Le Noirmont verbannt die Windkraftwerke für 10 Jahre

Es ist jetzt schon die fünfte Gemeinde der Region Franches-Montagnes, die sich gegen den Bau von industriellen Windkraftwerken ausspricht. Nach La Chaux-des-Breuleux, Les Genevez, Les Enfers und Muriaux hat sich Le Noirmond mit einer überwältigenden Mehrheit von 239 Stimmen gegen Windkraftwerke entschieden. Am Montagabend des 30. Aprils 2012 hatte es nicht genug Sitzplätze für alle Teilnehmer der ausserordentlichen Gemeindeversammlung. Es wurde während lediglich 40 Minuten debatiert. Das bedeutet, ein Grossteil der Bevölkerung hat seine Entscheidung schon vor der Versammlung gefällt. Selbst das Gegenprojekt des Gemeinderates wurde weggewischt. Die Stimmenzähler hatten dann alle Hände voll zu zählen, als es um die Annahme des Moratoriums ging. Mit ein Grund für die klare Annahme waren die „Unfälle“ und „Ungereimtheiten“ der Windkraftnutzung in den Gemeinden Saint Brais und Peuchapatte.

Ste Croix war die Warnung

An dieser Stelle haben wir vorausgesagt, dass die äusserst fragwürdige Haltung der Windradlobby, angeführt durch die Suisse Eole, über kurz oder lang von der Bevölkerung durchschaut würde. Das knappe Resultat in Ste Croix war eine erste Warnung, die von der Windradlobby und den ihr zugeneigten Politikern bisher nicht verstanden worden ist. Die Menschen haben es satt, von gierigen Profiteuren und bezahlten Politikern an der Nase herumgeführt zu werden. Die aktuelle Informationsschrift der Suisse Eole hat den Bogen der Unwahrheit wohl endgültig überspannt. Die Stimmbürger des Jura sind nicht so blöd, wie es die Suisse Eole gerne sehen würde.

Das Baudepartement des Jura tut sich schwer mit dem Volksentscheid

Nach Aussagen des jurassischen Baudepartements könne eine Baubewilligung trotzdem gegen die Volksmeinung durchgedrückt werden. Diese Aussage lässt aufhorchen, sind doch auf kantonaler und nationaler Ebene verschiedene Politiker der gleichen Meinung.

Für das zukünftige Wahlverhalten der Stimmbürger muss hier eindeutig festgehalten werden, dass Politiker, die diese undemokratischen Ideen vertreten, auf keinen Fall mehr gewählt werden dürfen. Die Frage des Repektes vor  der demokratischen, lokalen Mehrheit muss in Zukunft VOR einer Wahl durch jeden Politiker klar beantwortet werden, bevor er als „demokratischer Kandidat“ überhaupt ernstgenommen werden darf. Die Dachorganisation der Windkraftkritiker, die Paysage Libre – Freie Landschaft, kündet für alle zukünftigen Wahlen die Veröffentlichung einer Schwarzen Liste der Politikern an, die die Gemeindehoheit in dieser Frage nicht eindeutig bestätigen.

Die Gemeindehoheit ist ein kostbares Gut unserer Demokratie. Wer sie als Politiker in Frage stellt, darf sich nicht länger als „Volksvertreter“ bezeichnen. Nur die betroffenen Menschen in den betroffenen Gemeinden und Weilern können über den Bau von Windkraftwerken in ihrer unmittelbaren Nähe befinden. Nur diese Leute sind in der Lage, die geforderte Güterabwägung vorzunehmen. In fünf Gemeinden der Franches-Montagnes haben die Menschen die Nachteile erkannt und die Vorteile, wenn es sie denn gibt, als ungenügend bezeichnet. Dieser Entscheid ist von allen Politikern und auch der Suisse Eole endlich zu akzeptieren!

Die Städter sind grüne Egoisten „à la carte“

Es darf nicht länger erlaubt sein, dass Stadtzürcher- basler – und genfer über das Lebensumfeld von ländlichen Gebieten bestimmen dürfen, nur damit sie auf Kosten der Anwohner solcher Industrieanlagen ein zweifelhaftes und schwer begründbares „grünes Gewissen“ leben können. Die reichen Städte sollen ihre Energieprobleme sauber und gerecht lösen. Wenn sie das Gefühl nicht loswerden, sie müssten die ganze Schweiz mit Kraftwerken überbauen, sollen sie beim Bürkli- und Paradeplatz und auf der Landiwiese damit beginnen und nicht bei den von ihren Managern schlecht bezahlten Menschen im Jura.

Milchproduktion erzeugt Mist und grüne Energie erzeugt unlösbare Probleme

Es muss den Städtern wohl wieder mal praktisch dargestellt werden, dass Milch und Fleisch, das sie in rauhen Mengen verspeisen, Mist produziert. Und dass grüner Strom irgendwo Kopfweh, Lärm, Schlafstörungen und unästhetische Landschaften zur Folge hat. Das ist eine höchst unmoralische und dreckige Form von „nachhaltigem Leben„. Es lässt sich leichter in theoretischen Floskeln darüber schreiben und lesen, als die realistischen Folgen selber tragen zu müssen.

 

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