Greenpeace, WWF, BirdLife und Pro Natura finden Windräder etwas Gutes – Sie würden das baldige Aussterben von vielen Tieren und Pflanzen verhindern. Weil sie helfen würden, die globale Treibhausgasemissionen zu reduzieren, seien Windkraftwerke ein gutes Mittel für den aktiven Naturschutz. Das behaupten die Organisationen schon seit Jahren und werden nicht müde, diese Theorie immer wieder zu erwähnen, wenn die Kritiker dieser unbewiesenen Aussagen den Vogelschlag, geplatzte Fledermauslungen und andere nicht so naturnahe Nachteile der Windkraftwerke entgegenhalten. Dass eine Treibhausgasreduktion mit Windkraftanlagen möglich sein soll, haben wir hier schon länger widerlegt.
Der Paläontologe Carlos Jaramillo hat nun seine Studie über die globale Wärmeperiode vor 60 Millionen Jahren und ihre Auswirkungen auf die Biodiversität im bekannten Wissenschaftsmagazin „Science“ veröffentlicht. Darin kommt er zu einem ganz anderen Schluss: Die damalige Hitzeperiode, ausgelöst durch vulkanische Aktivität, hat der Artenvielfalt zu einer bisher unerwarteten Blüte verholfen. Die Atmosphäre hat sich damals immerhin um bis zu 5 Grad Celsius erwärmt. Nach der Theorie des Hitzestress hätten die tropischen Wälder allesamt verschwinden müssen.
Das genaue Gegenteil war der Fall. „Die Erwärmung führte zu einer Explosion der Artenvielfalt„, zitiert der Spiegel den Wissenschaftler in der Ausgabe vom 15. November 2010. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass erst die damalige Warmphase der Erde die heute erstaunliche Vielfalt des tropischen Regenwaldes verursacht hat.
Das Original – Abstract
Temperatures in tropical regions are estimated to have increased by 3° to 5°C, compared with Late Paleocene values, during the Paleocene-Eocene Thermal Maximum (PETM, 56.3 million years ago) event. We investigated the tropical forest response to this rapid warming by evaluating the palynological record of three stratigraphic sections in eastern Colombia and western Venezuela. We observed a rapid and distinct increase in plant diversity and origination rates, with a set of new taxa, mostly angiosperms, added to the existing stock of low-diversity Paleocene flora. There is no evidence for enhanced aridity in the northern Neotropics. The tropical rainforest was able to persist under elevated temperatures and high levels of atmospheric carbon dioxide, in contrast to speculations that tropical ecosystems were severely compromised by heat stress.
Originalstudie erhältlich unter http://www.sciencemag.org/content/330/6006/957.abstract (kostenpflichtig).
Vorgeschobene Argumente – einmal mehr
Es zeigt sich einmal mehr, dass praktisch alle Aussagen der Naturschutzverbände zum Thema nur verdecktes Lobbying für die ihnen nahestehenden Windbauern – sprich Suisse Eole – darstellen. Wieder und wieder erlebt der kritische Nachforscher, dass der grüne Lack JEDER Aussage dieser Extremisten lediglich den unschönen Rost darunter verdeckt. In Tat und Wahrheit haben diese Dogmatiker keine Ahnung von den Märchen, die sie durch Dick und Dünn, repetitiv und sektiererisch nach- und vorbeten. Es ist höchste Zeit, dass sich die Naturschutzverbände wieder den wissenschaftlich erhärteten Fakten zuwenden – und die Extremisten der Antiatombewegung, die sich seit Jahren gezielt an die Spitze dieser Verbände geschlichen haben, endlich wieder in den Griff bekommen. Es kann nicht sein, dass ein paar Spinner die Politik dieser wichtigen Umweltorganisationen alleine bestimmen. Die ehrlichen Naturschützer würden das der zur dreckigen Politik missbrauchten Natur zuliebe tun.
Für einzelne Spezies war das eine Katastrophe
Selbstverständlich hatte es schon damals auch Verlierer in der Fauna und Flora. Einer der damaligen Gewinner war aber offensichtlich – der Mensch. Die damalige Blüte hat auch unter den Tieren neue Arten und Formen entstehen lassen. Offensichtlich waren auch die Vorläufer der Menschheit darunter. Es ist also nur logisch, dass mit der aktuellen – weitgehend unbestrittenen aktuellen Erderwärmung – wieder einige Verlierer die logische Folge daraus zu tragen haben. Das ändert aber nichts daran, dass aus der Sicht der Natur eine Wärmeperiode wesentlich besser weggesteckt wird als eine Kälteperiode. Man darf in diesem Zusammenhang auch nicht vergessen, dass wesentlich mehr Menschen und Tiere durch Kälte umkommen, als sie durch eine sommerliche Hitzeperiode schaden nehmen könnten. Auch dies eine wissenschaftlich erhärtete Tatsache, die man gerne unerwähnt lässt, wenn man von den Vorteilen der ach so naturnahen Windkraftwerken redet.
Nach Wissenschaftlern wie Carlos Jaramillo wird der Mensch sowieso früher oder später aussterben. 99 Prozent aller Arten sind schon weg. Wir werden ihnen genauso folgen. Jaramillo: „Aber die Erde wird sich in jedem Fall von uns wieder erholen„.
Das hoffen wir doch sehr – als echte Naturschützer. Es wäre der effektivste Weg, die Klimakatstrophe zu verhindern. Das wäre gar keine Katastrophe, global gesehen. Die Menge an CO2 war in dieser Blüteperiode um ein Mehrfaches höher als heute. Über 500 Mio Jahre betrachtet leben wir heute in einer äusserst Treibhausgasarmen Umwelt. Damals hatte es die 20-Fache Menge an CO2 in der Atmosphäre – und alle Pflanzen und Tiere lebten lustig und zufrieden. Nur der Mensch hat die naive Arroganz, er würde auf dieser Erde immer eine Rolle spielen – was für ein fundamentaler Irrtum!