern ist dann der Wind wieder weggeblieben usw. Der Verbrauch an Eseln war in dieser Zeit besonders gross, sagt man.
Kann man die Windradlobby noch ernst nehmen?
Dem nun von der Windradlobby propagierten Wert von 7% Abdeckung des Strombedarfs aus Windkraft im Jahr 2050 kann eigentlich niemand so richtig Glauben schenken, der die Zahlen mit dem Wissen eines Drittklässlers nachprüft. Heute beläuft sich der jährliche Stromverbrauch in der Schweiz auf 60′000′000′000 Kwh (60 Milliarden Kilowattstunden). Sieben Prozent davon sind 4′200′000′000 Kwh (4 komma 2 Milliarden Kilowattstunden). Oder vereinfacht gesagt, 4200 GWh (Gigawattstunden). Für die Produktion dieser Menge an Windstrom benötigt man über tausend (1′000) Windkraftanlagen an hervorragenden Standorten. Wohlgemerkt bei heutigen Verbrauchszahlen! Angenommen diese 1’000 Windräder würden tatsächlich jeden Hügel der Schweiz verzieren, wir müssten die 7% trotzdem mit einem noch zu bauenden Gaskombikraftwerk stützen, weil dann 7% unserer benötigten Leistung regelmässig wegen der häufigen Flauten fehlen.
Ich bin mir jetzt gar nicht mehr sicher, ob der heutige Verbrauch an Eseln nicht grösser ist als zu Zeiten der Mühle in Lutry …
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