ABB Schweiz und Siemens Schweiz stellen wichtige Komponenten für die deutschen Windräder her. Damit werden Arbeitsplätze auch in der Schweiz geschaffen. Für alle Windkraftanlagen, die in Deutschland gebaut werden, kann diese Aussage nur als richtig bezeichnet werden. Auch wenn viele Komponenten in Fernost hergestellt werden, kommt die Entwicklungsarbeit dem schweizerischen Arbeitsmarkt zugute.
Für Windkraftanlagen in der Schweiz sieht es etwas anders aus. Hier ist der Effekt genau gegenteilig. Die ABB (und weitere Komponentenhersteller aus der Schweiz) verkaufen die Teile nach Deutschland. Im Fall der Enercon kaufen die Schweizer die Komponenten in Form eines kompletten Windkraftwerks wieder zurück. Dabei bezahlen sie eine weitaus höhere Marge auf die Einzelteile, als beim Export nach Deutschland verdient wurde. Tatsächlich sind die Preise für Windräder auch währungsbereinigt in der Schweiz wesentlich höher als in Deutschland. Es wird also beim Import schon kräftig verdient.
Nun könnte man ja sagen, die laufenden Wartungsarbeiten würden vor Ort mehrere Arbeitsplätze schaffen. Aber auch hier sieht die Sache beim zweiten Hingucken schlecht aus: Die Wartungsarbeiten werden aus dem süddeutschen Raum ausgeführt. Die Enercon verfügt über keine Reparaturvertretung in der Schweiz. Lokale Handwerker werden schon beim Bau nur bedingt berücksichtigt. Das Fundament wird aus logistischen Gründen Arbeitsplätze in der Schweiz schaffen. Aber keine sehr hochwertigen. In Amerika wurde die lokale Bevölkerung ebenfalls mit dem Argument von Arbeitskräften geködert. Die Ingenieure kommen aber heute noch aus Dänemark. Das lokale Gewerbe darf den Neuanstrich ausführen und das leckende Öl entsorgen.
Generell muss daher festgehalten werden: Arbeitsplätze im Zusammenhang mit Windkraftanlagen sind nicht nachhaltig. Sie belasten auch in Deutschland den Staatshaushalt. Ohne massive Subventionierung der Windkraftanlagen würden weder in Deutschland noch in der Schweiz Windkraftanlagen aufgestellt. Subventionierte Arbeitsplätze sind weitgehend unwirksam für die Generierung des Bruttosozialprodukts. Hier geht es Hand in Hand mit der verfehlten Energiepolitik in ganz Europa. Nicht nachhaltiger Strom geht einher mit nicht nachhaltigen Arbeitsplätzen. Auch hier hat die Windradlobby ein Wolkenschloss aufgebaut, das auf den zweiten Blick in sich zusammen fällt.
Viel sinnvoller wäre die Montage von Sonnenkollektoren und in diesem Zusammenhang eine Gebäudesanierung, da dies im Gegensatz zu Windrädern nachhaltige Arbeitsplätze schafft. Die Komponenten werden nicht nur in der Schweiz hergestellt, sondern auch durch das lokale Gewerbe installiert und gewartet. Die damit erreichte Versorgungssicherheit und die Wirkung für die Umwelt sind der Windkraft massiv überlegen.
In Deutschland wird das ganz ähnlich gesehen: Artikel des BWL - Boten (Betriebswirtschaftliche Zeitung)
DAS ist Nachhaltigkeit!
Windräder aber leisten nur einen kleinen Beitrag an die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Schweiz.